Der DSH als Rettungshund

  • [xattach=1967]Hermann und ich beim Schlittenhunderennen in der Senne[/xattach][xattach=1968]Trockenübung für den Sprung durch den Feuerreifen[/xattach][xattach=1969]"Search!" Hermann am Ansatz zur Suche[/xattach][xattach=1970]Hermann bei der Aneige einer liegenden Fremdperson[/xattach]

  • Kurze Erklärung zu den Bildern.Von links nachts rechts.
    1. Bild: einfach nur mal so.Mein Parnter auf 4 Pfoten und ich.
    2. Bild: Hermann springt durch einen Reifen während einer Vorführung beim Senner Schlittenhunderennen. Auf dem Bild noch ohne Feuer.Später,mit Zuschauern dann mit Feuer. Diese Üung soll das Vertrauen unserer Hunde zeigen. Auch im Ernstfalll,z.B. beim Einsatz nach einem Erdbeben oder Hauseinsturz,kann es Brände geben. Zwar schicken wir unsere Hunde nicht gezielt ins Feuer, aber ein RH muss auch arbeiten, wenn Qualm und Feuer in der Nähe sind.
    3. Bild. Mit einer Handbewegung zeige ich Hermann die Suchrichtung an.
    4. Bild: Hermann bei der Verweisanzeige einer erhöht liegenden Person. Er ist zuerst hochgesprungen,hat sich dann mit den Hinterbeinen abgedrückt (weil er gemerkt hat, dass da kein Platz zum Landen ist ;) ), hat sich dann auf dem Boden am Kopf des Helfers positioniert und verbellt. Unsere Hunde lernen Personen in unterschiedlichen Positionen anzuzeigen. Als Hochversteck z.B. auf einem Hochsitz oder Baum. Als Tiefversteck,z.B. in einer Erdhöhle oder in einem Graben. Oder flach auf dem Boden.

  • Sehr interessantes Thema, danke für die Einblicke. Ich finde es immer sehr bewundernswert, wenn Hundehalter ehrenamtlich so viel Zeit für so wichtige Dinge investieren.
    Leider wird so viel Einsatz ja wirklich viel zu wenig anerkannt und belächelt.

  • Bei dem Bild wo Hermann eine liegende Person anzeigt habe ich mich schon gewundert ( bevor Du eine Erklärung dazugeschrieben hast ), weil du zuerst gemeint hast dass der Hund den Verletzten ja nicht anspringen darf :D
    Auf dem Bild sieht man ein bisschen eh das er seine Hinterbeine schon zum Bremsen hinhaltet.
    Tolle Bilder :thumbup:

  • Wie wird dein Hermann im Training vom Opfer bestätigt, mit Leckerlie oder Spielzeug?
    Mir ist aufgefallen, daß bei uns die Rettungshunde nur mit Leckerlies bestätigt werden. Ich habe dort noch nie ein Opfer mit einer Beißwurst gesehen.

  • Wie wird dein Hermann im Training vom Opfer bestätigt, mit Leckerlie oder Spielzeug?
    Mir ist aufgefallen, daß bei uns die Rettungshunde nur mit Leckerlies bestätigt werden. Ich habe dort noch nie ein Opfer mit einer Beißwurst gesehen.

    Hermann wird mit einer befüllbaren Beißwurst durch den Helfer bestätigt.Da sind da ein paar Bröckchen Wurst drin. Der Helfer übernimmt nur die Beuteübergabe.Hermann bringt die Beißwurst dann zu mir,er darf die Wurst fressen.Gespielt und gezergelt wird mit mir.

  • Mal ein kleines Update von uns:

    ca. im Dezember hat Hermann ein Trainingstief durchgemacht. Er wollte nicht mehr so recht starten, beschäftigte sich mit Nebensächlichkeiten und war generell nicht motiviert. Mit viel Geduld und Konsequenz und Arbeit in vielen kleinen Schritten, hat er nun dieses Tief überwunden und zeigt sich motivierter denn je.

    Wenn ich an Hermanns Box komme und frage "wollen wir arbeiten?" (das ist unser Ritual) flippt er fast aus. Er ist dann so auf Arbeit gepolt, dass er schon in seine Kenndecke springt. Motiviert zieht er mich dann zum Suchgebiet. Oftmals steht er schon witternd am Startpunkt und kann es kaum erwarten loszulegen. Derzeit arbeiten wir einen 2. Helfer ein. Weil dies noch relativ neu für Hermann ist,ist eine VP in nur wenigen Metern Entfernung versteckt und eine 2. VP weiter hinten im Gebiet. Ein schneller Erfolg ist dabei wichtig für einen jungen Hund,sodass es nicht zu Misserfolgen bzw. zum Motivationsabfall durch längere Suchen kommt. Die Länge der Suche,auch mit späteren Sucherfolg, steigern wir nach und nach. Jedoch wechseln sich Suchen mit schnellem Erfolg und längere Suchen immer wieder ab, um die Motivation des Hundes aufrecht zu erhalten.

    Hermann sucht inzwischen kleinere Gebiete selbstständig ab. Kleiner heißt,ca.10.000qm. (In der Prüfung muss ein Hund 30.000qm innerhalb von 20min absuchen). Dabei arbeite ich auch immer wieder mal mit einem kurzem Geräusch vom Helfer. Sprich, dieser ist bereits versteckt und gibt z.B. ein kurzes "hey" von sich, dann darf Hermann starten. Dies nutzen wir als kleine Hilfestellung, um den Hund z.B. über weitere Distanzen in den Wald zu schicken. Später,wenn der Hund seinen Job verstanden hat, wird diese Hilfe natürlich abgebaut und vom Hund nicht mehr gebraucht. Hermann benötigt dieses akustische Signal nur noch selten. Aber Spaß hat er trotzdem immer wieder,wenn ein Helfer laut gebend im Wald sitzt. Dann wird Hermann zur Rakete und er düst mit angelegten Ohren durch den Wald. So wie sich Hermann aktuell entwickelt, werden wir voraussichtlich Anfang 2018 die Prüfung ablegen.

    Doch vorher steht am 22.04.17 die Begleithundeprüfung an. Wir müssen jetzt noch an ein paar Kleinigkeiten feilen,aber ich denke, wir werden bestehen. Also zumindest meint das unsere Trainierin. ;)

  • Wie schafft man ein so aufwendiges Training neben dem Beruf? Muss man sich nicht manchmal zwingen?

    Total beeindruckend! Auch, wie ihr gemeinsam das Motivationstief überwunden habt.

    Musst du Hermann auch tragen oder ist das nur bei der Trümmersuche so?

  • Phantastisch !

    warum läuft/sucht er ohne Leine?

    Hallo Roopa,


    in der sogenannten Flächensuche suchen die Hunde immer ohne Leine. Bei dieser Suchart suchen die Hunde selbständig große Flächen wie Wälder, Wiesen, Felder ab. Im Gegensatz zum Mantrailing, da läuft der Hund an der langen Leine und sucht eine bestimmt Person anhand ihres Individualgeruchs. Ideal ist die Kombination aus beiden Sucharten. So hatten wir es bereits im echten Einsatz erlebt: der Mantrailer wurde am Auto der vermissten Person angesetzt und zog bis in ein Waldgebiet. Der MT wurde dann aus der Suche genommen und ein Flächensuchhund angesetzt. Dieser hat nach nur wenigen Minuten die VP gefunden.