Schutztrieb ?

  • Also Ludwig liebt Bälle abgöttisch. Er apportiert für sein Leben gern. Unsere frühere Hundetrainererin hat immer gesagt, nur kein Ball spielen, das überdreht die Hunde so. Als wir das Ballspielen gelassen haben, hat Ludwig sich Ersatzbeschäftigungen gesucht, Vögel jagen, "seine" Wiese bewachen. ....Mit unserem neuen Trainer haben wir wieder mehr gespielt, Futterdummy apportieren, Ball apportieren, Ball und Dummy suchen, die Kinder suchen. Seitdem ist Ludwig deutlich ausgeglichener und zufriedener. Dann bauen wir in die Spaziergänge auch Elemente aus der Unterordnung ein. Bei Fuß gehen, Bleib, Sitz und Platz aus der Distanz. Gerne nehmen wir auch die Dogscooter, damit wir flotter unterwegs sind. Die Hunde laufen aber am Roller und ziehen nicht. Immer wieder mal andere neue Gebiete erkunden ist spannend für Hund und Halter. Dort erlebt man die Rüden meist ganz anders als im "eigenen Revier".
    Dann wünsche ich euch viel Spaß beim gemeinsamen Lernen in der neuen Hundeschule und schöne Erfolge.

  • Die bisherige Hundetrainerin hatte mir indirekt vorgeworfen, dass ich die Erziehung von Phynix nicht ernst nehme. Er müsste schon viel weiter sein. Kurz vor der Begleithundeprüfung stehen usw.


    Eine Begleithundprüfung darf man frühestens im Alter von 15 Monate ablegen.
    Für einen erfahrenen Hundeführer ist dieses bei einem entsprechenden Training auch kein Problem. Es werden aber auch viele Begleithundprüfungen abgelegt, wo der Hund schon 3 Jahre und älter ist. Wegen dem Alter des Hundes würde ich mir kein Kopf zerbrechen.



    Nur mich interessiert, warum hast du den Begegnungsverkehr mit anderen Hunden nicht schon vom Welpenalter an trainiert. Einem Welpen seine Unarten aus zu treiben ist sehr viel einfacher als beim "erwachsenen" Hund. Dein Hund ist ja nun auch schon 18 Monate alt.
    Oder hat dein Hund die Marotte jetzt erst entwickelt?






    Jeder entgegenkommende Hund wird schon von weitem fixiert und Phynix ist nicht mehr ansprechbar.



    Wenn ein Hund nicht mehr ansprechbar ist, hat er sich meistens trieblich so hoch geschaukelt, daß er gar kein Komando mehr annehmen kann.
    Die Schutzhunde im IPO-Sport oder auch im Polizeidienst haben es gelernt, daß sie auch im hohen Trieb die Komandos annehmen. Einen ungeübten Hund muß man aus dem hohen Trieb erst mal wieder heraus hohlen, damit er das Komando überhaupt annimmt.


    Um einen Hund aus seinen hohen Trieb heraus zu hohlen gibt es viele Möglichkeiten und jeder Hund reagiert anders. Man muß einfach ausprobieren , was zu einem passt.
    Bei einem Hund reicht ein Leinenruck, beim anderen einen Nackengriff. Cesar Milan stupst seine Hunde mit dem Fuß an. Ich habe mit einer Wasserpistole gearbeitet.
    Wichtig ist , daß der Hund sich erschreckt und die Handlung als unangenem empfindet.


    Wenn sich der Hund trieblich noch nicht so hoch gefahren hat, kann man ihm auch sehr gut mit Leckerlies oder Spielzeug ablenken. Ein Quitschi bewirkt manchmal wahre Wunder.




    Suche dir einen guten Hundeverein, dort wird der Begegnungsverkehr mit anderen Hunden geübt.


  • Nur mich interessiert, warum hast du den Begegnungsverkehr mit anderen Hunden nicht schon vom Welpenalter an trainiert. Einem Welpen seine Unarten aus zu treiben ist sehr viel einfacher als beim "erwachsenen" Hund. Dein Hund ist ja nun auch schon 18 Monate alt.
    Oder hat dein Hund die Marotte jetzt erst entwickelt

    Hallo vielen Dank für Deine Antwort. Nein der Hund hat die Marotte schon lange. Und natürlich hätten wir vielleicht die Sache im Welpenalter noch intensiver trainieren sollen. Wahrscheinlich hätten wir auch konsequenter sein müssen. Aber vielleicht haben wir uns auch ein wenig zusehe auf unsere bisherige Hundeschule verlassen. Da ist monatelang keine Hilfe gekommen und wir waren so naiv und haben es nicht bemerkt. Wir hatten keinerlei geführte Spaziergänge in der Stadt oder mit den anderen Hunden. Versteht mich nicht falsch, ich suche sicherlich nicht die Fehler bei anderen. Ich bzw. wir sind verantwortlich für die Entwicklung von Phynix und niemand anderes. Da müssen wir jetzt durch. Und es mir bewußt, dass es ein wahrscheinlich ein langer Weg sein wird. Aber das schaffen wir.
    Gruß Bert

  • Wir hatten keinerlei geführte Spaziergänge in der Stadt oder mit den anderen Hunden. Versteht mich nicht falsch, ich suche sicherlich nicht die Fehler bei anderen. Ich bzw. wir sind verantwortlich für die Entwicklung von Phynix und niemand anderes. Da müssen wir jetzt durch. Und es mir bewußt, dass es ein wahrscheinlich ein langer Weg sein wird. Aber das schaffen wir.

    das geht vielen so (auch mir) - am Anfang denkt man noch nicht so weit, wenn der Hund mal groß ist und unterläßt halt viele wichtige Sachen
    aber irgendwann wird einem klar, daß der Weg nicht ganz optimal war ...
    aber wie du sagst: nach vorne schaun und sich jetzt Mühe geben


    p.s.
    bitte keine Zitate aus der Politik, weil die schaffen es nicht - und du möchtest doch in diesem Leben noch was ändern ....

  • Mahhh in Deutschland ist alles besser.

    das glaube ich nicht
    habe mal gelesen, daß Wien bei den am lebenswertesten Städten der Welt nach Zürich auf Platz 2 steht
    Austria ist toll - und in einem Punkt seid ihr meilenweit vorraus: keine AKWs


    p.s. diese Gruppe ist ja ohne individuelle Besprechung, sondern nur das Beisammensein und Eingriff in dieser Stunde.
    willst mehr zur eigenen Problembehandlung mußt extra Std. nehmen für 46,- eur

  • Ich bzw. wir sind verantwortlich für die Entwicklung von Phynix und niemand anderes. Da müssen wir jetzt durch. Und es mir bewußt, dass es ein wahrscheinlich ein langer Weg sein wird. Aber das schaffen wir.

    Mit meiner Bea hatte ich ein ähnliches Problem. Sie hat sich auch so hoch gefahren und war nicht mehr ansprechbar. Jetzt ist meine Bea 4 Jahre alt und ich habe einen super tollen Hund. Und sie wird noch immer toller.


    Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.


    p.s.
    Gab`s dieses Zitat schon mal in der Politik

  • Nur in anderer Wort-Reihenfolge. ;)
    Es war so schön, in Dänemark mal gar nichts von diesen Problemen zu hören!


    Ich muss Bert hier auch ein wenig in Schutz nehmen. Man geht in eine Hundeschule und vertraut darauf, alles Wichtige im Umgang mit dem Hund zu lernen. Man freut sich an den Erfolgen und plötzlich ist aus dem netten Welpen ein halbstarker Rüpel geworden, dessen Verhalten nicht mehr in gewohnter Weise zu kontrollieren ist. Uns ging es ähnlich! In der Hundeschule waren die Begegnungen mit den Hunden gar kein Problem! Man kannte sich ja. Auch vorbei laufende Hunde-kein Problem. Man blieb ruhig, die Trainerin stand ja notfalls hinter einem. Aber wer hilft zu Hause, auf den täglichen Routen? Da hat uns unser neuer Trainer sehr geholfen. Sein Trainingsansatz begann in der gewohnten Umgebung. Am Ende liefen wir durch die Innenstadt, der Trainer beobachtend mit Abstand. Hundebegegnungen, Menschenmassen....kein Problem. War ja geübt. Mit einem fähigen Trainer an der Seite und entsprechend Übung erntet man bald Erfolge.

  • Ein Hund der direkt auf einen zu kommt kann einen jungen Hund sehr verunsichern, pöbeln ist die Reaktion darauf.
    Arik hatte das als Welpe auch.
    Versuch die Hunde so früh wie möglich zu sehen, lenke Phynix bevor er hochfährt mit leckerlis ab,versuche dabei etwas auszuweichen. Der Tipp den anderen hh und hund nicht zu beachten ist sehr gut. Aber keine leckerlis und streicheln wenn er schon aufgeregt ist, sonst bestärkst du ihn nur. Ganz wichtigist, dass du ruhig und selbstbewusst bist.
    Gib euch Zeit.
    Viel Erfolg.

  • Ich hatte heute Abend schon ganz kleine Erfolge. Bin mit Phynix mehrmals an bellenden Hunden vorbeigelaufen. Ok die Hunde sind hinter einem Zaun. Trotzdem war es toll. Ich hatte eine Entfernung ermittelt, in welcher Phynix noch ansprechbar war. In den Momenten in denen er nicht bei mir war habe ich ihn mit einem Stupser an die Backe wieder aufmerksam gemacht. Es war wirklich toll.

  • Die ersten Erfolge freuen mich, wird schon :D


    Was mir noch zusätzlich eingefallen ist: falls deine Mädels mit Phynix Gassi gehen, sollten die genauso Acht geben. Wichtig ist, dass er so wenig wie möglich von diesen schlechten fixierte Vorbeigehen Momenten hat und wenn, sollte man richtig reagieren, wie du eben..
    Am besten wenn sie eingeweiht sind bzw. bei dir mal gucken wie.
    Sonst dauert es länger wenn du dich irre Mühe gibst bei jedem Hund der vorbeiläuft und sie aber nicht.

  • Zunächst mal ein Gesundes Neues an alle!

    Ich habe hier das alte Thema wieder hochgeholt, weil ich zum Schutztrieb des Hundes bzw. vor allen Dingen des Schäferhundes Fragen hätte.

    Meine Frau ist vor wenigen Tagen beim Gassi gehen fast schon körperlich genötigt worden.

    Unser Yuma hat hier keinerlei Aggressivität bzw. Schutztrieb gezeigt.

    Ich denke, dass er erst 8 Monate alt ist, er das noch gar nicht richtig einschätzen kann. Auch ist er noch teilweise ein kleiner "Schisserle".

    Muss der Schutztrieb bzw. Beschützerinstinkt beim Hund erst antrainiert werden oder entwickelt sich dieser von alleine?


    Danke schon mal für die Antworten!