Was ist für euch Gewalt in der Hundeerziehung?

  • und das war dann immer so, sobald er einen anderen hund nur gesehen hat, ging die kläfferei los. Selbst in der welpenschule hatten sie damals gesagt, dass sie so etwas auch noch nie gesehen haben und in der og mit 5 monaten diesselbe aussage, dass das seltenheitswert hat :/

    Same problem here. Trainiert hab ich das ruhige Verhalten zwar immer, aber nur mit sehr mäßigem Erfolg und als die Hormone allmählich ins Spiel kamen war es dann halt aus mit Erfolg bzw. verschlimmerte sich drastisch und hatte seinen Höhepunkt dann kurz vor der Kastration. :(

  • somit HSH lässt sich nicht immer alles auf den hh schieben, obwohl der ja selbst sich auch oft genug fragt, was lief/läuft verkehrt? Vielleicht solltest auch du nicht immer meinen, dass du alles auf die reihe bekommst?

    Sondern dir einfach mal darüber gedanken machen, können nicht doch schon fehler beim züchter (z.b. sehr frühe abtrennung von mutter und geschwister aus irgendeinem grund) der auslöser für so ein verhalten gewesen sein oder sich belesen, was es in den genen verankert sein könnte.

    Alles glaube ich nicht, dass du weisst ;)

  • war Sam früh abgetrennt, ich habe Erfahrung mit 2 Einzelkinder-Welpen und deren Prägung wurde anders als von Welpen in der Geschwistergruppe, nicht dem Menschen gegenüber, aber fremden Hunden gegenüber auf jaden Fall.


    Hera - gleicher Vater -gleiche Mutter, also gleiche Gene, allerdings mit Geschwistern bis zur 8. Woche beieinander ist ein relativ unkomplizierter Hund anderen gegenüber.


    Allerdings sehe ich auf Deinem Foto oben eigentlich nix ungewöhnliches wenn ein 5 Wochen alter Welpe einen fremden, in sein Revier "eindringenden" Hund verbellt, wahrscheinlich sogar aus Unsicherheit.

  • Wenn alle Hunde immer gleich auf die gleichen Methoden von den gleichen Trainern ansprechen würden, dann wären immer die gleichen Hundesportler auf dem Treppchen in den Wettbewerben.😎


    Ich vertrete hier einfach mal die Meinung, dass es natürlich ganz klar AUCH die Zusammensetzung des Hund/Halter Teams ist. Des Umfeldes. Der Bedingungen. Der Erfahrungen.


    Axel war auch mein erster leinenreaktiver Hund und wie ich schrieb ist er mein 11ter Hund etc etc. Mittlerweile kann ich ihn überall mit hinnehmen, er hat ein vorzügliches Benehmen an der Leine etc, aber es war einiges an Arbeit nötig. In meinem Falle eine Mischung aus Gegenkonditionierung (die übrigens Klassische Konditionierung ist, nicht Positive Verstärkung) und meinen, dem Hund vermittelten Ansprüchen, dass ich es nicht toleriere wenn er sich an der Leine aufführt.


    Der Züchter (mit dem ich regelmässig Kontakt habe) hat mir erzählt, dass, als er die kleinen Welpen zum erstem Mal zum Tierarzt gebracht hat, Axel der einzige war, der sich auf die Käfigtür gestürzt hat und versucht hat sie aufzubeissen. Er auch der einzige des Wurfes war, der sein Futter nicht gefressen, sondern eingesaugt hat als gäbe es kein Morgen. Axels Bruder Odin, den ich auch kenne, war von Anfang an relaxed gegenüber anderen Hunden aber leider auch gegenüber den Erziehungsversuchen seiner Halter. Er trägt das Prädikat "Stur".😆


    Was wir oft vergessen, ist, dass die Methoden die man anwendet auch zum Halter passen müssen. Nicht alle Halter (HF) können mit allen Methoden umgehen. Einem "weichen" Menschen (ich meine das nicht bewertend) kann man keine harten Methoden aufbürden (ich meine nicht hart im Sinne von brutal, auch hier keine Wertung, nur Veranschaulichung). Viel zu wenig in der Hundeerziehung haben wir die Persönlichkeit der Person auf dem Plan.


    Also, Methode muss zu handhaben sein für das jeweilige Person/Hund Team.


    PS Ich möchte nochmal sagen, dass "können nicht umgehen" bitte nicht als bewertend angesehen werden soll. Ich meine es nicht als eine Fähigkeit in dem Sinne, sondern eine Charakter- bzw Temperamentseigenschaft.

    2 Mal editiert, zuletzt von Axman ()

  • Schafring, ich suche ja nach ursachen, das von anfang an. Ich hatte damals auch ziemlich bald mit dem züchter telefoniert, als wir nerkten, dass sam da echt ein problem hat. Selbst wenn wir ihn auf den arm genommen haben, liess er sich nicht beruhigen. Züchters tipp war damals, einfach umdrehen und das haben wir eine zeitlang auch gemacht. Aber das unbedingte hinstürzen und kläffen, liess er einfach nicht sein.

    Klar Axman, ist bestimmt nicht ein jeder in der lage, mit so einem problem richtig umzugehen, aber eben auch in der welpenschule, die wir genau aus diesem grund frühzeitig aufgesucht haben, waren überrascht. Es ging nur ums hin wollen. Dort angekommen, war er der glücklichste und spielerischste hund überhaupt. Ich habe bestimmt auch irgendwie versagt, weil ich so ein problem mit meinen vorherigen hunden noch nie hatte und vll auch alles falsch gemacht habe. Aber welpenschule und og wussten auch nicht, welchen tipp sie mir geben können. Auch später das training mit 2 verschiedenen trainer sahen dann so aus, dass man entweder mit leckerlis, die er aber verweigerte oder mit druck arbeiten müsste. Ruebchen hat dann mit ihrem tipp weitergeholfen, dass ich gar nicht darauf eingehen soll.

  • Waaaa, Luna ich wollte ja genau NICHT, dass sich das was ich geschrieben habe so anhört als hätte der Halter, HF, versagt😲


    Ich wollte nur prinzipiell ausdrücken, dass es verschiedene Methoden und Wege gibt ans Ziel zu gelangen und welchen man wählt eben auch von den persönlichen Vorlieben, Einstellungen und Anlagen des Einzelnen abhängt.


    Mein Weg mit Axel war 1. der Null 8 15 Gegenkonditionierungs Weg. Guck mal ein Hund! -->Jippi, lecker Fressi oder Spielzeug aber Spielzeug war bei ihm nicht so gut, denn wenn er im Beutetrieb drin ist plus erhöhte Erregung durch spielen, dann existiert die Umwelt nicht mehr. Futter auf den Boden werfen ist auch eine gute Sache. Verlangen nach Futter kann erhöht werden, durch entweder ultraleckeres Zeug, wo man Zuhause schon drauf hin arbeiten kann und/oder für Futter arbeiten lassen.


    2. Hatte Axel nie Spielzeug zur freien Verfügung, nur Kauknochen (diese Nylondinger) und ich habe mit ihm von Anfang an ausgiebig an Impulskontrolle gearbeitet und naja halt seine sonstige Grundausbildung in Obedience. Wir hatten dabei die Methode A - B - C. Die besagt: Hund ist A und will C also muss er über B gehen, B bin ICH. Heisst also Hund lernt von Anfang an "nix geht ohne die Olle"


    Axel hat einen spektakulären Rückruf, das war eines der ersten Dinge die wir geübt haben und naja Impulskontrolle Impulskontrolle Impulskontrolle. Das war und ist ein sehr wichtiges Thema für ihn, denn er ist sehr Triebstark, relativ viele Nerven dabei, niedrige Frustrationstoleranz und seine rationale Gehirnhälfte ist nicht sooooo ausgeprägt😆


    Vielleicht wäre bei euch auch ein Hundesport hilfreich? Oft sind die Hunde mit persistierenden Problemen einfach nicht genug ausgelastet oder nicht in einer Weise wie sie es brauchen? Bitte, das ist keine Kritik oder so, ich kenne ja deine Situation nicht wirklich und sage allgemeine Dinge.


    Mantrailing, Obedience oder so etwas? Wo richtig ernsthaft gearbeitet wird. Naseneinsatz ist immer eine gute Sache für umweltsensible Hunde, aber nicht nur Schnüffelkissen oder Schnüffelspiele, sondern richtige Arbeit.


    Das IGP Training hat seeehr zu Axels Selbstbewusstsein beigetragen. Vorher die Obedience war gut für den Anfang aber dann stellte sich heraus, dass da doch noch ein paar Anlagen in Axel schlummerten die gerne was zu tun hätten.

  • Ich lese hier gerade sehr interessiert mit. Harras ist auch so ein Hund, der gerne bellend gleich nach vorne geht. Da wir wegen des Bellens schon mehrfach Besuch vom Ordnungsamt bekommen hatten, bin ich immer angefasst, wenn Harras so bellt. ABER: meine Traierinnen meinen beide, dass das Bellen von Harras normal ist. Er bellt laut, wenn er sich freut (weil er merkt, jetzt gehts es auf die große Hundewiese z.B.) oder weil jemand zu nah an unserem Auto vorbeigeht (Unterschreitung der Individualdistanz). Aber mir ist das Bellen unangenehm weil laut und weil sich jemand aufregen könnte. Ich arbeite an mir und meiner Einstellung.


    Heute morgen bin ich im morgendlichen Tran mit Harras aus der Haustür raus, langsam die Eingangstreppe runter und dann zum bereits mit der Heckklappe offen dastehenden Auto. Als drei Häuser vor uns im Dunkeln der Nachbar sein Haus verließ und zu seinem Auto ging. Ich hatte ihn echt nicht bermerkt. Aber Harras hatte ihn sofort registriert, sprang mir in die Leine in die Richtung des Nachbarn und bellte laut. Ich konnte ihn halten, also kein Problem und er ließ sich dann auch von mir sofort umlenken und sprang ins Auto, inklusiven kurzen Morgengruß vom und zum Nachbarn und meiner verbalen Vericherung an Harras:"Alles gut, der darf hier sein." Dennoch sackte mir in dem Moment erst einmal mein Herz in die Hose, weil mein Kopfkino schon sah, dass Harras sich losreißt und zum Nachbarn rennt und wer weiß was macht. Ich weiß, das Problem bin ich mit meinem Kopfkino. Und wie schon mehrfach gesagt, ich arbeite dran und habe auch eine tolle Hundetrainerin, die eigenltich in meinem Fall eher eine Menschentrainerin ist.

  • Ich bin da auf jeden Fall auch bei Axman , dass die Methoden sowohl zum HUnd als auch zum Halter passen müssen und auch die bisherigen Erfahrungen und die Umfeldbedingungen mit rein spielen, und es deswegen natürlich auch nicht die EINE für alle passenden Methode für Hundebegegnungen geben kann.


    Ich hatte neulich unterwegs Gelegenheit, 2 Methoden zu beobachten, die ich nicht nachmachen würde:


    Methode Nummer 1: Mann hatte seinen mittelgroßen HUnd auf der anderen Strassenseite neben sich, und immer wenn der vorpreschen wollte, hat er ihm mit seinem Schienbein quasi nahezu die Vorderbeine "weggebügelt", so dass der HUnd auf die Nase gefallen wäre, wenn nicht gebremst hätte oder ausgewichen wäre. Es sah so aus als ob der HUnd die Methode gut kannte...Der Halter hatte dabei auch einen sehr "unnetten"Gesichtsausdruck, als ob er einfach nur genervt wäre von seinem HUnd. Diese Methode fällt bei mir ganz klar unter "Gewalt in der HUndeerziehung"...


    Bei der 2. Methode handelte es sich um eine junge Frau mit einem HUnd, der aussah, wie ein weisser Schäferhund mit in klein, vielleicht nur so groß wie ein Münsterländer ( vielleicht eine Mischung mit Spitz). Sie wollte wohl offensichtlich 100 % positiv bleiben. Sie war mit ihrem HUnd an einer Wegkreuzung, auf die ich zuging, ihr HUnd hatte uns gesehen und legte sich auf den Boden. Ich blieb in für uns sicherer Entfernung stehen und wartete.

    Sie versuchte erst, mit Leckerchen zu locken, kein Erfolg. Sie zog vorsichtig an der Leine, keine Reaktion. Dann griff sie ins Geschirr und versuchte, den HUnd hochzuziehen, damit er weiterging. HUnd stellte sich stur. Da hob sie kurzerhand den ganzen HUnd hoch ( bestimmt über 20 Kilo) und ging mit ihm weiter.... :D

    Ich stellte mit vor , wie ich das mit unserem HUnd mache. =O ..ok, ich steig auf Dackel um, vielleicht klappt es dann endlich mit den HUndebegegnungen....



    Eine HUndetrainierin hat mal zu uns gesagt, dass für sie bei reaktiven HUnden wichtig ist, kontrollierte Rahmenbedindungen zu schaffen, damit eben ein Lernen überhaupt möglich ist, und der HUnd nicht in seinen "Tunnel" kommt, wo er nicht mehr ansprechbar ist. Für sie hat das auch bedeutet, jeden Tag irgendwo hin zu fahren, wo man günstige Trainingsbedingungen hat.

    Aber ich denke, dass genau da für viele von uns die Schwierigkeit ist , kontrollierte Rahmenbedingungen zu schaffen, bis der HUnd etwas gelernt hat, statt dessen machen dann andere unangeleinte HUnde, die ungebremst auf einen zu laufen, die Arbeit wieder zu nichte. Wenn uns der HUndetrainer vorschlägt, ein anderes Mensch-HUnd-Team dazu zu nehmen, dass einfach nur an einer Stelle bleibt, damit man in der richtigen Distanz üben kann, und das mindestens dreimal die Woche für eine unbestimmte Dauer, dann scheitert es bei uns schon allein daran, dass wir solche "Helfer" trotz intensives Suchens nicht gefunden haben.


    Wir haben unseren Weg da auch noch nicht so ganz gefunden, aber im Moment ist Distanz erstmal wieder das Mittel der Wahl, da wir auch grad ähnliche Rückschläge hatten wie Verbena oder Luna, nachdem wir immerhin schon "so weit" waren, dass "HUnd auf der anderen Strassenseite" für ihn ok war ohne Bellen und in die Leine springen....

  • Da stimme ich Axman und Nordlicht zu. Was bringt die tollste Methode wenn der Halter sie nicht umsetzen kann oder will und sie auch gar nicht auf den Hund passt.


    Ein super guter Hundetrainer sollte verschiedene Methoden und Bausteine im Ärmel haben und für das Team passend raus schütteln.


    Finde mal so einen. Das wäre der eierlegende Wollmilchsautrainer. ^^


    Reicht aber wenn Trainer, Halter und Hund zusammen passen. Den Trainer festhalten und nie wieder loslassen.


    Btw. heute Abend kommt ein Trainer zu uns. Drückt uns die Daumen, dass der passt.

  • Hier die Methode eines mir bekannten Hundetrainers zum Aufbau einer starken Bindung zwischen Hund und Trainer und einer guten Arbeitseinstellung. Ich weiss, solche Methoden sind bei vielen Leuten nicht besonders beliebt. Ich erkläre es trotzdem neutral und bewertungsfrei zur Information,


    Der Hund bekommt seine komplette Tagesration Futter aus der Hand, während den mehrmals am Tag stattfindenden Übungseinheiten. Wenn der Hund abschweift und seine Aufmerksamkeit während einer Übungseinheit anderen Dingen widmet als seinem menschlichen Trainingspartner, wird die Übungseinheit abgebrochen und es gibt kein Futter und keine weitere Ü-Einheit mehr an diesem Tag. Laut dem Hundetrainer kommt es wenn überhaupt nur sehr kurzzeitig mal am Anfang zu Abschweifung oder Desinteresse, das Konzept begreift der Hund sehr schnell.


    Habe ich damit gearbeitet? War mit Axel nicht notwendig aber ich habe es einer Bekannten mit einem Angsthund empfohlen. Hat Wunder gewirkt.

    Würde ich damit arbeiten? Ja

    Unter welchen Umständen würde ich damit arbeiten? Hunde die zur Verbesserung ihrer Lebensqualität lernen müssen, dass der Mensch der wichtigste Bestandteil ihres Lebens ist und das alles im Hundeleben nur über und durch den Menschen stattfindet.

  • Axman

    Das geht nur, wenn der Hund absolut futtergeil ist.


    Mein Hund würde dann halt einfach hungern bzw mir zuhause am Hintern fest kleben, aber niemals die Verknüpfung schaffen, dass mein Angebot von TroFu draußen für ihn überlebenswichtig ist. Den Versuch hatten wir mal und selbst wenn der fast zwei Tage nix gefressen hat - er rührt das nicht an (zuhause übrigens auch nicht, er mag TroFu nicht, deswegen wurde es überhaupt erst draußen versucht, aber da nimmt er es schon 10x nicht).


    Der Reiz des Futters ist nicht stark genug und ein offensiv reagierender Hund ist nunmal kein Angsthund. So was hatte ich auch schon - ein Witz im Training gegenüber Brummi, wenn ich das mal so formulieren darf.


    Noch dazu ist nicht die Schwierigkeit, dass der Hund keine Bindung oder kein Vertrauen hat (bei Angsthunden kann das häufiger der Fall sein, grade zu Beginn, wenn Hund und Halter sich nicht (lange) kennen), das Problem ist, dass diverse Methoden einfach nicht funktionieren.


    Click für Blick, abwenden (also Click fürs weggucken), scharfe Ansage, „Konfrontationstherapie“ blablubb, so das Standardgeplänkel, ihr kennt es ja. Das liegt unter anderem auch daran, dass normale Gassibegegnungen immer schnell das Weite suchen und der Hund somit jedes Mal den Erfolg hat, dass er die Hunde erfolgreich verjagt hat - egal, ob er das aus Angst, Unsicherheit, territorialer Motivation oder sexueller Motivation heraus macht.


    Meist sind diese Motivationen dann auch stärker, als Futter aufnehmen zu wollen. Ein Hund ist geboren um zu hungern, der fängt dann eben eher an, draußen deswegen zu jagen, alles auf dem Boden abzusuchen, dich zuhause zu verfolgen, als dass er die Verknüpfung hat „ich mach jetzt lieber Fressi statt Fiffi von drüben in den hinteren zu tackern, denn der weiß nicht bzw. verknüpft nicht, dass er nichts mehr bekommt. Und auch Angsthunde, dir wirklich Angst haben vor anderen Hunden, fressen dann nix.


    Kann man Versuchen und wurde mir von der gleichen Person geraten, die mir das Stachelhaldband geraten hat, mit dem Hinweis, dass es bei einem anderen Schäferhund auch geklappt hätte, aber da hätte es auch einige(!) Tage gedauert, bis er lieber gefressen hat, statt zu bellen. Klar, wenn man seinen Hund lange genug hungern lässt, funktioniert das vermutlich doch irgendwann. Besonders schön ist das nicht und eine Option für mich auch nicht.


    Aber ich vermute auch bzw behaupte einfach mal, dass wir alle nicht diese Probleme hätten, wenn ein Hund so leicht mit Futter dazu zu bringen wäre, andere Hunde mal eben links liegen zu lassen. :D Dann würde eine wirklich richtig tolle Futterbelohnung nämlich Wunder wirken und ich kann Brummi Steaks in die Ohren stecken - wäre ihm völlig egal.


    Der glotzt lieber und das ist auch so was, was ich ja „verbieten“ sollte - mit der Reaktion vom Hund, dann erst recht auszurasten. Der muss gucken können, dann bleibt er entspannt. Dann weiß er, dass der Hund da ist, sich nähert und weg geht. Den Blick abzuwenden macht ihn aufgeregt und explosiv-aggro, heißt: der knallt dann von jetzt auf gleich in die Leine, wenn man meint, alles wäre gut, so nach dem Motto „Überraschungsangriff“.


    Wenn Futter aus der Hand wirklich nur darauf bezogen ist, eine Bindung zu bekommen, halte ich das eh für schwierig. Es kann Ängste abbauen, ja, aber wie gesagt: eine gute Vertrauensbasis ändert nichts am reaktiven Verhalten bzw schafft häufig sogar erst eine Basis, sich völlig ausleben zu können und aufzublühen, um dann sogar noch reaktiver zu handeln, denn das gibt vielen Hunden auch die „Rückendeckung“, die sie brauchen, um so rumzustänkern. :D

  • Ich denke trotzdem, dass es kontraproduktiv ist, einen reaktiven Hund durch bewusst herbeigeführte Hundebegegnungen "abzuhärten", denn kein gestresster Hund hat Kapazitätin im Kopf frei, um zu lernen, respektive das Markern als positive Bestärkung für den Sekundenbruchteil, in dem er seinen Blick vom anderen Hund abwendet, überhaupt wahr zu nehmen.

    Und ich Weiß das es funktioniert. Hat es zumindest bei allen Hunden (sowohl Eigenen als auch Fremdhunden) mit denen ich zu tun hatte.

    also suche ich die schuld bei mir HSH. Ich lade ein bild nun hoch, wo du sam mit ca 5 wochen siehst, als er eben noch beim züchter war und da schon so auf unsere nelli reagierte. Es müsste also schon beim züchter irgendetwas gewesen sein, oder es sind auch gene vorhanden, die es selten gibt, aber es gibt sie:

    Wie gesagt, ein quasi unbeschriebenes Blatt. Was genetisch mitkommt, das muß man erst einmal als gegeben ansehen und eben damit arbeiten.

    Conny wurde zB. direkt beim Züchter beschlagnahmt und kam ins TH. Wo dann auch nichts mit den Hunden gemacht wurde. Als ich sie übernahm kannte sie wirklich NICHTS, nicht einmal ihnen Namen oder was eine Bezugsperson ist. Nach einem Jahr lief sie bei mir komplett offline.

    somit HSH lässt sich nicht immer alles auf den hh schieben, obwohl der ja selbst sich auch oft genug fragt, was lief/läuft verkehrt? Vielleicht solltest auch du nicht immer meinen, dass du alles auf die reihe bekommst?

    Sondern dir einfach mal darüber gedanken machen, können nicht doch schon fehler beim züchter (z.b. sehr frühe abtrennung von mutter und geschwister aus irgendeinem grund) der auslöser für so ein verhalten gewesen sein oder sich belesen, was es in den genen verankert sein könnte.

    Alles glaube ich nicht, dass du weisst ;)

    Genau DAS ist aber der falsche Ansatz, hinzugehen und an sich selbst zu zweifeln. Ebenso muß ich mich nicht fragen Wer vor mir vielleicht Fehler mit dem Hund gemacht hat.

    ICH habe den Hund jetzt, ICH muß ihn dazu bewegen das wir miteinander klarkommen. Was vorher war interessiert mich bestenfalls peripher.

    Der Sack wurde zB. wegen eines, mir nicht genannten, Vorfalls beschlagnahmt. Klar wäre es schön gewesen zu wissen was da vorgefallen ist, einfach um nicht eines Tages unangenehm überrascht zu werden. Aber war eben nicht, was solls also mir darüber noch groß Gedanken zu machen? Das führt letztlich nur zu Unsicherheit im Umgang mit einem potentiell gefährlichem Hund. Und die braucht man da ganz sicher nicht.

    Ebenso habe ich vom TH eine DIN A4 Seite mit Verhaltensmaßregeln im Umgang mit ihm bekommen. Die habe ich mir nicht einmal zuende durchgelesen ...

    Und genau so ist es auch mit den Erziehungsmethoden: Es ist in meinen Augen recht engstirnig sich nicht alle Optionen offen zu halten, auch wenn man manche Dinge eher kritisch sehen/ablehnen würde. Was ja auch gut ist, setzt man sie dadurch eben wenn, dann mit Bedacht ein.

  • HSH da hast du sicherlich recht, ich verstehe dich auch was du meinst. Aber ich lese hier nirgendwo den weg, den du an meiner stelle eingeschlagen hättest. Verstehst du?

    Du bekommst einen welpen, dem sein erklärtes hobby ist, andere hunde und zwar wirklich nur hunde, anzubellen. Egal ob auf dem arm, oder auf dem boden, im garten, auto etc... der war als minicooper schon darauf fixiert, irgendwo einen hund zu entdecken und mit bellen machte er sich bemerkbar und wollte da auf teufel komm raus, hin. Was hättest du gemacht?

    Ich denke einfach darüber nach, was da vorgefallen sein könnte und zwar schon beim züchter, weil das so tief drinnen steckt, das ich einfach nicht erreichen kann. Verstehst du? Da sind leckerlis, ball etc.. vollkommen wurscht. Ich habe mit sicherheit auch meinen teil dann dazu beigetragen, weil ich nicht seinem willen gefolgt bin, sondern der meinung war, du darfst dahin, wenn du dich anständig aufführst und nicht bellst wie ein bekloppter. Damit wurde aber die gier zu dem anderen hund zu kommen, noch grösser. Was ich machte, es war verkehrt oder war wirkungslos. Auch die welpenschule hat da nicht geholfen. Er war sooo glücklich mit den hunden spielen zu können, aber raus aus dem tor und keiner hat gewusst, warum er sich dann wieder so aufführt, wenn er an den wartenden vorbei sollte.


    Ich denke, wenn ich die ursache kenne, kann ich das problem an der wurzel packen.


    Glaubst du tatsächlich, dass du das problem so einfach wuppen könntest? Wenn ja, dann schreib konkret, was du tun würdest. Schreibs mir, vielleicht ist das ja der richtige weg und ich versuch mein glück.