Verschiedene Ausbildungsreligionen

  • Könnte Das aber nicht auch ein Zeichen dafür sein das im IPG eigentlich (mehr) gegen die Interessen des Hundes gearbeitet wird? Nicht falsch verstehen, Vieles im Leben läuft gegen die eigentlichen Interessen des Hundes, da müssen sie eben durch. ;)

    Aber Was überwiegt? Bei meinem Hund wäre es zB. der Frust etwas tun zu müssen worin er so gar keinen Sinn sieht. Klar, er ist eine andere Rasse und hat einen völlig anderen "Sinn des Lebens" als ein DSH. Aber wie weit geht der "Gebrauchshund" DSH wirklich mit beim IPG? Welches ja im Prinzip nur eine theoretische Übung ist, und zudem aus Hundesicht auch nicht immer Sinn ergibt. :/

    Was verstehst Du unter "dass gegen die Interessen des Hundes gearbeitet wird"? Dass er seine natürlichen Triebveranlagungen ausleben darf? Oder dass er, genau wie im Wolfsrudel in der Jagdsituation, lernen muss trotz hoher Trieblagen mit seinen Teamkollegen zu kommunizieren und sein Verhalten auf deren Verhalten abzustimmen? Wieso soll die Fährtenarbeit gegen die Interessen eines Hundes sprechen? Wieso die Unterordnung? (Wölfe sind hervorragende Teamplayer; wieso sollen Hunde dieses dann nicht ebenfalls sein und Freude daran empfinden?) Und bedeutet der Aufbau einer höheren Frustrationstoleranz, wie es im Schutzdienst geschieht, dass das gegen die Interessen des Hundes geht?

  • Mit Sicherheit aber nicht für alle Hunde. ;)

    Ja. Aber für deutlich mehr Hunde als aktuell auf HP zu finden sind. Das Wort HP steht hier für mich stellvertretend für Arbeiten und/oder Trainieren.

    Leider wird der Grossteil der Hunde(rassen) in ihren Bedürfnissen masslos unterschätzt und etlichen würde man gerechter, wenn man sie arbeiten liesse. (zB. Terrier)


    Geht der Gebrauchshund DSH im IGP mit? Aber holla die Waldfee! Ich bin ziemlich sicher, die Hunde fragen nicht nach dem Sinn!8o ......sonst hätten sie sich schon vor Jahrtausenden für eine andere Partnerspezies entschieden :D


    BZW, der Sinn ergibt sich ja, mal wieder aus der Lernpsychologie: Hund zeigt ein Verhalten - wird dafür belohnt (beissi beissi) - Verhalten wird immer attraktiver und will immer mehr gezeigt werden. Ganz nebenbei werden Bedürfnisse befriedigt, die aufgrund genetischer Veranlagung im Hund vorhanden sind, oder besser gesagt, der Hund zeigt bestimmtes Verhalten eben weil er gewisse Bedürfnisse hat.


    Daher, so wie ich das sehe, geht es im IGP vor idealerweise darum, dem Hund zu zeigen WIE er sein, veranlagtes Verhalten, zeigen soll, nicht DASS er es zeigen soll8)


    Zurück zum Thema: Ich habe am Dienstag auf dem HP wohl ungefähr bei einer 4 auf o.g. Skala gelegen!!! =O


    Axel hatte vor 2 Wochen fast jeden Tag SD während fast 10 Tagen und direkt danach flog Frauchen (ich) eine Woche nach Deutschland. Axel also zu Hause ohne Frauchen/Bespassung, zu allem Überfluss ein kleines Aua an der Pfote und nur mit Herrchen:sleeping:


    Am Dienstag also erste Einheit SD und Axel war geladen wie ein Kanonenrohr, da habe ich, tatsächlich zum ersten Mal in der Stärke, eine richtige Ansage machen müssen. (Grober Griff ins Halsband und "hör mit der Schei.... auf" schreien :D). Okay, vielleicht Stufe 5? :/

  • (Grober Griff ins Halsband und "hör mit der Schei.... auf" schreien :D ). Okay, vielleicht Stufe 5? :/

    Das siehst du als Stufe 5?

    Bis wo hin geht denn deine Skala? :D


    Davon ab, rein aus Interesse: Hat's denn was gebracht?

    Bei A.J. ist das auch durchaus eine Option wenn er mal spinnt, aber Ero würd' mich auslachen, wenn ich das machen würde. :D

  • Das siehst du als Stufe 5?

    Bis wo hin geht denn deine Skala? :D

    :D :D Ja, ich weiss ja.... Naja, auf meiner Skala geht es ab 5 dann ganz steil nach oben :D


    Ja, hat was gebracht. Er hat tatsächlich auch zurückgemotzt, dann habe ich nachgefasst und auf meinem Standpunkt beharrt, dann wars okay. Er weiss schon, dass ich nicht nachgebe, und dass ich am Ende immer gewinne und die Situation für ihn nur blöder wird, wenn er nicht hört.

  • aber Ero würd' mich auslachen, wenn ich das machen würde. :D

    Und wie regelst Du es bei ihm? Bei Django hab ich auch oft das Gefühl, er "lacht" mich innerlich aus :rolleyes:

    Jou, das Gefühl habe ich auch ab und an. Der Schnösel nimmt mich manchmal nicht ernst. Und so ein bisschen spickeln wie es die anderen machen wäre für mich auch ganz hilfreich.


    Gestern habe ich ihn körperlich zurück gedrängt. Hat aber ne Weile gedauert bis er das akzeptierte.


    Ein Knuff oder Halsband-Ruck interessiert nicht. Kann aber auch daran liegen, dass das nicht meins ist und somit nicht überzeugt 🤷‍♀️

  • Mangels Halsband kann ich daran nicht rucken. Hier wird der Hund auf Augenhöhe gebracht und ihm dann ganz ruhig erklärt wo der Fehler liegt.

  • Mangels Halsband kann ich daran nicht rucken. Hier wird der Hund auf Augenhöhe gebracht und ihm dann ganz ruhig erklärt wo der Fehler liegt.

    Liest sich spannend, kann ich mir nur nichts drunter vorstellen 🤷‍♀️

  • Eigentlich ganz einfach: Du holst dir deinen Hund auf Augenhöhe (hier durch einen beherzten Griff ins Halsfell) und erklärst ihm live und in Farbe wo gerade sein kapitaler Fehler lag.


    Natürlich gibt das hier nur bei gravierenden Fehlern. Ansonsten gibts auch nur Mecker von Eckehard.

  • Eins zwei drei.

    3 Mal editiert, zuletzt von MistyWind1889 ()

  • aber Ero würd' mich auslachen, wenn ich das machen würde. :D

    Und wie regelst Du es bei ihm? Bei Django hab ich auch oft das Gefühl, er "lacht" mich innerlich aus :rolleyes:

    Also ich rede jetzt hier nur von Schutzdienstsituationen.


    Im Alltag ist er super sensibel und ansprechbar, da wäre ein Griff ins Halsband plus anschreien schon zu viel.

    Da reicht ein mahnendes eh-ehhy und ein großmachen meinerseits, dann weiß er schon "ou, das war Mist, so wird Mama sauer ne das kann ich nicht gebrauchen" und er besinnt sich wieder. :D


    Aber im SD, da tickt er eben anders.

    Körperlich einwirken geht garnicht, er wird komplett steif und alle Korrekturen werden verschluckt, die verschwinden wirkungslos im Nirvana.

    Ich denke, wenn man ihn extrem malträtieren würde, dann käme eine Reaktion, aber die wäre dann auch gegen den HF gerichtet. Und das will ich ja beides nicht: weder meinem Hund physisch so extren an die Wäsche gehen, noch gebissen werden. Bei sowas gibts immer nur Verlierer.


    Also mache ich es so, dass er immer abgesichert ist, damit er sich nicht selbst bestätigen kann, und dann gehe ich ihm einfach über Wierholungen SO lange auf den Sack, bis er entnervt auf-, bzw. nachgibt. :D

    Muss aber auch sagen, dass das bisher nur so semigut funktioniert hat. Wir hatten die IGP1 ja bestanden, aber frag' nicht nach dem WIE. :S ;)

  • Nur ganz kurz, bevor ich weitere Beiträge lese (laaaange Beiträge :D )


    Ich rucke nicht am Halsband. Ich halte es fest, so dass es für ihn unangenehm und blockierend ist. Wenn er dann sein Theater einstellt, lasse ich augenblicklich los, falls er wieder ansetzt gehe ich sofort wieder in die Blockade.


    Wir haben das im Welpenalter aufgebaut, "Blockade", in vielen Situationen hilfreich und im Prinzip eine sehr effektive und ruhige Art unerwünschtes Verhalten zu unterbinden/unterbrechen, einfach durch Bewegungseinschränkung des Untiers. Es gibt bei uns 3 Arten von Blockaden, 1. den Halsbandgriff (Hund sitzt oder steht), 2. Auf die Leine treten und Untier am Boden festtackern (Hund liegt) und 3. Kleinere Welpen hochheben


    Wenn man es richtig macht, und nicht wie ich am Dienstag, dann macht man es völlig emotionslos und schreit oder schimpft dabei nicht. :D 8o


    P.S. Negative Verstärkung