Gleichzeitig zwei Hunde an der Leine führen

  • Natürlich ist es morgens um 06:00 im Moment noch nicht sooo warm (das wird sich aber noch ändern). Bei Rex weiss ich, der fühlt sich sehr wohl und sicher im Auto und kann da sehr gut warten. Mit Lüszi haben wir das allerdings noch nicht gemacht.

    Dann wäre das jetzt die Gelegenheit es zu trainieren. Du musst ja nicht weit/lange weg vom Auto gehen. Läuft man halt mehrere kleinere Runden in Hör- und Sichtweite des Autos.


    Wenn man zwei Hunde hält sollte es möglich sein beide im Auto mit zu nehmen, unterwegs aber jeden von beiden auch mal allein im Auto lassen zu können.

  • War ja bei euch auch nicht geplant, dass ein 2. Hund einzieht. Das kam etwas plötzlich, da muss man halt gewisse Dinge dann im laufe der Zeit abarbeiten.

    Aber ich würde auch nicht mit 2 Schäferhunden, die nicht so 100 % Leinenführig sind durch die Gegend laufen, zumindest nicht wo man auf andere Menschen mit/und Hunde trifft.

    Zuerst jeder für sich und dann zusammen. Wenns einzeln klappt, heißt das ja nicht unbedingt, dass es dann mit allen beiden auch auf Anhieb klappt und man entspannt mit 2 Hunden an der Leine spazieren kann.


    Kiara meinte als Welpe auch, dass eher Angriff die beste Verteidigung bei Hundbegegnungen wäre. Dabei war Fina immer völlig ruhig und unbeeindruckt von anderen Hunden. Aber der kleine Knilch musste lautstark mal demonstrieren, dass sie eigentlich die Hosen voll hat. Sie lief dann immer eingeklemmt zwischen Fina (außen) und mir (zwischen fremden Hund und meinen beiden) und wurde einfach mitgezogen, dazu ein klares Nein, dass ich das nicht will, dass sie hier bellt, weil der geht uns nix an. Hat sich dann irgendwann gelegt und jetzt geht sie an allen Hunde ruhig vorbei, egal was der andere macht.

    Jetzt wo Kiara auch ihre 30 kg wiegt wird das schon schwirige wenn sie die gute Erziehung vergisst und mal in die Leine springt oder ähnliches. Wenn dann Fina da auch noch mitmachen würde, ich hätte keine Chance die beiden zu halten.

  • Kathy so ist es. Unsere Wundertüte platzte geradezu in unser Leben 8).


    Es wird nicht einfach mit dem Mädchen, ich vermute, sie wurde viel schlechter behandelt und gehalten, als ich mir vorstellen möchte :(

    Zum Beispiel kann sie irgendwie nicht spielen ||. Sie weiss einfach nicht, wie das geht. Rex spielt und tobt fürs Leben gerne und fordert sie auch oft dazu auf. Lüszi lässt sich kurz drauf ein und dann schwappt sie meist in einen Kampf über und attackiert Rex nur noch. Natürlich kann Rex auch sehr gut provozieren, aber irgendwann sieht es einfach nicht mehr nach Spiel, Kräftemessen oder Rangordnung aus =O

    Wenn ich sehe, dass Rex alleine nicht aus der Situation raus kommt und es ihm sichtlich nicht mehr wohl ist, stelle ich mich vor Rex und blocke Lüszi körpersprachlich ab. Dies akzeptiert sie meistens… :rolleyes:


    Dass die Arme mit Stöcken oder Stielen geschlagen wurde, ist auch offensichtlich, als ich mal einen Besen aus der Ecke holte, hat sie sich blitzartig winzig zusammen gekauert und gleich eingenässt, die arme Maus ;(


    Es wird lange dauern, ihr Vertrauen zu bekommen, viel Geduld und auch Nerven kosten, aber sie ist es uns wert <3. Eine Schande ist es für die bösartigen Menschen, die diese wunderbare Hundeseele innert gut zweieinhalb Jahren kaputt gemacht haben ;(

  • Zum Beispiel kann sie irgendwie nicht spielen

    Vielleicht will sie auch nicht spielen. Viele erwachsene Hunde spielen nicht mehr.


    Ansonsten hoffe ich, dass sie ihre Angst bald verliert. Schon sehr traurig, dass sie solche Erfahrungen machen musste ;(

  • Hunde von solchen Vorbesitzern können eben nicht erzählen, was sie alles Schreckliches erlebt haben. Aber sie zeigen uns ihre Geschichte und die kann einen mitunter sehr traurig machen.

    Gut dass Lüszi noch so jung ist, dass vllt. noch einige der Wunden gut bei euch durch Vertrauen und Geduld heilen können. Vieles dauert einfach seine Zeit, bis sie überhaupt mal vertrauen kann.

  • Gut das Du ihr Zeit gibst :thumbup:


    Unser Aki ist auch vom Vorbesitzer geschlagen worden ;(, das hat uns der Züchter (er hat ihn da raus und zu uns vermittelt) später bestätigt.

    Er verkroch sich schon, wenn nur ein Küchentuch ausgeschüttelt wurde :( und auch beim Schrubber.

    Aber mit der Zeit hat er gelernt, daß ihm bei uns nix passiert und er sich nicht verkriechen brauchte.

    Aki war allerdings der einzige Hund der nie durchs geputzte gelaufen ist ;)

  • Vielleicht hilft es zu wissen, dass auch Hunde, die nie geschlagen wurden, nur einfach null Dinge kennengelernt haben im Welpenalter, evtl. auch sehr früh von der Mutter weggenommen wurden, Verhalten entwickeln, wie die beschriebenen. Panische Angst und verkriechen von einem Blatt das vom Baum fällt, vor Gegenständen sämtlicher Art, mehr oder weniger: vor der Welt und dem Leben.


    Wenn man das weiss, hilft es vielleicht dabei, sich nicht Gräueltaten vorstellen zu müssen. Gedanken an sowas machen schlechte Gefühle und tragen dazu bei, dass man den Hund viel bemitleidet oder besonders sanft/zaghaft behandelt, was dann auch nicht gut ist für das sich entwickelnde Nervenkostüm des Tieres.


    Zum Glück verfügen Hunde, besser als Menschen, über die Fähigkeit sich auch über das Welpenalter hinaus noch gut in neue Umstände einzuleben und aus guten Erfahrungen zu lernen.

  • Lüszi ist nun bei dir und sicher. All das, was sie erlebt und geprägt hat, muss nun durch viele positive Eindrücke überschrieben werden und das braucht seine Zeit.

    Diese Sicherheit gibst du ihr jeden Tag und nach einigen Wochen und Monaten wirst du bestimmt eine positive Entwicklung bemerken.

  • Ich vergaß zu erwähnen:

    Aki konnte das erste halbe Jahr bei uns auch nicht spielen, ging langsamer als meine 80jährige Oma, lief nur über Teer (über Gras kannte er nicht) und hatte Angst vor erwachsenen Männern.

    Aber dann blühte er regelrecht auf und wurde, je älter er wurde, immer verspielter :love:

    Und dank Papa´s liebevoller Art , Geduld und Keksbestechung :D war auch die Angst vor Männern vergessen

  • Vielleicht hilft es zu wissen, dass auch Hunde, die nie geschlagen wurden, nur einfach null Dinge kennengelernt haben im Welpenalter, evtl. auch sehr früh von der Mutter weggenommen wurden, Verhalten entwickeln, wie die beschriebenen. Panische Angst und verkriechen von einem Blatt das vom Baum fällt, vor Gegenständen sämtlicher Art, mehr oder weniger: vor der Welt und dem Leben.


    Wenn man das weiss, hilft es vielleicht dabei, sich nicht Gräueltaten vorstellen zu müssen. Gedanken an sowas machen schlechte Gefühle und tragen dazu bei, dass man den Hund viel bemitleidet oder besonders sanft/zaghaft behandelt, was dann auch nicht gut ist für das sich entwickelnde Nervenkostüm des Tieres

    Ich glaube da wäre ich so ein Paradebeispiel dafür, so ein Hund würde bei mir die Narrenfreiheit bekommen, weil ich ständig Angst hätte sein Vertrauen zu missbrauchen.

  • Vielleicht hilft es zu wissen, dass auch Hunde, die nie geschlagen wurden, nur einfach null Dinge kennengelernt haben im Welpenalter, evtl. auch sehr früh von der Mutter weggenommen wurden, Verhalten entwickeln, wie die beschriebenen. Panische Angst und verkriechen von einem Blatt das vom Baum fällt, vor Gegenständen sämtlicher Art, mehr oder weniger: vor der Welt und dem Leben.


    Wenn man das weiss, hilft es vielleicht dabei, sich nicht Gräueltaten vorstellen zu müssen. Gedanken an sowas machen schlechte Gefühle und tragen dazu bei, dass man den Hund viel bemitleidet oder besonders sanft/zaghaft behandelt, was dann auch nicht gut ist für das sich entwickelnde Nervenkostüm des Tieres

    Ich glaube da wäre ich so ein Paradebeispiel dafür, so ein Hund würde bei mir die Narrenfreiheit bekommen, weil ich ständig Angst hätte sein Vertrauen zu missbrauchen.

    Dabei ist es so: Grenzen schaffen Sicherheit UND Vertrauen. :) <3

  • Logisch, weil sie wissen wie weit sie gehen dürfen und wo Schluss ist. Eigentlich ist ja auch so beim ausschimpfen. Die Hunde wissen meist schon warum der Anschiss kommt, damit können sie auch umgehen (die meisten), aber wenn es mal so mal so ist, mal dürfen sie das, mal nicht, dann versteht der Hund das auch nicht mehr und dann wird das Vertrauen missbraucht.