Leckerchen für nicht korrekt ausgeführtes Kommando?

  • Ich übe zur Zeit intensiv den Rückruf mit Rex 📣


    Zuerst sehr lange mit der Schleppleine, wir haben hier extrem viel Wild (Hirsche, Rehe, Wildsäue & Co) und ich hatte immer Schiss, dass wenn er frei wäre, ich meinen Hund bei einer solchen Begegnung nur noch von hinten sehen würde 👀 =O.

    An der Leine oder Schleppi geht der nämlich ab, wie ein Zäpfchen und steht dann senkrecht auf den Hinterbliebenen….


    Als wir in der Schweiz waren, habe ich mich getraut, ohne Leine zu üben und was soll ich sagen, er hat jedesmal sofort gewendet und ist zu mir gekommen. Dafür gabs natürlich sofort das Leckerchen und grosses Lob. :thumbup: Und ja, ich war stolz wie Bolle auf mein Pubertier.


    Wieder zu Hause, habe ich gleich angeknüpft, die meisten Maisfelder sind auch abgeerntet, ich habe tolle Weitsicht.

    Zwei/ dreimal hat das auch super geklappt, aaaber, beim nächsten Rückruf hat der Herr doch tatsächlich eine ausgedehnte Kurve übers Feld gezogen =O, mit Blick überall hin, nur nicht zu mir || :!: Ich war so platt und wusste gar nicht, ob ich jetzt das Leckerchen, was natürlich bereits in meiner Hand bereit lag, geben soll oder eben nicht :rolleyes:. Und während ich noch zögerte, hat sichs der freche Kerl längst selbst genommen ?(.


    Wie reagiert ihr auf nicht richtig erfülltes Kommando?

  • Lernt der Hund, gebe ich eher einen Keks, auch wenn es nicht ganz richtig ist

    Kann der Hund das Kommando, gibt es nur was, wenn eine Übung richtig ausgeführt wurde.

  • Versuche mal was passiert, wenn du dich, in so einem Fall, umdrehst und ganz schnell weg rennst. Noch besser, wenn möglich, vertecken. Ich denke, Rex wird sich nicht so viel Zeit lassen, um zu kommen. Und dann hast du wieder allen Grund zum loben. ;)

  • Du weißt aber schon dass das extremst schwer ist, was Du da von Deinem Hund verlangst? Er sieht ein Objekt seiner Begierde, welches sich schnell von ihm entfernt... Du verlangst dass er nicht nur darauf verzichtet dieses zu verfolgen. Sondern dass er sich komplett von diesem abwendet und in die entgegengesetzte Richtung läuft...


    Ich rufe einen Hund in so einer Situation (wenn er Sichtkontakt bzw. eine Wildspur aufgenommen hat) ins Platz. Das ermöglicht ihm dem Wild (oder was auch immer ihn derart interessiert) weiter mit den Augen zu folgen. Inzwischen gehe ich zu ihm hin und hole ihn ab.


    Das ist bedeutend leichter für den Hund, zu lernen zuverlässig ins "Down" zu gehen und das Wild weiter beobachten zu können. Als sich, wohlmöglich wenn er die Verfolgung bereits aufgenommen hatte, erst mal anzuhalten, sich komplett von Objekt seiner Begierde abzuwenden und in eine völlig andere Richtung zu laufen.

  • MyRex , geht es dir um den Rückruf allgemein, also ohne Wild Sichtung / Spur? (So hab ich dich versanden) Oder die Situation, so wie sie Waschbär verstanden hat. Also der Hund ist schon auf der Wildfähre oder am hetzen? Das macht nämlich einen riesigen Unterschied.

  • Spätestens nach diesem Erlebnis würde mein Hund wieder an die Schleppleine kommen. Die Gefahr, dass er sich doch auf eine sehr ausgedehnte Suche begibt, wäre mir viel zu hoch. Du hattest Glück, dass er auf Sicht suchte und nichts zu sehen war oder er nicht einer spannenden Fährte hinterherging.


    Leckerli deshalb weil er zu dir kam, obwohl alles so spannend war. In einem anderen Fall würde ich es aber nicht geben sondern die Übung mit einem „Schade“ neu beginnen.


    Du darfst auch nicht vergessen, dass der Hund sich meist in fremder Umgebung deutlich mehr an dir orientiert als im vertrauten Umfeld.

  • MyRex , geht es dir um den Rückruf allgemein, also ohne Wild Sichtung / Spur? (So hab ich dich versanden) Oder die Situation, so wie sie Waschbär verstanden hat. Also der Hund ist schon auf der Wildfähre oder am hetzen? Das macht nämlich einen riesigen Unterschied.

    Mir geht es (erstmal) um den Rückruf ohne Wildsichtung, du hast mich richtig verstanden.

    In der erwähnten Situation war kein Tier in Sicht, aber Rex weiss ganz genau, dass er noch vor einem Monat ein Reh in diesem Feld gewittert und aufgescheucht hat, als wir daran vorbei gingen. Da war er natürlich angeleint.

  • Du weißt aber schon dass das extremst schwer ist, was Du da von Deinem Hund verlangst? Er sieht ein Objekt seiner Begierde, welches sich schnell von ihm entfernt... Du verlangst dass er nicht nur darauf verzichtet dieses zu verfolgen. Sondern dass er sich komplett von diesem abwendet und in die entgegengesetzte Richtung läuft...


    Ich rufe einen Hund in so einer Situation (wenn er Sichtkontakt bzw. eine Wildspur aufgenommen hat) ins Platz. Das ermöglicht ihm dem Wild (oder was auch immer ihn derart interessiert) weiter mit den Augen zu folgen. Inzwischen gehe ich zu ihm hin und hole ihn ab.


    Das ist bedeutend leichter für den Hund, zu lernen zuverlässig ins "Down" zu gehen und das Wild weiter beobachten zu können. Als sich, wohlmöglich wenn er die Verfolgung bereits aufgenommen hatte, erst mal anzuhalten, sich komplett von Objekt seiner Begierde abzuwenden und in eine völlig andere Richtung zu laufen.

    Waschbär da war kein Objekt der Begierde in Sicht aber vielleicht entsprechende Düfte und die Erinnerung,dass noch vor einem Monat ein Reh im Feld rumwanderte.


    Den Tipp mit dem ins Platz rufen nehme ich gerne an, das klingt sehr gut :*, danke.

  • Mit einem "Tschüss!" hat's bei mir gut funktioiert (habe ich aus dem Rückrufkurs von Daniel, Dog Academy). Die Grundlage schaffst Du an Weggabelungen oder Kreuzungen: Dein Rex geht voraus, Du gehst aber schnell eine andere Abzweigung und sagst dabei "Tschüss!" Rex wird Dir sofort folgen, das Kommando sitzt schnell. Folgt er deinem Rückruf nicht rufst Du "Tschüss!", drehst Dich um und gehst.

  • Das funktioniert aber nur so lange wie sich der Hund nicht zwischen dem Dir folgen und einem für ihn hochrangigem Triebziel bzw. eine selbstbelohnende Verhaltensweise entscheiden muss.

  • Ich bin nicht ganz deiner Meinung, Waschbär . Wenn der Hund einen guten Rückruf hat, bei dem er eine 180º Drehung hinlegt, bei Ertönen des Rufes/Pfiffes, dann denke ich, ist das leichter für ihn, als wenn er das Wild noch im Blick hat. Wegrennendes Wild zu beobachten aus der Platzposition und diese zu halten, das ist eine hammer Leistung für einen Hund mit grossem Beutetrieb. Wie lange soll er dann liegenbleiben? Bis das Wild weg ist, oder bis der Halter angekommen ist zum Anleinen/Belohnen? Hmm, naja, wahrscheinlich kommt es wie immer auf den Hund, bzw Hund/HF Team an, was im Training besser umgesetzt wird.


    Umdrehen und "aus den Augen aus dem Sinn" , denke ich, ist sicherer. Den Ablauf davon kann man sehr gut trainieren. Bis dahin Schleppleine. Die 180º Wendung wird quasi zu einem Reflex, wenn es richtig trainiert ist hat man nicht das Problem der konkurrierenden Verstärker.

  • Die 180º Wendung wird quasi zu einem Reflex, wenn es richtig trainiert ist hat man nicht das Problem der konkurrierenden Verstärker.

    Da gehe ich mit, für meine 2 ist bei Wildsichtung abrufen auch einfacher als aus vollem Lauf ins Platz rufen. :)

  • 2 : 2 fürs Platz auf Entfernung bei Wild Sichtungen.

    Das war und ist für mich und meine bisherigen Hunde das bessere/sichere Kommando.


    Ich habe bei keinem Hund erlebt, dass er/sie nach dem Kommando Platz noch lange dem Wild nachgeschaut hat. Es sieht eher aus wie beim Vorraus. Die Hunde drehen sich beim ablegen zu mir.

    Wie lange soll er dann liegenbleiben? Bis das Wild weg ist, oder bis der Halter angekommen ist zum Anleinen/Belohnen?

    Das habe ich von Fall zu Fall entschieden.

    Selten habe ich den Hund abgeholt. Aber meistens rufe ich den Hund dann ab, wie aus der Platz Übung. Aber ohne Vorsitz sondern Party bei mir.


    Das alles resultiert aus der RH Arbeit. Ein Rückruf durfte eher ignoriert werden, (wenn Witterung bekommen) als Platz auf Distanz.

    Das hat (muss) immer wirken wie ein Anker/Notaus. ;)