Training an warmen Tagen

  • Ich hab's jetzt mal in Allgemein gestellt, obwohl vielleicht die Rubriken Gesundheit und Training auch passend wären.


    Wann stellt Ihr das Training im Sommer ein?

    Oder stellt Ihr es gar nicht ein?


    Da ich ja einige Zeit bei Schafring als Praktikantin war, bin ich der "Schrecken" unserer Dummy-Gruppe. Während einige meinen, Temperaturen jenseits der 20° Grad sind zu warm, weise ich immer auf Dienst-/Arbeitshunde hin und werde verständnislos angeguckt.


    Aktuell hat's hier laut meinem PC 27 °Grad, aber es ist bewölkt, wir haben einen schattigen Übungsplatz und es geht ein frischer Wind. Ist das jetzt tierschutzrelevant, 45 - 60 Minuten Markierungen zu arbeiten?


    edit spricht: Natürlich steht auch Wasser zur Verfügung.

  • Wir stellen das Training nie ein.

    Wie du bereits sagst, man denke mal an die ganzen Dienst- & Arbeitshunde, aber auch einfach an Hunde, die in wärmeren gefilden Leben, wie z.b. die Hunde von Axman.


    Die Arme könnte wohl nichtmehr viel mit ihren Hunden machen, wenn ab 20° Schluss wäre. :D


    Natürlich sieht man zu, dass man das Training in die kühleren Morgen- oder Abendstunden verlagern kann oder die Einheiten etwas kürzer gestaltet, u.ä.

    Aber so ganz grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ein gesunder und entsprechend trainierter Hund nicht komplett Hitzefrei braucht.


    Ab und an lege ich unser Training such bewusst auf den heißen Nachmittag (in Maßen natürlich) eben DAMIT die Hunde das auch kennen.

    Wenn's am Prüfungstag 35° im Schatten hat, wird deswegen auch nicht abgesagt. Da finde ich es gut, wenn die Hunde das auch im Vorfeld schonmal erlebt haben.

  • Kommt ja auch etwas darauf an, was macht... Also Training, wo ich konzentrierte Mitarbeit brauche, ist an heißen Tagen meist einfach nicht drin, also die Motivation ist einfach nicht da. Wiederholungen oder Festigen geht schon eher. Wenn es sehr warm werden soll, mach ich das einfach vor 10 Uhr, dann geht das schon. Ich gehe aber auch manchmal mittags raus. Bei jungen und alten Hunden wär ich viel vorsichtiger, aber man muss sie halt beobachten. Wenn bei 20 Grad Schluss wär, wär das sehr schlecht, dann sind ja mittlerweile 6 Monate im Jahr tabu für en Hund. Wenn ich das auf die Ausbildungskosten zB für Assitstenzhunde umrechne, Nee also dann sind die zu teuer :D

  • Ja, stimmt :)

    Wenn bei über 20 Grad Schluss wäre, könnten wir die meiste Zeit des Jahres nicht trainieren.


    Es kommt auf die Luftfeuchtigkeit an. 27 Grad mit hoher Luftfeuchtigkeit ist deutlich schlechter als 27 Grad mit klarem Himmel und einem Lüftchen.


    Was für eine Aktivität ist "Markierungen arbeiten" ? 45 - 60 Minuten bei 27 Grad klingt schon lange aber du sagst Schatten und Lüftchen, dann, falls das nicht intensive Nasenarbeit oder körperlich sehr anspruchsvoll ist, sollte es okay sein. Durch Nasenarbeit erhitzen Hunde schnell. Die 45 - 60 Minuten sind mit Pausen, gehe ich davon aus?


    Bei den meisten Aktivitäten kann man den Hunden anmerken wenn es ihnen zu heiss ist, ausser bei solchen Aktivitäten wie Schutzdienst oder Jagd oder Zugsport, (oder Dummy?), da merken die meisten Hunde die Signale ihres eigenen Körpers nicht bzw. zu spät.


    Übrigens sind Hunde die ein Zwingerleben haben (draussen wohnen) besser in der Lage mit hohen Temperaturen klar zu kommen.


    Hunde, die ein gutes Fitnessniveau haben erhitzen schneller.


    Wir machen auch absichtlich mal Training wenns eigentlich zu heiss wäre. Meist aber eher unabsichtlich X/ 8o


    Aufpassen, dass die Hunde gut getrunken haben einige Stunden vor einem Training bei Hitze

  • Gearbeitet wird immer.

    Wie viel, wie lange und was genau variiert da dann durchaus je nach Temperatur. An einem Tag wie heute (35°) würd ich nicht mehrfach durchrevieren oder ewig lang Sprungtraining machen.

    Aber ja, ein gesunder Gebrauchshund im besten Alter sollte auch bei dem Wetter einsatzfähig sein.

  • Markierung arbeiten: Der Hund sieht den Dummy fallen und soll ihn apportieren. Im Regelfall geht es in der Gruppe reihum, sodass die anderen ihre Steadyness beweisen können.

    Nasenarbeit braucht es beim Markieren nicht, jedenfalls nicht auf die relativ kurzen Distanzen, die unser Platz hergibt. Und bei dem heutigen Wind wäre das auch nicht ganz einfach gewesen.


    Am Ende stand ich allein auf dem Platz, hab Bombus eine gute halbe Stunde beschäftigt, bis eine Vereinskollegin mit ihrem Hund auf Gassi vorbeikam und die beiden Hunde sich im freundlichen Spiel vergnügt haben.


    Allerdings habe ich die anderen Dummy-Leute wohl so weit, dass sie sich mit "mir ist heute zu warm" oder "es wird mir zu anstrengend bei der Hitze" abmelden und nicht ihre Hunde vorschieben.

  • Wenn bei über 20 Grad Schluss wäre, könnten wir die meiste Zeit des Jahres nicht trainieren.

    Naja, 20 Grad in der prallen Sonne ohne Windzug kann aber auch schon knackig sein. Meist fängt das Genöcke aber so bei 23/24 Grad an.

  • Unser Training ist gestern tatsächlich ausgefallen. Sowohl IGP, als auch RalleyO. Ich war ausnahmsweise nicht böse drum, weil ich mit krankem Kind eh daheim bin und auch fast nur geschlafen habe.


    Aber normalerweise bin ich auch Fraktion "bisschen Training geht immer". Django ist das eh wurscht. Der will IMMER Action.


    Hier hat es heute Nacht gewittert und ein kleines bisschen abgekühlt. Und ich habe gerade einen Acker gefunden, auf dem nur Unkraut wächst. Mal sehen, ob wir heute Mittag einfach mal wieder mit 2-3 Ansätzen anfangen. Hatten jetzt recht lange Fährtenpause.

  • Ich trainiere auch bei (fast) jedem Wetter. Am Montag war ich auch bei rd. 30 Grad auf dem Platz. Dann werden halt kurze Einheiten im Schatten gemacht. Aber Training ausfallen lassen wegen Hitze gibt es bei uns nicht. Kann höchstens sein, dass einzelne Personen dann nicht zum Training kommen, weil ihnen zu warm ist.

    Wenn es so heiß ist, fahre ich direkt vorm Training auch gern irgendwo hin, wo Crazy planschen kann, so dass sie dann schön erfrischt ist, wenn wir auf dem Platz ankommen.

  • Bei uns war der Versuch früh morgens ein bisschen freundlichere Temperaturen zu erwischen, heute mal wieder ein Schuss in den Ofen (im wahrsten Sinne des Wortes).


    28 Grad um 6 Uhr in der Früh, die Temperatur war die ganze Nacht nicht runtergegangen. In einem nahegegelegenen Ort gab es nachts einen Downburst (so heisst das wohl auf "Deutsch"), der hat Bäume entwurzelt durch extreme Windgeschwindigkeiten und die Temperatur fiel von 42 auf 17 Grad innerhalb von wenigen Minuten. (.....dann leider wieder gestiegen)


    Bei uns hat gestern abend die Temperatur ebenfalls total gesponnen. Es waren 40 Grad angekündigt für ab 17.00 Uhr. Wir standen draussen im Garten und die Termometer zeigten 32 (runtergegangen von 36) aber es kam zwischendrin immer wieder eine Welle von unglaublichem Backofenwind während 1 bis 2 Minuten. Weshalb die Thermometer wohl nicht hochgegangen sind, jeweils zu kurze Zeit. Zumindest damit hatten wir Glück, aber leider halt heisse Nacht.


    Es ist wirklich irre, was das Wetter so veranstaltet. Die Hitzwelle bleibt anscheinend noch gut 1 Woche bestehen. 36 Grad am Tag wenn es in der Nacht maximal 10 Grad runterkühlt ist wirklich scheusslich. Aber mei, es leben auch Menschen in der Wüste, es besteht Hoffnung, dass man sich daran gewöhnen kann :S :/

  • Ich glaube das kommt auf das Training und den Hund an. Fina war früher die Temperatur egal, mit der hast du immer arbeiten können. Kiara ist seit je her Hitzemempfindlicher. Da merkt man wenns wärmer wird, dass sie sich erstmal an die Temperaturen gewöhnen muss, dann gehts auch wieder. Also wenn wir einfach weiter machen und nicht als Ausrede die Hitze gelten lassen, gewöhnt sie sich dran, die ersten warmen/heißen Tage kann man halt nicht zuviel erwarten.

    Aber im Endeffekt ist es eben eine Frage der Gewöhnung. Ist ja bei uns Menschen auch so. Sitze ich den ganzen Tag im klimatisierte Büro wird mir die derzeitige Hitze erstmal die Luft nehmen. Die Bauarbeiter die immer draußen arbeiten setzen halt einen Sonnenhut auf und trinken ordentlich und arbeiten trotzdem weiter.

    Abgesehen von dem Argument mit der Prüfung, wo man sich das Wetter auch nicht aussuchen kann, und den Hund dran gewöhnen soll, ist halt die Frage ob ich in der ärgsten Mittagshitze mit dem Hund am Platz stehen muss, oder ob ich das zu kühleren Zeiten machen kann. Ich gehe jetzt auch Abends raus, wenns etwas kühler wird. Fina dankts mir, die anderen 2 sausen auch bei 35 Grad im Garten herum, wenn auch nicht so ausdauernd wie in kühleren Zeiten. Denen wärs auch Nachmittags egal, wenn wir raus gehen.


    Bei uns war heute Nacht auch Sturm, Gewitter und endlich etwas Regen. Heute solls nochmal Potential für Unwetter haben, dann morgen kühler, aber am Wochenende wieder Hitze. Ich bin ja ein Fan von warmen Temperaturen, also will ich da mal nicht meckern.

    Nur etwas Regen soll noch kommen, es ist alles braun. Schön langsam unterscheidet sich unsere Wiesen nicht mehr viel von denen bei Axman.

  • , weise ich immer auf Dienst-/Arbeitshunde hin und werde verständnislos angeguckt.

    dadurch dass diese Hunde ja ständig im Einsatz sind fällt denen die Umstellung auf die hohen Temperaturen leichter, allerdings gibts auch Unterschiede von Hund zu Hund, als Hitzeweich bezeichnen die Schäfer HGHs die bei jeder Möglichkeit einen Schatten aufsuchen oder zu einem Bach oder Weiher verschwinden.

    Auf der anderen Seite hast du aber auch Hunde die vor lauter Arbeitseifer Hitzschlag gefährdet sind wenn man sie nicht mal zu einer Ruhepause mit Wasser "verdonnert".

    Die Trainingssequenzen im Hundesport sind ja in der Regel relativ kurz und da sehe ich keine Gefahr bei großer Hitze wenn HF seinen Hund gut im Blick hat.

    Außer wahrscheinlich bei der Nasenarbeit, Fährte würde ich jetzt auch nicht unbedingt bei über30° machen.

    Vorgestern habe ich mit der Hera bei ca.32° Mittagshitze eine 6km lange Radtour unternommen, bei der Hälfte der Strecke gabs ein Päuschen in einem Feuerlöschteich, hab gestaunt wie gut sie das konditionell weggesteckt hat.

    Zu eurer Beruhigung, ich bilde mir ein durch die lange Berufserfahrung einen guten Blick dafür zu haben wann es evtl. für den Hund zuviel und zu belastend wird.

  • Hitzeweich bezeichnen die Schäfer HGHs die bei jeder Möglichkeit einen Schatten aufsuchen oder zu einem Bach oder Weiher verschwinden.

    Ist das ein Ausschlusskriterium für einen HGH der wirklich noch gebraucht wird, oder sieht man da dann drüber hinweg im Berufsalltag?

  • kommt darauf an ,i.d.Regel nicht wenn der Hund da ist wenn man ihn braucht Sollte er sich allerdings total verweigern weils zu warm ist dann wäre das schon ein Auschlußgrund aber da fehlt es i.d.Regel grundsätzlich an der "Arbeitsmoral". Und so extrem heiße Sommertage sind ja nicht die meisten Arbeitstage des Jahres.

    Zeigt sich ein HGH während eines Leistungshütens hitzeweich gibt das schon Punktabzüge in der Bewertung des Fleißes.

    Zur Erklärung dazu gehört aber auch dass bei so heißem Wetter die Herde über eine lange Mittagsruhe im Pferch irgendwo auf einem Schattenplatz ruht und erst am Abend zur 2. Futterrunde wieder ausgetrieben wird.