Mehrhundehaltung . wieviel Hund verträgt ein Mensch?

  • Naja, wir sind hier in einem Schäferhundforum, um welche Hunderasse(n) wird es sich hier wohl vorrangig handeln? :/

    Und Angst habe ich um meine Hunde dabei eigentlich keine, Wer ärgert schon Hunde in Freiablage oder nimmt sie ohne Leine/HB einfach mit? :D Streicheln wäre aber Ok. :thumbup:

  • Einkaufen kann man doch auch mit den Hunden erledigen. Die müssen dann eben vor dem Geschäft/Supermarkt warten.

    davon würde ich je nach Wohnort und Hunderasse lieber die Finger lassen. Es mag bei einem HSH gehen, aber auch die Gefahr dass wer den Hund bewirft/ärgert oder streicheln will ist mir zu groß vom Diebstahl mal abgesehen.

    Wenn man nur an das Böse denkt, darf man gar nichts mehr machen. Auch auf einen Supermarkt laufen Leute rum, die so was beobachten könnten.

    Wer einen Hund klaut geht das Risiko ein, daß er dank Facebook und sonstiger Medien leicht erwischt wird. Und sehr viele Hunde sind gechipt.


    Auf vielen Prüfungen wird der Hund abgelegt und es wird dann außer Sicht des Hundes gegangen.

    Auch bei uns wurde auf einer BH-Prüfung schon mal die Hunde vor einem Geschäft abgelegt und der Hundeführer ist dann ins Geschäft gegangen.

    So etwas muß auch jeder Schäferhund können.

  • Ganz lieben Dank für Eure Gedanken, Überlegungen, Erfahrungen und Anregungen. Sie helfen mir alle, eine Richtung zu finden.


    Die meisten wissen ja, dass ich beim Thema Mehrhundehaltung nicht ganz "unbeleckt" bin, denn bis auf wenige Monate lebten bei uns immer mindestens zwei Hunde gleichzeitig.


    Zuerst Higgins und das Lieschen, dann das Lieschen und Joe, dann Joe und Anka, dann Anka und Müsli - bis auch noch die Bommeline dazu kam -, dann die Bommeline und Müsli, dann die Bommeline und Elvis, die dann innerhalb von vier Monaten beide über die Regenbogenbrücke gingen und danach gab es eine kurze, hundelose Pause von knappen vier Wochen, bis Bene einzog und zu ihr kam dann Chia.


    Bislang hatte ich immer nur positive Erfahrungen machen dürfen - auch mit drei Hunden -, aber - und ich schrieb es schon - die Leonberger waren unkompliziert und für Anka gab es nie eine andere Meinung, als die ihrer Menschenfreunde.


    Ich weiß, dass Hundesportler Begriffe wie "dressieren" und "Kadavergehorsam" ganz ungern hören, aber ich möchte sie auch nicht gerne als "Unsinn" abgetan wissen. Es macht nämlich durchaus einen Unterschied, ob man bei drei Hunden wenigstens einen dabei hat, auf den man sich immer verlassen kann und der nie die Ideen seines Menschen hinterfragt (und das ist für mich durchaus schon kadavergehorsam, wenn mein Hund tut, was ich sage, ohne dazu eine eigene Meinung zu haben, die hin und wieder mal vertreten werden will) oder ob man mit drei Freigeistern unterwegs ist, die alle gerne mal eigene Ideen entwickeln und den Gehorsam als Option sehen, bei der sie sich entweder dafür oder dagegen entscheiden.


    Bei meinen Leos im Doppelpack war allerdings nicht ihr Freigeist das Problem, denn sie waren sich immer selbst genug und bei Hundebegegnungen gab es nie Gepöbel. Keiner von ihnen hatte die Jagd zum Hobby und auch wenn der Rückruf nicht so zackig funktionierte, wie bei der Langhaarschäferhündin Anka (obei ich eigentlich gar keinen Rückruf gebraucht hätte, weil sie sich nie weiter als fünf Meter von uns entfernte), brauchte ich mir keine Sorgen zu machen, dass sie zu Schaden kommen, wenn sie über meine Kommandos noch einen Moment nachdenken mussten und sie hätten auch niemandem Schaden zugefügt.


    Trotzdem war mir wohler, wenn mein Mann zum Laufen mitkam, denn knappe 180 kg Hund an drei Leinen in einer Hand hätte mich dann doch überfordert ... obwohl ich eine Bekannte habe, die fünf!!! Leorüden hat und mit denen auch immer weitgehend ohne Leinen laufen geht.


    Mit Müsli und Bommeline hatte ich ja auch zwei Leos, mit denen man immer tiefenentspannt unterwegs sein konnte, aber mit Elvis sah das schon ganz anders aus, denn der war extrem leinenaggressiv (das hatte nicht ich verbockt, denn ich erbte ihn erst, als er drei Jahre alt war und sein verstorbenes Herrchen war sehr experimentierfreudig, was Hundebegegnungen anging und oft endeten die für Elvis beim Tierarzt). Also drehte ich meine Hunderunden entweder zusammen mit meinem Mann oder eben mit jeweils nur einem Hund.


    Mit drei Schäferhunden könnte das aber auch anders aussehen.


    Meine Hunde sollen in erster Linie auch erst mal nur "alltagstauglich" sein und wenn ich diesen Erziehungsstatus mit meinem Hund erreicht habe und er damit auch zufrieden und ausgeglichen ist, dann leben wir vermutlich Beide gut damit.


    Chia reicht aber das normale Laufen nicht aus. Sie will beschäftigt sein und erwartet unterwegs ein bestimmtes Maß an Entertainment, das von mir auszugehen hat ... oder von mir ausgehen sollte, wenn ich entspannt mit den Hunden laufen möchte, denn wenn ich Chia nicht bespasse, bespasst sie sich selbst und das ist selten entspannend für uns.


    Bene findet das im Grunde auch gut so, wie es ist, denn sie bekommt Kekse fürs "Anwesendsein", während Chia sich Belohnungen erarbeiten muss. Nach Bene habe ich kein Kucken - die ist immer im Radius von fünfg Metern um mich herum und wären wir alleine unterwegs, wären das sehr stille Runden ohne viel Text von meiner Seite, weil man mit Bene an seiner Seite seinen Gedanken nachhängen kann, ohne ständig schauen zu müüssen, wo der Hund ist und was er gerade wieder ausheckt.


    Insofern ist das Laufen mit meinen beiden Hunden auch kein Stress. Chia bekommt ihr Entertainmentprogramm und hin und wieder mal eine Ansage, wenn sie ihrem Freigeist ein bisschen zu viel Raum gibt und Bene ist der Fels in der Brandung.


    Vielleicht sollte der Esel (also ich) nun besser nicht übermütig werden und aufs Eis gehen (einen dritten Hund dazu nehmen), weil es ihm gerade sehr wohl ist.


    Der finanzielle Mehraufwand für einen dritten Hund wäre auch kein Problem. Die Zeit schon eher. Mein Tag beginnt auch um 4.30 Uhr und endet machmal erst um Mitternacht, denn ich bin "selbst und ständig". Auch die Wochenenden beinhalten nicht zwingend Freizeit, denn ein Internetshop kann die Tür am Samstag nicht abschließen und erst wieder am Montag Bestellungen entgegennehmen. Also muss ich auch Samstag und Sonntag ein bisschen was tun, um keinen Bestellstau zu riskieren.


    Allerdings kann ich mir meine Zeit auch freier einteilen, als wenn ich angestellt wäre. Ich nehme mir auch mal Nachmittags eine Auszeit und mache mit Chia Agility oder clickere ein bisschen mit ihr. Das Training mit meinem Bekannten und seinem Rottweiler findet auch zu einer Zeit statt, wo andere vielleicht noch im Büro sitzen. Dafür lege ich aber auch mal eine Nachtschicht ein, wenn das sein muss.


    Aber Chia als Pubertier, die gerade aktuell in der Läufigkeit Hormone in den Ohren hat und derzeit öfter mal 20 Minuten an der Leine "gewinnt", um ihren überschwappenden Freigeist wieder ein bisschen zu dämpfen, braucht mehr von meiner Zeit, als Bene.


    Ich bin mir bewusst, dass ein Welpe mich vor Herausforderungen stellen würde, die sehr anstrengend werden können und mich zusammen mit Chia durchaus an meine Grenzen bringen könnten. Chias Welpenzeit war ja auch oft stressig, aber mit Bene zusammen, die kaum Ansprüche an mich stellt (außer Kuscheln, Kekse und Gassirunden), war es kein Problem, ass die Chaosfürstin mehr von mir einforderte.


    Chia und ein Welpe, der ähnlich wie Chia gestrickt ist ... puh, da könnte es dann ziemlich stressig werden.


    Ich konnte mir zwar vorstellen, dass wenn es ein Leowelpe wäre, die Richtung auch wieder zur Entspannung führt, aber mein Göttergatte will keinen Leo.


    Vermutlich ist es also sinnvoll, das "Projekt Dritthund" noch ein bisschen zu verschieben, bis in Chias Kopf ein bisschen mehr Vernunft eingezogen ist.


    Aber ich habe tatsächlich auch ausgeblendet, dass drei Hündinnen vielleicht zu Unfrieden im Haus führen könnten. Bislang vertrugen sich unsere Mädels immer sehr gut, aber bei zwei Damen war der Dritte im Bunde eben auch ein Rüde.


    Wenn wir uns aber - nach all den Überlegungen, zu denen ihr mich angeregt habt, in ferner Zeit - für einen ditten Hund entscheiden sollten, dann wäre uns allen eine Hündin lieber ... ich kann nicht sagen, warum das so ist, aber wahrscheinlich habe ich mit meinem Hengst schon genug Kerl und brauche bei den Hunden den weiblichen Ausgleich ;)

  • Ich weiß, dass Hundesportler Begriffe wie "dressieren" und "Kadavergehorsam" ganz ungern hören, aber ich möchte sie auch nicht gerne als "Unsinn" abgetan wissen. Es macht nämlich durchaus einen Unterschied, ob man bei drei Hunden wenigstens einen dabei hat, auf den man sich immer verlassen kann und der nie die Ideen seines Menschen hinterfragt (und das ist für mich durchaus schon kadavergehorsam, wenn mein Hund tut, was ich sage, ohne dazu eine eigene Meinung zu haben, die hin und wieder mal vertreten werden will) oder ob man mit drei Freigeistern unterwegs ist, die alle gerne mal eigene Ideen entwickeln und den Gehorsam als Option sehen, bei der sie sich entweder dafür oder dagegen entscheiden.

    Ich kann mich beim Rückruf aus jeder Situation auf meine Bea verlassen. Und wenn die Bea kommt, dann läuft die Senta auch mit und sogar der Welpe, die kleine Anka, läuft dann den Großen hinterher.

  • Ich denke man kann das alles hinbekommen. Für mich wäre es momentan nix. Ich habe ja zwei- und die sind schon zu unterschiedlich. Im Alltag zwar kein Problem, aber ein dritter käme gerade nicht infrage. Weniger ist manchmal mehr ;)

  • Ich bin mit einem vollends bedient :D ! Sowohl zeit-, kräfte- als auch geld- und vor allem GEDULDSmäßig !


    Na gut .. ich hab noch 2 "jüngere" Kinder und gehe Vollzeit arbeiten ... mal sehen, was ich als Rentnerin dazu sage 8o:S ... wobei meine kleinere Tochter gerne einen "kleineren" Hund hätte, mit dem sie auch alleine los kann.

  • Verbena , toll, dass du das alles so reflektierts und uns an deinen Gedanken teilhaben lässt. Solltes du zu einem dritten Hund bereit sein, hast du jedenfalls so gut es geht alles bedacht. Wenn es dann soweit sein sollte, wird es bestimmt bei euch

    gut klappen.


    Ich selbst muss für mich auch sagen: Danke, EIN Hund reicht mir. Er gibt mir viel und fordert aber auch einiges, was so mein eigenes EGO und das Wissen darüber, wie ich ticke, angeht.

  • Ich finde zwei DSH Hunde eigentlich genial. Die 10 Jahre in denen wir Brutus und Kaijo hatten waren die schönsten. Es war so harmonisch und hat Spaß gemacht. Die haben ja auch wirklich wie Pech und Schwefel zusammengehalten. Und wenn es mal schwierig wurde, z.B. wenn sie in die extrem volle Harzer Bergbahn einsteigen sollten oder wenn es mit dem Sessellift nach unten ins Tal ging (Alpen) oder im Hotel runter all die Treppen, etwas zu stürmisch, dann konnte ich die beiden Hunde auch noch gut handeln. Bergwandern kein Problem, Gassi gehen auch nicht. Und zu Hause war es immer sehr entspannt. Auch für das Auto (Passat) war es noch nicht zu viel Hund neben all dem anderen Urlaubsgepäck.


    Derzeit haben wir nur Witus, liegt aber auch daran, dass meine bessere Hälfte wegen ihrer gesundheitlichen Probleme nicht so viel Power und Kraft hat allein mit den beiden Gassi zu gehen. Sollte ich mal Rente bekommen von diesem Staat und noch fit sein dann sähe die Sache schon wieder günstiger aus für zwei Schäfis. Wenn wir dann noch Haustiere halten dürfen. wegen der Umwelt- und Klimarettung.

  • Micha369 Ihr habt zwei ausgewachse SH +Urlaubsgepäck in einen Kombi bekommen? Aber ohne Kinder, oder? Wir haben echt Schwierigkeiten mit unserem großen Van und einen kleinen Hund alles unterzubringen. Aber wir haben auch Kinder. Aber auch ohne stell ich es mir mit einem Kombi eng vor.

  • Ja, nur zwei Erwachsene. die zwei Löwen kommen in den Kofferraum und unser ganzes Zeug wird alles auf den Rücksitzen verstaut, incl. Hundefutter für 2 Wochen, Kühlbox, zwei Koffer, einer Reisetaschen, Jacken, Schuhe, Gleitschirm !!!, Computer. Das Auto ist dann immer schön voll. :D


    Wenn Kinder mitkommen dann keine Chance mit einem Passat.

  • Als es unserer Nelli (16 Jahre) die letzten Tage nicht so gut ging und wir auf die Schnelle zum Tierarzt mussten, stellten wir uns die Frage, was tun wenn da jetzt ein größerer Mist rauskommt, weil für Sam wäre das eine Katastrophe. Es geht ihr zwar jetzt wieder gut, aber die Frage bleibt.


    Jetzt schon eine junge Hündin für Sam, wäre aber für Nelli auch zu viel. Die zwei würden rumtoben und Nelli hätte wenig Chancen aufgrund ihres Alters ihnen aus dem Weg zu gehen. Berufstätig sind mein Mann und ich auch noch. Ich arbeite zwar nur 4 Tage die Woche und das 6 Std. täglich, aber mit drei Hunden, hätten wir kein gutes Gefühl, dass da nicht doch was passiert.


    Wenn aber mit Nelli was wäre, dann bräuchten wir schnell wieder einen Zweithund und woher nehmen, dass das passt.


    Das bereitet uns zur Zeit etwas Bauchschmerzen.

  • Luna


    Vor Witus hatten wir ja Brutus und Kaijo, die hatten wir beide gleichzeitig geholt, also mit 8 bzw. 12 Wochen. Die waren dann fast 10 Jahre zusammen, ein Paar wir Pech und Schwefel.


    Als es Brutus dann schlecht ging hatten wir auch große Sorgen um Kaijo, dass der dadurch evtl. auch vor Kummer eingehen würde. Aber es kam ganz anders.

    Brutus starb tatsächlich und Kaijo blühte nochmal so richtig auf. 4 schöne weitere Jahre.

    Wir haben ihm den toten Brutus gezeigt, er hat 1x geprüft und dann hat er sich sein Spielzeug genommen und weiter ging es.


    Will damit sagen, dass es nicht unbedingt zwangsläufig für den verbleibenden HUnd so schlimm sein muss. Wir hatte uns dann natürlich verstärkt um Kaijo gekümmert und mit ihm etwas mehr unternommen.

  • Ich hatte tatsächlich ganz ähnliche Erfahrungen mit dem Tod, respekltive dem Umgang unserer Hunde damit. Ich glaube, dass unsere Hunde eine viel feinere Antenne haben, als wir und sie die Seele ihres Hundefreundes noch fühlen. Die Trauer, die wir auf sie projezieren, ist meist eine Reflektion auf unsere eigene Trauer. Meine Hunde haben sich zwar auch auf die Plätze des verstorbenen Freundes gelegt, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass sie eher traurig sind, weil sie meine Trauer spürten und sich sorgten, dass da etwas nicht stimmt.


    Gewiss kann es sein, dass ein weniger selbstsicherer Hund eine Stütze in seinem Hundefreund findet und ohne ihn erst mal verloren scheint. Aber wenn wir dann die Stütze sind, die er verlor, kommt auch die Sicherheit wieder zurück.


    Aber ich verstehe Dich gut, Luna , weil wir nach Bommelines Tod ja bereits ahnten, dass auch Elvis nicht mehr allzu lange bei uns sein wird und dem kranken, schwächer werdenden Hund keinen jungen, agilen Kumpel zur Seite stellen wollten, von dem sich Elvis genervt gefühlt hätte ... oder der meinen kranken Leobuben auch noch zu dominieren versucht hätte.


    Nach Elvis Tod waren die fast vier Wochen, bis Bene einzog, ganz furchtbar für mich. Ich war das erste Mal in meinem Leben so ganz ohne Hund und da fühlte ich mich sehr verloren.


    Ich wünsche Dir und Nelli trotz allem noch eine schöne, gemeinsame Zeit und schicke Dir eine virtuelle Umarmung ... es ist immer schwer, wenn wir mit der Endlichkeit einer tiefen Freundschaft konfrontiert werden und man seinen Hund sorgenvoll anschaut, weil man Angst vor dem Tag hat, an dem man ihn loslassen muss.


    Pinguetta Danke :*

  • eine andere Sichtweise. Bei dem Tod eines einzelnen Hundes spürt man sofort diese riesige Lücke, währenddessen der Mehrhundehalter noch einen Hund da hat der das Loch nicht so groß werden lässt in das man fällt.