Viel zu großes Herz

  • Oh Mensch, das tut mir so wahnsinnig Leid! Ich bin gerade völlig fassungslos und mir fehlen die Worte.....ich heule einfach mit.....Das ist furchtbar und mit diesem Ausgang habe ich nicht gerechnet. Ich wünsche Euch viel Kraft und drücke Euch ganz fest. Mein herzlichstes Beileid.

  • Dank euch. Ich hab keine Tränen mehr und muss meine Tochter trösten, was mir äußerst schwer fällt. Ich hab das Gefühl sie ist stärker als ich... damit gerechnet habe ich auch nicht. Verabschiedet hab ich.mich vorher auch nicht wirklich. Aber wer weiß was ihr dadurch erspart worden ist. Irgendwann kriegen wir ein neues Familienmitglied, mag nicht ohne... möchte dann einem Hund aus dem Tierschutz ein zuhause geben. Hoffentlich ein gutes, hoffentlich hat sich Emma trotz alle dem wohl gefühlt...momentan trösten uns die Katzen, die hier rumrennen wie Falschgeld. Irgendwas stimmt hier nicht. Der Kater meiner Eltern liegt sogar hier oben, was er nur macht, wenn meine Eltern längere Zeit in Urlaub sind.. Ich überlege was ich machen soll, kann hier nicht einfach so rumsitzen. Soll ich mit unseren hundefreunden spazieren gehen oder ist das keine gute Idee... Ich weiß es einfach nicht...

  • Ich überlege was ich machen soll, kann hier nicht einfach so rumsitzen. Soll ich mit unseren hundefreunden spazieren gehen oder ist das keine gute Idee... Ich weiß es einfach nicht...


    Ich weiß nicht, ist vielleicht noch viel zu früh, aber ein Besuch im Tierheim? Bitte verstehe mich nicht als pietätlos, ich wüßte auch nicht, wie ich reagieren würde und die ersten Tage überstehen sollte. Ich kenne euch gar nicht und sitzte dennoch hier und heule.

  • die erste Zeit ist wirklich schlimm. Ich habe mir damals als mein Odin überfahren wurde nach zwei Wochen einen neuen Hund geholt. Das hat mir sehr geholfen. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

  • Ich kann das so gut verstehen. Ich glaube du wirst merken wann du wieder soweit bist.

    Als mein Rocco vor langer Zeit gestorben ist, hat mich meine Schwägerin nach einer Woche Trauer zu einem Tierparkbesuch überredet. Das hat mir richtig gut getan. Am Tag danach war ich dann bereit ins Tierheim zu fahren. Dort ist mir dann mein Hombre (1,5 Jahre alter DSH-Doggen-Mix) über den Weg gelaufen und wir sind zusammen heim gefahren.

    Nach Hombres Tod (wir hatte allerdings noch den Hund meiner Tochter im Haus), wollte ich ein dreiviertel Jahr keinen eigenen Hund haben. Und auf einmal kam wieder die Sehnsucht nach einem eigenen Hund und ich bin ins Tierheim gefahren und habe meine Cora mit nach Hause gebracht.

    Also lass dir soviel Zeit wie du brauchst und wenn die Sehnsucht kommt, dann vertrau auf deine Gefühle.

  • Die Sehnsucht ist da, aber nach ihr und möchte sie nicht einfach ersetzen. Der Gedanke schmerzt und ich weiß nicht ob der weg geht. Habe bei einer Bekannten gemerkt, dass das in die Hose gehen kann. Die Kinder haben ihr nach kurzer Zeit einen Hund geschenkt und sie war noch nicht so weit. Der Hund muss jetzt unabsichtig drunter leiden. Ich glaube ich schaue nun erstmal wie wir das hier verpacken. Urlaub im Sommer etc. Zudem habe ich im Herbst und Winter meine Eltern als Unterstützung hier die im sommer mit dem Wohnmobil unterwegs sind, bis sich das dann eingespielt hat mit alleine lassen etc. Wollte aber mal ins Tierheim fahren und schauen. So ein Hund aus dem Tierheim ist ja etwas anderes. Den nehm ich nicht einfach so mit, wie meine Katzen damals. Dafür bin ich zu unerfahren, zu gebunden. Ich denke und hoffe, das kann man ja mit langsam kennen lernen und Gassi gehen o.ä. anbahnen.

  • Das erstmal Gassi gehen, sich kennenlernen und die Freundschaft sich anbahnen zu lassen, ist ja sogar der beste Weg für alle.

    Dein Plan mit dem Sommerurlaub, Eltern vor Ort usw klingt doch schon mal sehr gut.


    Als meine Banja gegangen war, hab ich recht schnell angefangen zu suchen - gemeinsam mit ihrem Züchter. Und als es schließlich so weit war Askja abzuholen, (sie kommt aus Rheinland-Pfalz, war also ne Strecke zu fahren), bin ich meinem Mann unterwegs so lange mit meinem schlechten Gewissen wegen Banja auf den Keks gegangen, dass er gesagt hat: jetzt umkehren oder nicht?

    Es hat sich als die beste Entscheidung erwiesen, NICHT umzukehren...

    Nur: die Sehnsuch nach Banja ist geblieben. Ich weiss noch genau, wie sie roch und wie sie schaute, habe ihren kleinen Muskel auf dem Kopf vor Augen, der sich immer so bewegte, wennn sie Wasser trank, ihre Ränder unter den Augen nach dem Schutzdienst, ihre Zahnlücke und den Riss im Ohr. Und jetzt weine ich wieder. Die Sehnsucht nach dem einen geliebten Hund, der gegangen ist und die uneingeschränkte Liebe zum lebenden Freund - das schließt sich nicht aus.

  • Ich denke auch: Soviele Hundefreunde die alle irgendwann diese Erfahrung machen müssen,soviele unterschiedliche Wege-gute wie welche die sich im Nachhinein als Falsch ehrausstellen- gibt es. Für mich war es so das nach meinen ersten Hund es mehrere Jahre dauerte bis ich dann den Zweiten nahm.

    Und das auch nur weil sie mir nach einem Wohnungstestwochende mehr oder weniger keine Wahl lies. Wirklich gewollt habe ich am Anfang nicht! oO Daraus wurde der Seelenhund. Und ausgerechnet nach jenem fühlte ich mich schon nach einem Monat wieder bereit,was ich im Vorfeld im Leben nicht erwartet hätte.

    Den Weg für dich kannst nur du finden.


    Aber grundsätzliche Dinge würde ich dir mitgeben wollen. Ich glaube in dieser Situation gibt es zwei ,vielleicht drei große Fehler die man machen kann.

    1. Man lässt nicht gehen.


    Es gibt Leute die krallen sich an allem was noch übrig ist fest. Ich meine damit nicht Erinnerungen oder ein vielleicht Erinnerungsstück. Sondern ich meine Leute die gewisse Abläufe beibehalten,die die Näpfe liegen lassen,das Körbchen stehen lassen und von seinem/ihren Körbchen reden u.s.w.. Also Leute die versucht sind auch nach langer Zeit alles das beizubehalten,was irgendwie mit der vermissten Person/Hund zu tun hat. Das Problem dabei ist,das der eigentliche Hintergrund ja der ist ,das man das was man verloren hat zurück möchte,dies jedoch nie passieren wird. Man gerät so in eine Sackgasse,in welcher man sich automatisch für Neues,manchmal auch schlichte Notwendigkeiten versperrt.


    2. Hängt mit obigen unter Umständen zusammen: Man möchte Ersatz.


    Auch das führt in eine Sackgasse. Denn niemand,keine Person und auch kein anderer Hund wird das je leisten können. Zwangsläufig nicht,weil wir alle ja Individien sind. Auch wenn der andere neue Hund noch so sehr an den Verstorbenen erinnert,er ist dennoch nicht derselbe. Sollte man mit solchen Hintergedanken herangehen,sind die Erwartungen zu hoch,die Enttäuschung und der Druck für den der sowas leisten soll und damit auch ein ungesundes ,nicht glückklich machendes Verhältniss vorprogrammiert. Jedem der sich einen neuen Hund holt muss klar sein das das weder der verstorbene Hund ist,noch werden kann.


    und das 3. wäre vielleicht,das man nicht genug trauert. Also das Gegenteil von Obigen. Wenn man glaubt man könne das einfach so hinter sich lassen ohne darüber zu reflektieren. Verdrängung. Dann könnte es einen unter Umständen zu einem viel viel ungünstigeren Zeitpunkt wieder einholen.


    Aber das auszutarieren für dich,kannst nur du. Vielleicht ist das Gassigehen im TH eine gute Möglichkeit. Probiers halt aus. Du wirst schon merken wie es dir dabei geht. Wie ungezwungen-oder vielleicht auch nicht- du mit fremden Hunden umgehen kannst. Es kann es dir schwerer machen, weil du dich ständig erinnert fühlst und dies dich traurig macht. Oder aber auch leichter,weil du die anderen Eigenheiten anderer Hunde bemerkst,sie dich vielleicht auch begeistern,du sie lustig,anregend,niedlich findest und du dich vielleicht auch ab und an mit Freude an das zurückerinnerst was da gerade verloren hast und akzeptierst (en kannst) was ist.

    Gib dir und allen anderen die Zeit die du/ihr braucht,genauso aber wie die Chancen auf Neues.

    Und fühl dich auch von mir gedrückt.

  • vielen dank für eure Antworten. Eben war ich mit ein paar hundefreunden spazieren, das hat gut getan! Ich glaube ich behalte das bei. Die hunde waren anders und total schmusig und anhänglich. Mir geht es insgesamt etwas besser, auch wenn ich noch nicht wirklich etwas essen kann. Heulen kann ich auch nicht mehr.

    Das mit dem nicht gehen lassen sehe ich ja an meiner Bekannten. Damit ist keinem mit geholfen.Ersatz. Hmmm mir ist klar, das kein hund sein wird wie emma es war.

    Nicht genug trauern.. Ich hoffe ich merke wenn Ich genug getrauert habe, das dauert... Ich schaue einfach. Mache keinen schnellschuss. Es wird Arbeit. Bei Emma lief alles gerade so gut. Aber ich glaube sie hat gemerkt dass es bald zu Ende geht. Wir haben eben noch drüber gesprochen wie schön sie gestern morgen gespielt haben, wie lange nicht mehr. Ob das ein Abschied war...

  • Omg! Auch von mir Herzliches Beileid! Musste auch heulen?

    Das hat mir mal wieder gezeigt wie schnell es gehen kann und man deshalb jede Sekunde genießen sollte?

    Wir wünschen euch viel kraft❤

  • Meine Tochter und ich haben gestern Emmas Grab fertig gemacht. Sie wollte ein Birnenbäumchen drauf pflanzen. War gestern drei Stunden mit meinen Hundefreunden spazieren. Die Hunde haben mich doof angeschaut ? aber sie nehmen mich weiterhin mit. Dürfte mal die anderen streicheln. Es gab kein donnerwetter von oben. Hihi. Es ist schon sehr komisch. Die Katzen breiten sich wieder aus. Der Kater meiner Eltern weicht mir nicht mehr von der Seite. Viele Abläufe sind drinnen und ab und an kommt mal ein heulanfall ? gleich.gehts auf die Arbeit... bin gespannt...