Wölfe – Rückkehr als Chance oder Bedrohung für Deutschland?

  • Ich weiß auch nicht wie aufgeschlossen die Landwirte z.B. wären, wenn sie sich einen HSH zum Schutz für ihre Weidetiere anschaffen sollen.


    Ist noch nicht so lange her, da stürzten ein paar Kalbinnen ab (Alm) und der Verdacht war, dass das ein Wolf gewesen sein muss, der da die Panik auslöste. Die Bauern waren da alle stocksauer, dass man Wölfe auch noch schützen würde und ob die sich deswegen einen HSH anschaffen würden, wage ich zu bezweifeln. Ich glaube die packen lieber die Knarre aus, bevor die noch mehr Geld ausgeben würden.


    Und ob die HSH auf einer Alm überhaupt richtig arbeiten könnten?

  • Und ob die HSH auf einer Alm überhaupt richtig arbeiten könnten?

    Natürlich können HSH auf einer Alm arbeiten. Machen sie ja zB. in der Schweiz und in Österreich auch. Auch mit Spaziergängern und ihren Hunden. Natürlich kommt es dabei auch zu Zwischenfällen, die aber zumeist von den Spaziergängern verursacht werden.

  • er ist mit der Schafherde, erwachsenem Hund, jungem Hund und Esel gewandert. War der Esel einfach nur da oder hatte der vielleicht sogar eine

    Der ist als Lasttier für die Pferchnetze, das Weidezaungerät und Teile meines Gepäcks mit unterwegs gewesen. Als Wolfabwehrkräfte halte ich Esel für ungeeignet.


    Ich habe oben über die Gegebenheiten in meinem ehemaligen Betrieb berichtet und fazit war für mich bei uns wäre der Einsatz von HSH nicht möglich Punkt

  • Ich habe oben über die Gegebenheiten in meinem ehemaligen Betrieb berichtet und fazit war für mich bei uns wäre der Einsatz von HSH nicht möglich Punkt

    Wieviel, bzw. welche Erfahrungen hast du denn mit HSH? Oder basiert deine Aussage rein auf der Theorie/Hörensagen? Ich frage, weil ich ja selbst HSH halte. Und meine Erfahrungen sind andere, als die von dir geschilderten Szenarien. Wenn man mit einem HSH zB. sogar auf Hundewiesen gehen kann, dann ist es mit der gern propagierten generellen Artgenossenunverträglichkeit nicht soo weit her. Wie auch, es sind schließlich Hunde die auch im Team agieren können müssen.

  • Ich glaube nicht, dass man einen "arbeitslosen" HSH in dem Punkt mit einem Rassekollegen vergleichen kann, der wirklich in einer Herde aufwuchs, und sie (theoretisch) tagtäglich mit seinem Leben beschützt. :/

  • Ich selber habe mit HSH keine Erfahrungen da ich ja aus den geschilderten Gegebenheiten garkeine hätte einsetzen können.

    2 mir persönlich bekannte Kollegen mit ähnlich strukturierten Betrieben haben für den Schafzuchtverband Ba.Wü. eine teuer bezahlte Studie gemacht, deren Ergebnissen habe ich teilweise interpretiert..


    Ansonsten finde ich es immer wieder spannend wie Menschen die noch nie in ihrem Leben in einem größeren Hütebetrieb gearbeitet haben die Schäfer belehren wollen wie sie ihre Arbeit zu machen haben.

  • Mir ist es völlig egal wie du deine Arbeit gemacht hast, ich wollte nur deinen Background zum Thema HSH erfahren. Von daher könnte ich dein Kompliment, hinsichtlich der Kompetenz in Sachen HSH, auch gern zurückgeben. Aber wozu?


    PS: Wie "kompetent" teuer bezahlte Studien und Experten sein können sieht man an so manchen Ratschlägen vom Wolfskompetenzzentrum. Bei Denen fast man sich als normaldenkender Mensch echt an den Kopp ...

  • Esel sind sehr wehrhafte Gesellen und werden auch durchaus mit zum Herdenschutz genutzt. Allerdings wird da mehr die Alarmfunktion genutzt.

  • Bei uns in der Gegend ist gestern morgen ein Wolf überfahren worden.

    Ein Bild vom Wolf findet man auf der Website von Antenne AC.


    Wer sich nicht richtig guckt, könnte den Wolf leicht mit nem grauen Schäferhund verwechseln.

    Einmal editiert, zuletzt von Kimba2001 ()

  • Bei uns hat ein Wolf im Nachbarort zwei Schafe gerissen. Es ist in diesem Jahr der zweite bestätigte Wolfsriss im Landkreis Main-Spessart. Ende Mai wurde ein Wolfsriss protokolliert, die Qualität der entnommenen genetischen Proben reichte für eine Individualisierung jedoch nicht aus. Im März wurde in Aschaffenburg ein Wolf anhand eines Fotos nachgewiesen. Der Riss vom 02.08.2023 in Habichsthal kann einer bestimmten Wölfin zentraleuropäischer Population zugeordnet werden. Deren genaue Herkunft ist bislang unklar. Fest steht aber, dass sie seit Januar bereits mehrfach in Hessen nachgewiesen wurde.

  • Inzwischen findet in Niedersachsen jeder zweite Wolfsangriff auf Weidevieh statt welches sich innerhalb von sog. Wolfsschutzzäunen befindet. Hier ein aktueller Fall von letzter Woche:


    VIDEO | Wolfsrudel reißt 55 Schafe in Stade - SAT.1 REGIONAL
    In der Nacht von Freitag auf Samstag hat im Landkreis Stade der größte Wolfsübergriff auf eine geschützte Schafherde stattgefunden, den es in Niedersachsen je…
    www.sat1regional.de


    Und wenn es Wölfe in Weiden hinein schaffen die mit Wolfsschutzzäunen gesichert sind, dann ist das Ergebniss oft deutlich schlimmer als wenn die Wölfe die Weide nach ihrem Angriff problemlos wieder verlassen können.


    Und diese Aufnahme fand ein dänischer Landwirt Mitte August auf einer seiner Überwachungskameras vor:


    Mulig ulv filmet på aftentur ved kalvestald
    Et ulvelignende dyr blev fredag aften fanget på kamera, da den besøgte en stald uden for Varde.
    www.tvsyd.dk


    Auch in Dänemark kommt es inzwischen vermehrt dazu dass Wölfe das Areal direkt an bewohnten Gebäuden inspizieren und sich, wie in diesem Fall hier, inzwischen sogar bis in die Ställe hinein trauen. Dabei galten die dänischen Wölfe bisher eher als besonders scheu.


    Dort wo Wölfe nicht bejagt werden vergrößert sich die Population in jedem Jahr um ca. 30%. Somit ist es logisch dass Jahr für Jahr immer mehr Wölfe neue Reviere für sich beanspruchen müssen. Und dadurch immer näher an Siedlungen dauerhaft leben müssen.

  • Wir können uns glücklich schätzen, dass wir es nur mit Wölfen zu tun haben und nicht mit anderen gefährlichen Tieren…


    Aber jegliche Debatten zu diesem Thema eskalieren regelmäßig, weil verfeindete Lager nichts vom anderen Standpunkt hören wollen. Und somit werden wir nie eine optimale Lösung haben, die alle Parteien im Kompromiss zufrieden stellen.