ED junger Hund, aktuelle Prognosen?

  • das tut mir leid für euch.

    Kann dir da leider nichts zu sagen, da wir bisher von ED verschont worden sind.


    magst Du uns mehr über euch beide im Vorstellungsthread erzählen ?

    Ja, @Dimi27 , würde sicher einige mehr freuen, wenn du dich noch etwas näher vorstellen würdest.

  • Hallo Dimi27,


    meine Branka hat in der Jugend nie gelahmt und beim ED-Röntgen, mit einem Jahr, wurde beidseitig schwere ED (FCP) festgestellt.

    Sobald möglich machten wir OP Termine nacheinander. Beidseitig waren auch schon mittlere Arthrosen im Gelenk.


    Mir erging es damals ähnlich. Ich war erstmal geschockt. Nach erfolgter Schonzeit und einigen Überlegungen entschied ich mich trotzdem Sport zu machen, soweit es eben ging.

    Wir übten weiterhin Fährten, Stöbern, Unterordnung und Schutzdienst. Branka legte erfolgreich alle Stöberprüfungen, IPO1 und 2 sowie FH1 und 2 ab.

    Ich jagte meinen Hund natürlich nicht 5x die Woche über den Platz. Wir gingen nur 2x die Woche machten Unterordnung und ließen meistens die Sprünge weg.

    Den Schutzdienst hat sie natürlich sehr geliebt. Auch nach der IPO Karriere durfte sie ab und an mal beißen. Ball spielen war auch eher selten, da das abstoppen auf die Gelenke geht.


    Fürs Aus- und einsteigen ins Auto hatte ich eine Rampe gekauft. Die Krankheit hat man immer im Hinterkopf um gleich reagieren zu können.

    Nach der IPO 2 damals wollte Branka nicht mehr springen. Dann haben wir es eben gelassen. Das Problem war aber dann ein anderes.

    Sie hatte noch Schilddrüsenunterfunktion die lange Zeit niemand diagnostiziert hat. Aber das haben wir dann auch in den Griff bekommen.


    Nie hat sie gelahmt. Mit 10 Jahren fing sie erstmals an etwas zu lahmen. Mittlerweile ist sie fast 13!


    Ich hoffe das es Deinem Buben auch so gut ergeht wie meiner alten Dame.


    Liebe Grüße,

    Dagmar

  • Also ich mache prophylaktisch ! mit Rio Unterwasserlaufband und Physio und die Menschen dort "lachen" fast, und sagen immer, dass

    man, trotz Diagnose HD ED immer etwas tun kann und dass es viele gibt, bei denen nach dem Röntgen und der Diagnose gar nichts anderes passiert,

    ausser dass sie eben die Diagnose haben, und das bis ins Hohe Alter.

  • Hallo an Alle. Einige Zeit ist vergangen, ich wollte euch berichten, wie es weiterging.


    Nach der OP lief er keinen einzigen Tag lahmfrei. Nach der strikten Boxenruhe fing ich an, ihn langsam aufzubauen, ging 2 mal pro Woche in die Physio, er lief immer schlechter. Kam kaum noch auf die Beine hoch, hächelte und winselte praktisch den ganzen Tag.


    Ich ging dann zu einem Spezialist nach Zürich, er wurde komplett durchgeröngt und im Rücken gab es noch einen Befund. Zudem wäre eine 2te OP nötig gewesen, Garantie dass es doch gut wird, hatte ich aber keine.


    Der Spezialist in Zürich riet mir, ihn zu erlösen. Auch hochdosierte Schmerzmittel brachten 0, er frass zu dem Zeitpunkt auch kaum noch. Ich ging dann noch eine Zweitmeinung einholen und auch dort wurde mir gesagt, dass er nie ein schmerzfreies Leben führen können wird, auch der Hundesport wäre Tabu gewesen. Hatte ihn dann in der Hoffnung dass es doch bessert, nach Hause mitgenommen und es wurde jeden Tag schlimmer. Schlussendlich musste ich ihn tragen, er stand nicht mehr auf. Ich habe ihn schweren herzens erlösen lassen. Dass schlechte Gewissen zu wenig getan zu haben, habe ich aber bis heute noch.

  • Es tut mir leid, dass du deinen Hund zu früh und jung hast gehen lassen müssen. Das Gefühl nicht genug getan zu haben ist verständlich. Aber nachdem dir zwei Ärzte dazu eine Empfehlung ausgesprochen haben, war es sicherlich der richtige Entschluss.

  • Danke Pinguetta, ha da hast du recht. Er konnte keinen ganzen Monat schmerzfrei Laufen seit dem 5 Lebensmonat. Ich wollte ihm weitere Qualen ersparen. Lieben Dank für deine Worte.

  • Dass schlechte Gewissen zu wenig getan zu haben, habe ich aber bis heute noch.

    Du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben. Leider ist eine ED, die einem Hund bereits in so jungem Alter Probleme bereitet, fast immer eine sehr schlechte Prognose. Bei der Hüfte kann man inzwischen viel durch Operationen machen. Selbst mit einer gut eingesetzen künstlichen Hüfte könnte ein Hund problemlos im Wachdienst mitlaufen. Aber für die Ellenbogen gibt es noch keine Prothesen, die man einsetzen könnte. Dein Hund hatte von klein auf Schmerzen, und es war richtig ihn zu erlösen! Die Geschichte wäre nicht besser geworden. Im Gegenteil, jedes Kilo mehr, das der Hund im Wachstum zulegt, schmerzen so einen Hund mehr.


    Leider wird in der Zucht noch nicht so lange auf ED geröngt. Es gibt immer noch Hunde in der Zucht, deren Eltern nicht ED-geröngt waren (aufgrund ihres Geburtsdatums). Damals war das halt noch nicht Pflicht. Und man braucht immer mehrere Generationen, bis Selektionsmaßnahmen greifen. Einfach nur Hunde zu verpaaren die beide eine schöne Hüfte und/oder schöne Ellenbogen besitzen bringt leider nicht immer nur ausschließlich Nachommen, bei denen das ebenso ist. In Bezug auf die Hüften selektieren wir jetzt seit ca. 60 Jahren, in Bezug auf die Ellenbogen keine 20. Von daher kann man auch bei ED-freien Eltern leider extremes Pech haben und einen Welpen erwerben, der dann leider nicht ED-frei ist.


    Leider zeigt Dein Hund auch mal wieder dass das Märchen mit den angeblich so gesunden DDR-Linien nicht stimmt. Es kursieren ja immer noch die Gerüchte man müsse nur einen Welpen aus den sog. DDR-Linien kaufen und der wäre dann später in jedem Fall pummperlgsund.

  • Wie leid mir das für Dich tut @Dimi27. Du hattest vorher viele quälende Gedanken und Zweifel, hast alles getan was Du tun konntest und solltest Dich jetzt nicht weiter quälen. Du hast ihn von seinen Schmerzen erlöst, die ihm kein Mensch der Welt nehmen hätte können.

    Lass Dich herzlich drücken.

  • Dein Verlust tut mir sehr leid! Das ist einfach nur traurig so einen jungen Hund gehen lassen zu müssen. Du hast sicher das Richtige getan, auch wenn es unglaublich weh getan hat. Trauer ist schon schwer genug, mach dir kein schlechtes Gewissen. Es gab doch nichts, was du noch hättest tun können.

  • Danke euch von Herzen für eure Beiträge. Ihr habt recht! Es gab wirklich nichts mehr, was ich noch hätte tun können und ich habe versucht, realistisch zu entscheiden. Ausserdem hatte ich auch keine Kraft mehr um weiter zu kämpfen, wir konnten zusammen ja nur die ersten 2 Monate ein paar schöne Spaziergänge erleben, danach fing die Schonzeit ja auch schon an.


    Betreffend DDR Linien denke ich jetzt auch ein wenig anders. Alle rieten mir damals dazu, die Zucht ist sehr bekannt aber trotzdem erhielt ich einen kranken Hund. Anscheinend war mein Rüde aber der einzig kranke im Wurf?‍♀️


    Sein Tod war aber auch Schicksal, bei uns wurden Stellen abgebaut 3 Monate nach seinem Tod und neue HF werden nicht mehr ausgebildet. Ich wechselte dann zurück in meinen erlernten Beruf und habe nun einen geregelten Rythmus sowie sehr viel Freizeit.


    Gerne würde ich nächstes Jahr das Projekt DSH wieder in Angriff nehmen, die Angst, wieder einen kranken Hund zu bekommen ist aber gross. Dazu sollte es keine LZ mehr sein, da ich mit einem neuen Schäfi noch 2 mal die Woche auf den Platz gehen würde und es ansonsten ein reiner Freizeitpartner werden würde. Die HZ Hunde sind aber auch nicht gerade das Gelbe vom Ei, wenn ich mir die Zuchten so anschaue. Einen neuen Beitrag, LZ vs HZ werde ich aber nicht eröffnen, die Gemüter sind dann meist schnell erhitzt?


    Ich danke euch allen nochmals von Herzen für die Hilfe, durch dieses Forum fühlte ich mich verstanden und ich habe viele gute Tipps erhalten, die kurzzeitig auch Erfolg zeigten. Ich werde dem Forum auf jedenfall treu bleiben.

  • @Dimi27: vielleicht wäre es ja dann für dich, wenn du wieder so weit bist, einen neuen Hund aufzunehmen, eine Option, einen bereits erwachsenen DSH zu nehmen? Wo dann evtl schon Gesundheitsergebnisse vorliegen und sich die negativen Überraschungen in Grenzen halten?

    Es gibt ja durchaus auch gesunde DSH, auch in der HZ. Nur das Finden ist oft ein Problem und braucht leider echt Geduld. Bei einem Welpen vom Züchter kann man auch nie zu 100% von etwas ausgehen......Leider kann es auch so sein, dass selbst bei einem Welpen aus einer super Zucht doch mal einer etwas hat. So bei uns geschehen. Wir haben ewig lange nach einem guten Züchter gesucht und irgendwann tatsächlich auch gefunden. Wir haben alle beiden Hunde von dort. Trotz dass alle Verwandten eine top Gesundheit haben, hat unsere Peggy alles erwischt, was sie kriegen konnte: zu lockere Hüfte, Kniearthrose, Spondylosen. So was kann halt leider auch mal vorkommen. Solange es aber Probleme sind, die man gut in den Griff bekommt, geht das ja auch alles noch.


    Wir haben für uns aber auch entschlossen, den Weg, den wir vor Peggy und Quacks gegangen sind, auch künftig weiter zu gehen : nur noch erwachsene Hunde aus dem Tierschutz nehmen. Zum einen gibts massig viele, die Hilfe brauchen, zum anderen kann man bei erwachsenen Hunden einfach schon am Gangbild erkennen, ob evtl Probleme vorliegen. Und sich dann entscheiden, ob man das Wuppen kann / will oder nicht. Ein Welpe ist in dieser Hinsicht halt immer irgendwie ein Überraschungspaket.

    Wobei die Aufzucht eines Welpen schon ein tolles Erlebnis ist und eine Erfahrung, die ich auch nicht missen möchte. Es ist unglaublich schön, bei einem Züchter, hinter dem man voll und ganz steht, von Anfang an dabei sein zu können, die Kleinen so früh wie möglich kennenzulernen und auch die Eltern und Geschwister zu kennen. Auch erziehungstechnisch hat man natürlich viel mehr selber in der Hand.


    Andersherum kann ich es mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren, dass so viele Hunde Hilfe brauchen und gerade DSH haben es schon sehr schwer. Und, ich kann mir den Hund halt anschauen, ihn kennenlernen und schauen, ob es passt.


    Ich kann deine Angst sehr gut verstehen! Wir haben auch viel Pech gehabt mit kranken DSH, von 7 waren nur 2 wirklich gesund. Zwar alles sachen, mit denen man noch gut leben kann, aber dennoch haben wir oft nach Alternativen gesucht bzw, drüber nachgedacht. Aber die DSH sind für uns einfach Traumhunde und absolut perfekt! Daher wird hier auch immer wieder ein bzw 2 DSH einziehen.

    Und wenn man dann noch schaut und sieht, dass andere Rassen und Mischlinge gesundheitlich meist auch nicht besser dran sind.......

  • Knickohr: Besten Dank für deinen ausführlichen Bericht. Es tut mir leid zu lesen, dass du so viel Pech erlebt hast mit kranken DSH. Es ist doch ein Jammer, dass man heutzutage so dermassen suchen muss, um einen gesunden Hund zu bekommen. Immer wieder erschrecken mich solche Geschichten sehr, vor allem wenn man daran denkt, was aus dem DSH geworden ist!


    Einen Hund aus dem Tierschutz zu mir zu nehmen, wäre sicherlich eine Option, für die ich offen bin. Die meisten Hunde aus dem Tierschutz haben jedoch auch einiges erlebt oder haben bereits ein Alter wo man sich dies sehr gut überlegen muss.


    Ich wohne nun mit meinem Partner zusammen, dieser mag Hunde sehr, hat jedoch bezüglich dessen Führung keine Erfahrung. Ich gehe morgens um 07:30 aus dem Haus ( Büro ist 2 Min entfernt) und komme Mittags jeweils für 4 Stunden nach Hause, arbeite am Abend noch knapp 3 Stunden. Mein Partner arbeitet Nachts oder Vom Nachmittag an, daher ist eigentlich immer einer von uns Zuhause. Ich arbeite 4 Tage die Woche, Zeit hätte ich also viel.


    Ich sehe jedoch ein Problem darin, einen Hund aufzunehmen, der eventuell schon geprägt ist von negativen Erlebnissen. Gerade für meinen Partner wäre es auch gut, dass er von Anfang an dabei sein könnte ( Welpe), da er wirklich sehr motiviert ist, sich einzubringen. Für mich alleine wäre es kein Problem, wir hatten immer Schäferhunde Zuhause, mein Vater arbeitete bis vor 8 Jahren auch noch mit den Hunden. ( Beide Zuchten gibt es leider nicht mehr, unsere DSH waren alle gesund).


    Beim Welpen hat man aber dann eben dein angesprochenes Problem, es ist ein Überraschungspaket. Vorgeröngte Junghunde die klar im Kopf sind und geeignet als "Familienhund", findet man ja selten. Ich lasse mir auf alle fälle noch ein gutes Jahr Zeit mit der Suche und werde mir sicherlich noch viele Gedanken machen. Vorerst kommt ein "neuer" DSH für mich noch nicht in Frage, obwohl ich es täglich vermisse, so ein tolles Wesen Zuhause zu haben. Eine andere Rasse kommt für mich nicht in Frage.

  • als jemand der in das Abenteuer Hundehaltung mit einem leider viel zu früh gestorbenen Hund aus dem Tierschutz begonnen hat kann ich nur sagen auch Anfänger können sowas wuppen.