Hüftdysplasie - das leidige Thema

  • Ich würde hier auch noch unterstützende Mittel ins Futter geben.

    Ich selber hab auch eine kaputte Hüfte. Noch nicht so schlimm, aber schon seit Jahren schmerzhaft.

    Ich habe dann angefangen MSM und Glucosamin zu nehmen.

    Es dauerte bis zu 3-4 Monate, dann war ich schmerzfrei.

    Muss es jetzt halt täglich nehmen, konnte aber inzwischen auf eine recht niedrige Dosis runtergehen.

    Das hilft auch bei Tieren.

    Heilen kann es nicht, aber lindern.

    So habt ihr nochmal mehr eine Chance, dass ihr vielleicht die Schmerzmittel weglassen könnt.

  • Mir tut es auch leid für Euch und Eure Hündin, dass sie nicht einfach gesund und unbeschwert aufwachsen kann, wie man sich das für seinen Hund wünscht.

    Wir haben hier auch so einen Schäfi, der mit 7 Monaten die blöden Diagnosen Cauda Equina Syndrom und mit gut einem Jahr einseitige HD bekommen hat.

    Da ihr in Lüneburg gewesen seit, ist für Euch vielleicht auch die Tierarzt Praxis Moffat und Schwartau erreichbar? Die könnte ich sowohl für Diagnostik und Behandlung beim Thema Bewegungsapparat empfehlen.

    Ansonsten würde ich mir immer mehr als eine Meinung einholen, wir waren damals auch an vier verschiedenen Stellen, um uns unsere Meinung zu bilden.

    Ich drücke Euch die Daumen, dass es Eurer Schäfidame bald besser geht!

  • Prinzipiell ist es immer gut Dr. Tellhelm Röntgenbilder auswerten zu lassen. Nur wie bereits geschrieben wurde: Jupp, vor allem die rechte Seite schaut übel aus. Ich denke mal die Diagnose "schwere HD" dürfte in diesem Fall hier leider eindeutig sein. Da könnte man Dr. Tellhelm bestenfalls nur noch um eine Aussage bitten welche OP-Methode seinen Erfahrungen nach am vielversprechendsten wäre. Wobei ich denke dass es auf eine Hüftprothese hinauslaufen wird.


    Bis eine OP durchgeführt werden kann müssen selbstverständlich Schmerzmittel gegeben, der Hund aber gleichzeitig relativ "ruhig" gehalten werden. Sprich wildes Herumtoben und auch häufiges starkes Gezerre an der Leine vermeiden, dafür lieber häufiges "normales" laufen und Spazierengehen. Physio ist natürlich prima.


    Ganz wichtig für Dich: Bei HD handelt es sich um einen Sachmangel und der Züchter steht bis 24 Monate nach dem Verkauf in der Gewährleistungspflicht! Ich habe gelesen dass Du den Züchter bereits informiert hast. Schriftlich??? Und wie seid Ihr bisher verblieben?


    Es ist ganz wichtig dass man bei der Meldung eines Sachmangels an den Züchter und dem Beginn von Behandlungen oder gar Operationen rechtlich keine Fehler macht. Denn sonst kann es passieren dass man zu 100% auf seinen Kosten sitzen bleibt. Wichtig ist dass Du einen schriftlichen Nachweis darüber hast durch den bestätigt werden kann DASS Du den Züchter informiert hast und auch WANN. Man weiß bei so etwas nie im Voraus ob man sich nicht evtl. vor Gericht wieder sieht. Und dann ist es immer ungünstig wenn man nicht den rechtlich korrekten Weg eingehalten hat.

  • "Verantwortungsvolle Hundezüchter, die nach dem Stand der Wissenschaft die Gesundheit ihrer Tiere u.a. durch eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere fördern, haften auch nach derzeitiger Rechtsprechung nicht für Schadensersatz."


    Das lese ich so, wenn ich gesunde Elterntiere verpaare, muß ich keinen Schadenersatz leisten.


    Ansonsten wird sich wohl jeder kleine private Züchter reiflich überlegen, jemals noch einen Wurf zu machen.

  • Meines Wissens nach, nach kurzem Lesen diverser "Sachmangel" Geschichten, haftet der Züchter in einem Fall wie unserem nicht für Folgekosten, da es nun mal eine genetische Erkrankung ist, die nicht ausgeschlossen werden kann. Anders würde es sich verhalten, wenn dieser wissentlich "vorbelastete" Tiere miteinander verpaaren würde. Berichtigt mich, wenn ich in diesem Punkt falsch liege.


    Vermutlich könnten wir, eine Nachbesserung erwirken im Sinne von "defektes Modell" abgeben, neues Modell mitnehmen, was für uns ja auf keinen Fall in Frage käme oder aber eine Wertpreisminderung einfordern.


    Waschbär der Züchter wurde sowohl telefonisch als auch schriftlich darüber informiert. Verblieben sind wir so, dass ich ihm auf dem laufenden halte, wie sie sich jetzt weiterhin macht. Auf die Idee irgendwas einzufordern bin ich ehrlich gesagt auch nicht gekommen.

  • "Verantwortungsvolle Hundezüchter, die nach dem Stand der Wissenschaft die Gesundheit ihrer Tiere u.a. durch eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere fördern, haften auch nach derzeitiger Rechtsprechung nicht für Schadensersatz."


    Das lese ich so, wenn ich gesunde Elterntiere verpaare, muß ich keinen Schadenersatz leisten.


    Ansonsten wird sich wohl jeder kleine private Züchter reiflich überlegen, jemals noch einen Wurf zu machen.

    Der Satz "Verantwortungsvolle Hundezüchter, die nach dem Stand der Wissenschaft die Gesundheit ihrer Tiere u.a. durch eine sorgfältige Auswahl der Elterntiere fördern, haften auch nach derzeitiger Rechtsprechung nicht für Schadensersatz" ist korrekt. Ich habe aber nichts über "Schadensersatz" geschrieben, sondern über "Gewährleistung".


    Erkrankungen wie HD und ED gehören zu den sog. "nicht nachbesserungsfähigen Sachmängeln". Wenn ein Hund eine HD hat und deswegen operiert wird dann ist die HD damit ja nicht "weg". Der Hund hat dann immer noch kein gesundes Hüftgelenk, so wie es von Natur aus sein sollte. Deswegen heißt es "nicht nachbesserungsfähiger Sachmangel".


    Bei den "nicht nachbesserungsfähigen Sachmängeln" ist es so dass die Gewährleistungspflicht des Verkäufers finanziell i.d.R. max. auf die Kaufpreishöhe gedeckelt wird WENN der Verkäufer nachweisen kann dass er bezüglich des aufgetretenen Sachmangels "nach bestem Wissen und Gewissen" gezüchtet hat. D.h. DARÜBER HINAUS hat der Verkäufer keinen Schadensersatz für Aufwendungen, die dem Käufer durch die HD seines Hundes entstehen, zu leisten (z.B. OP-Kosten, Fahrtkosten, Verdienstausfall usw.). Kann der Verkäufer nachweisen dass er seine Verpaarung "nach bestem Wissen und gewissen" zusammen gestellt hat, dann steht er in dem Rahmen in der Gewährleistungspflicht in dem der auftretende Sachmangel den Verwendungszweck, für den der Hund gekauft worden ist, beeinträchtigt. Ist darüber hinaus aber nicht schadensersatzpflichtig. Wurde ein Hund lt. Kaufvertrag als "Familienhund" erworben, dann kann er diese Aufgabe auch mit einer HD zumindest noch teilweise erfüllen. In einem Rechtstreit würde dem Käufer deswegen nur ein Teil des Kaufpreises zugesprochen werden. Wurde der Hund aber lt. Kaufvertrag z.B. als zukünftiger Herdengebrauchshund erworben, der dann mit seiner HD die tägliche Arbeit an der Herde nicht schafft, ist so ein Hund ein "Totalausfall" und seinem Käufer würde die Rückzahlung des komletten Kaufpreises zugesprochen werden.


    ABER alles nur dann WENN der Verkäufer nachweisen kann dass er "nach bestem Wissen und Gewissen" gezüchtet hat. Bei der diesbezüglichen Beurteilung gehen die Gerichte inzwischen i.d.R. drei Generationen in der Ahnentafel zurück. D.h. wenn es sich um den Sachmangel HD handelt und die Eltern, Großeltern und Urgroßeltern eines Hundes wurden als HD-frei eingestuft ( = "normal"), dann gilt das inzwischen oft als Nachweis für eine Zuchttätigkeit "nach bestem Wissen und Gewissen". Hat der Verkäufer großes Pech, dann gerät er an eine Richter der fünf Generationen "HD-frei" in der Ahnentafel voraussetzt für die Einstufung der Zuchtselektion "nach bestem Wissen und Gewissen".


    Gelingt dem Verkäufer NICHT nachweisen zu können "nach bestem Wissen und Gewissen" gezüchtet zu haben, dann wird er über seine Gewährleistungspflicht hinaus schadensersatzpflichtig. Und das kann dann durchaus in einen höheren 5-stelligen Bereich gehen, wenn ein Hund aufwändig operiert werden muss, möglicherweise mehrmals, und ggf. zeitlebens Physiotherapie benötigt.


    Und inzwischen wird den Käufern auch nicht mehr zugemutet ihren Hund z.B. "umtauschen" zu müssen wenn der Züchter es anbietet einen derart erkrankten Hund gegen einen anderen Hund aus dem selben oder einen anderen Wurf zu tauschen. Da reicht inzwischen ein relativ kurzer Zeitraum, den der Hund im neuen Zuhause verbracht hat, um ihn nicht mehr "umtauschen" zu müssen.


    Und ja, ich kenne Züchter die aufgehört haben zu züchten, wegen der konsequenten Anwendung des Güterkaufrechts auch auf den Kauf von Tieren. Und in 1/2022 wurde das Güterkaufrecht ja noch mal "verschärft", aus Sicht der Verkäufer (sprich es wurde noch kundenfreundlicher).

  • Meines Wissens nach, nach kurzem Lesen diverser "Sachmangel" Geschichten, haftet der Züchter in einem Fall wie unserem nicht für Folgekosten, da es nun mal eine genetische Erkrankung ist, die nicht ausgeschlossen werden kann. Anders würde es sich verhalten, wenn dieser wissentlich "vorbelastete" Tiere miteinander verpaaren würde. Berichtigt mich, wenn ich in diesem Punkt falsch liege.


    Vermutlich könnten wir, eine Nachbesserung erwirken im Sinne von "defektes Modell" abgeben, neues Modell mitnehmen, was für uns ja auf keinen Fall in Frage käme oder aber eine Wertpreisminderung einfordern.


    Waschbär der Züchter wurde sowohl telefonisch als auch schriftlich darüber informiert. Verblieben sind wir so, dass ich ihm auf dem laufenden halte, wie sie sich jetzt weiterhin macht. Auf die Idee irgendwas einzufordern bin ich ehrlich gesagt auch nicht gekommen.

    Noch einmal: "Gewährleistung" und "Haftung" sind zwei verschiedene Paar Schuhe im Kaufrecht. "Gewährleisten" muss ein Züchter heutzutage immer im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben. Ob er darüber hinaus auch "haften" muss (oder nicht) hängt von verschiedenen Faktoren ab.


    Und bezüglich der Gewährleistung beim Auftreten des "Sachmangels HD" ist eine Kaufpreisminderung das Mittel der Wahl. Eine "Nachbesserung" funktioniert bei HD nicht (weswegen diese zu den sog. "nicht nachbesserungsfähigen Sachmängeln" zählt). Und ein Vertragsrücktritt oder ein "Tausch" gegen einen anderen Hund wird den Käufern heutzutage nach bereits relativ kurzer Zeit, die der Hund im neuen Zuhause lebt, nicht mehr zugemutet. Weswegen sich die meisten Züchter in Fällen wie dem Deinen mit ihren Käufern auf freiwilliger Basis arrangieren und z.B. die Rückzahlung des halben bis ganzen Kaufpreises anbieten. Das finde ich als Züchter fair, denn damit ist dem Käufer ein Stück weit geholfen, wenn auf diesen höhere Tierarztkosten zu kommen.


    Seit Januar letzten Jahres muss der Käufer übrigens nichts mehr vom Verkäufer "fordern". Es reicht wenn er den Verkäufer über den Sachmangel informiert. Ich habe das gerade bei einem Auto... Klopfendes Geräusch vorne rechts vom Reifen ausgehend. Diese Mitteilung meinerseits reicht aus und der Verkäufer muss dann von sich aus tätig werden und mir anbieten wie er seine Gewährleistungspflicht erfüllen wird (in diesem Fall handelt es sich um einen nachbesserungsfähigen Sachmangel, sprich entweder der Reifen oder das Radlager wird es sein).


    In Deinem Fall ist es gut dass Du einen schriftlichen Nachweis hast darüber dass Du den Züchter über den Sachmangel informiert hast. Zumindest eine Kaufpreisminderung muss er Dir anbieten. Sollte er Dir diesbezüglich "doof kommen" (leider gibt es immer noch einige Züchter die versuchen so etwas "auszusitzen") würde ich einen Rechtsanwalt kontaktieren (es gibt welche die sich auf das Gebiet Tierrecht speziellisiert haben). Vor allem dann wenn davon auszugehen ist dass nicht "nach bestem Wissen und Gewissen" gezüchtet wurde weil vielleicht ein Elternteil ein "fast normal" oder gar "noch zugelassen" hat. Denn dann kann ein Züchter in einem rechtlichen Verfahren auch ganz schnell mal über seine Gewährleistungspflicht hinaus auch zu Schadensersatz verdonnert werden, im für ihn schlimmsten Fall bis in einen höheren 5-stelligen Bereich hinein.


    Wichtig für den Käufer ist es a) den Verkäufer über den Sachmangel zu informieren, und b) den Hund nicht operieren oder anderweitig teuer behandeln zu lassen ohne auch das dem Verkäufer einen angemessenen Zeitraum vor der OP/Behandlung mitzuteilen. Das ist eine Basis auf der man aufbauen kann sollte es zu einem Rechtsstreit kommen.

  • Sorry, 13 Stunden Heimfahrt vom Urlaub waren anscheinend dann doch etwas anstrengend. Habe gestern trotzdem noch einen ewig langen Text geschrieben, wollte es heute Morgen korrigieren und habe irgendwie alles gelöscht.

    Das meiste steht ja bereits in meinem Thread,, an für sich haben unsere Hunde die gleichenThematik.

    Ich habe mir wirklich viele Ratschläge geholt, hier im Forum bekommt man wirklich geballte Kompetenz diesbezüglich.

    Zusätzlich habe ich verschiedene Tierärzte hinzugezogen, meine Hundetrainerin (welche auch eingetragene Züchterin ist) sowie natürlich auch die Physiotherapeutin.

    Die Ärzte haben zur OP geraten, die Physio sowie Trainer-Züchterin zunächst davon abgeraten.

    Ich war gleich im Panikmodus, die Welt war schlecht, der Züchter schuld und außerdem bei Schäferhunden ist HD sowieso Programm.

    Ina wenn ich Dir einen Rat geben kann, nichts davon ist wahr, nimm die Abkürzung und spare Dir die Energie.

    Yuma hat nach dem Befund seine wöchentliche Physio bekommen und täglich kriegt er seine Previcox-Tablette (kann ich Dir wirklich empfehlen).

    Stand jetzt ist es so, dass er damit wirklich gut leben kann. Er ist putzmunter, total wuselig, "klaut" teilweise Essen vom Tisch (stellt sich dabei auf die Hinterpfoten), springt wie ein Pony wenn ich durch die Eingangstür komme und generell macht er keinen leidenden Eindruck. In Kroatien ist er jetzt zum Schluss mit dem Labrador um die Wette geschwommen.

    Ich lasse den Hund auch Hund sein, d.h. er darf mit anderen Hunden spielen. Ich achte jedoch, dass es nicht zu wild wird.

    Eine Ärztin/Expertin im diesem Gebiet hat mir auch gesagt dass der Hund bei einer Schmerzensskala von 1-10 nicht bei 7 oder so ist.

    Wichtig ist der Muskelaufbau für die Hinterläufe (nennt man es so?). Dies müssen so oder oder so aufgebaut werden auch wenn es zu einer OP kommen sollte bzw. gerade auch deswegen.

    Ich habe mich zunächst tatsächlich gegen eine OP entschieden und bis dato ist es wirklich OK.

    Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass die Physio mittlerweile auch teilweise alle 14 Tage ist

    Im Urlaub habe ich auch an manchen Tagen die Tabletten auch weggelassen (im Stress morgens vergessen) und man hat nichts gemerkt.

  • Alen , deinen Beitrag finde ich total super! Den sollten viele HH lesen, die die gleiche Problematik bei/mit ihren Hunden haben.


    Bei Harras ist ja nun die Diagnose Spolndylose in den Wirbeln. Ich war auch erst am Boden zerstört. Aber er bekommt Schmerzmittel (alle 4 Wochen eine Spritze), hatte jetzt 10 x Unterwasserlaufband und wird nun so 1 x im Monat zur Physio gehen, um evtl. Blockaden lösen zu lassen. Ihm geht es gut: er springt und rennt und tobt und ist (glaube ich) ein glücklicher und zufriedener Hund, der bald 8 Jahre alt wird.

  • ich glaube dass jeder hh erst einmal in panik verfällt bei dieser diagnose. Da rasen soviele gedanken durch den kopf, jede möglichkeit wird in erfahrung gebracht usw...dann wird man selbst wieder ruhiger und sieht klarer, vertraut dem, der viele erfahrungen hat.

    Wir hatten auch schon einen termin für eine kunsthüfte. Unsere sehr erfahrenen tierärzte rieten ab, weil der wachstum auch eine grosse rolle spielt. Eine kunsthüfte kann man später immer noch reinsetzen.

    Mit schmerzmittel (rimadyl) haben wir die schwierige phase bis zum 14. Lebensmonat überbrückt, gaaanz viel muskelaufbau gefördert (auch heute noch) und er bekommt tgl gelantine für die gelenkschmiere bzw vorbeugend wg Arthrose. Sam springt und tobt rum, als hätte er nur die diagnose: schwere hd.

    Zu sehen ist sie mit seinen 4 1/2 jahren nur spätabends o morgens, nach langem liegen.

    Wir sind froh, dass er nicht operiert wurde.