Sozialisation oder muss mein Welpe mit anderen Hunden spielen?

  • Ist ja ein interessantes Thema und ich glaube da gibt's viel Gesprächsstoff :)

    Immer wieder hört man hier oder auch von anderen Hunde-Leuten, der Welpe/Junghund muss sozialisiert werden - oft im Zusammenhang mit spielen. Auch in vhüielen Welpengruppen ist das freie Spiel fester Bestandteil.

    Andere sagen wiederum "da lernen sie nur Mist" und raten davon ab, Welpen unkontrolliert auf andere Welpen "loszulassen".

    Ich beobachte das, seit wir in die Welpenstunde gehen mit einem etwas unguten Gefühl. Mein Welpe hat schon beim ersten Mal nicht mitgespielt, sondern sich auf 2 Dackelwelpen gestürzt und die 5 Min lang umgedreht oder gejagt. Der eine Dackel wollte den anderen immer verteidigen, das hat mein Welpe ignoriert und hat weiter den anderen Dackel geplagt. Die waren jetzt nicht mehr dabei und jetzt hat sie sich eine Labbi-hündin ausgesucht, die sie hütet oder jagt. Sie rennt ausschliesslich dieser Hündin hinterher und kläfft sie an, versperrt ihr den Weg zu anderen Welpen, versucht sie von den anderen weg zu treiben. Labbi ignoriert es einfach. Stört meine überhaupt nicht, die lässt sich davon nicht abbringen.


    Mit erwachsenen Hunden ist es mal so und mal so. Schäferhund-Rüden findet sie zum fürchten, da müssen die nicht mal was dafür tun. Da wird weggerannt und aus der Entfernung giftig gekläfft. Der Sheltie meiner Eltern war da schon eher ihr Fall, nur hatte der keinen Bock auf spielen. Zu Beginn hat sie sich von seinen Warnungen beeindrucken lassen und es mehr oder weniger akzeptiert, aber als sie rausgefunden hat, dass der sie nicht wirklich zwickt, hat sie auch den einfach nur genervt (Ohren zwicken, Füsse zwicken, drauf springen).


    Will man sowas? Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bei allen drei Konstellationen irgendwas sinnvolles mitnimmt. Also üben wir einfach, an anderen Hunden ruhig vorbei zu gehen und dass sie sich an mir orientiert und kein Gewese drum gemacht werden muss.

    Wie war das bei euren Welpen, wie habt ihr das gehandhabt und - ganz wichtig :) - was ist draus geworden?

  • Also Dina und Basko sind die ersten mit denen wir zur Welpen Stunde waren.

    Einfach, weil Dina s Züchter es uns empfohlen hatte und wir das probieren wollten.


    Unsere Hunde waren alle ausnahmslos mit anderen Hunden verträglich.



    Bei beiden Hundeschulen durften die Welpen kurz miteinander spielen und dann wurde trainiert. Das Training war für die kleinen sehr anstrengend, den sie mussten fast 45 min mehr still sitzen als das sie sich bewegen durften.

    Leider wurde Dina in ihrer letzten Stunde von einem kleinen schwarzen Hund gebissen ( zum Glück ohne Verletzung) ohne das sie es provoziert hatte. Aber natürlich wurde der Schäferhund von der Trainerin gemassregelt .:cursing:

    Nachdem wir uns die anderen Halter sie drauf aufmerksam machten, das der andere Schuld war, hat sie sich wenigstens entschuldigt.


    Trotzdem ging Dina danach lange Zeit anderen schwarzen Hunden ( es sei denn sie waren größer) aus dem Weg.



    Bei Basko wurde von der Trainerin (andere Hundeschule) mehr drauf geachtet, wer beim spielen was machte.

    Auch wurde erst spielerisch trainiert und zum Schluss durften die Welpen spielen.


    Beide mögen andere Hunde.

    Basko zieht allerdings mehr zu anderen hin, als Dina.

    Da kommt aber mMn sein "Peter Pan" Wesen zu Tage. Er will halt immer spielen und nicht erwachsen werden.

    Und NEIN er ist nicht kastriert, er könnte noch Nachwuchs produzieren. :D

  • Wir waren nicht in einer Welpengruppe. Hier lebten bei ihrer Ankunft eine junger Border Collie und eine älter kleine Mix-Hündin die die Hosen anhatte. Rae ist von Anfang an mit zum Hundeplatz gefahren und hat dort die Hunde aus der Agilitygruppe kennengelernt. Das war eine coole Truppe mit vielen verschiedenen Hunden die sich kannten und gut miteinander auskamen. Sie waren durchweg gut erzogen und waren auch während des Trainings nicht angeleint. Alle Besitzer haben aber immer ein Auge auf ihrem Hund gehabt.

    Rae war gar nicht ängstlich als der Trupp auf sie zukam, hat sich den Größten ausgesucht (Boxer-Mali-Mix) und ihm in die Pfote gebissen. Ich dachte das war`s =O , aber der hat sie nur mega angeranzt und gut. Es wurde ihr bester Freund. Mit den verspielten Hunden ist sie später oft über den Platz getobt, hat sich bei schlechten Benehmen eine verbale Korrektur eingefangen und unglaublich schnell gelernt was geht und was nicht. Sie wusste in Kürze wann es an der Zeit war kleine Brötchen zu backen. :)

    Ich denke das war einfach ein Glücksfall das sie so aufwachsen konnte.

    Leider gibt es diese Gruppe nicht mehr und ich bin schon länger nicht mehr im Verein, aber ich würde mir für den nächsten Welpen souveräne Althunde wünschen von denen der Welpe lernt. Spielmöglichkeiten auf Wiesen gibt es hier genug, da müsste ich schauen das wir etwas passendes finden. Der nächste Verein bei dem ich eine Welpengruppe besuchen würde ist leider fast 50km weit weg, aber die Fahrerei würde ich einmal in der Woche in Kauf nehmen. Hundeschulen mag ich nicht.


    LG Terrortöle

  • Die souveränen Althunde hätten wir zur Hand, aber bei denen macht sie sich ins Fell und giftet sie mit genug Abstand an. Und der Sheltie ist leider zu lieb für die kleine Kröte.


    Ich hätte noch Hoffnung auf eine ältere aber fitte Gordon-Setter-Hündin, aber die hab ich nun schon ewig nicht mehr gesehen.


    Wir wechseln jetzt in einen weiter entfernten Verein, weil mir die Spielerei in der Welpengruppe so einfach nicht gefällt. Im Verein ist das Spielen optional. Mal sehen, was die Trainerin dort so meint.

  • Zitat
    Zitat von Schafring das glaube ich ist eine von Euch überschätzte Entwicklung, mit Artgenossen spielen ist das eine, mit HF spielen das andere.

    Man muss wissen wie man es gestaltet und gewichtet. Meiner Erfahrung nach läuft es bei vielen schief, die sich hinterher wundern, warum der Hund immer an allem anderen interessiert ist, nur nicht am HF.


    Allen HH mit denen ich bisher gearbeitet habe (viele waren es nicht, was dem ganzen noch mehr Gewicht gibt) musste ich sagen "lass den Hund nicht andauernd im Park oder sonstwo frei rumrennen und mit anderen Hunden spielen". Das war die Ursache von ALLEN Problemen die sie mit ihrem Hund hatten. X/


    Es muss weder das eine noch das andere Extrem sein. Gezielter, ausgesuchter Spielkontakt mit anderen Hunden/Junghunden von Zeit zu Zeit und eingebunden in einen erzieherischen Kontext ist aus meiner Sicht das beste, sofern der Junghund überhaupt Interesse daran hat.


    (Bemerkung am Rande: In der Welpengruppe waren mehrere, die mit einem 8 Monate alten Hund aufgekreuzt sind, weil der Tierarzt ihnen gesagt hatte: Trainieren/Hundeschule erst ab 8 Monaten. X( Da war eine Familie mit einem Malinois aus dem Tierheim dabei. Die waren total am Ar$Ç# mit dem Hund. Hält sich hartnäckig, dieser bescheuerte Rat)

  • Wir hatten hier eine echt gute Welpengruppe.

    Alles bunt gemischt bis 4-5 Monate maximal.

    3 Trainer dabei, die auf die Hunde geachtet haben.

    Die Menschen durften dabei sein, Schutz bieten, bei unangemessenem Verhalten ausbremsen (wenn nicht, wurde man von den Trainern unterstützt).

    Streicheln und füttern war strikt verboten.

    So durften die Hunde eine Weile zusammen sein und sich kennen lernen.

    Unangemessenes Verhalten wurde sofort unterbunden.

    Danach wurde auf einem Nebenplatz zusammen geübt, alle warteten am Rand, während ein Team dran war oder man machte eine Übund zB. durch einen Tunnel laufen, der Reihe nach.

    So mussten die gleichen Hunde gleich lernen, dass die Spielkumpels zwar da sind, dass aber auf den Menschen geachtet wird und nebenbei spielerisch Motorik, Selbstvertrauen usw. gestärkt.


    Hicks hatte aber schon immer kein großes Interesse an Artgenossen.

    Er geht schon schauen, wenn er darf und ein anderer Hund kommt in die Nähe, kann aber genauso Stressfrei dableiben, wenn er nicht hin darf.


    Boomer hab ich ja erst mit 1,5 Jahren bekommen.

    Aber der schob mal total Frust bei Hundebegegnungen und war nur glücklich wenn er hin durfte.

    War dann aber meistens zu grob.

    Was mit ihm als Welpe gemacht wurde weiß ich nicht.

  • In der Welpengruppe haben wir gezielt Begegnungen mit anderen Hunden geübt.


    Wir haben geübt, dass man ruhig bleibt, ruhig abwartet, nicht auf anderen Hunde losstürmt, IMMER vorher die Freigabe des HF abwartet und aus einer Begegnung auch abgerufen werden kann.


    Wahnsinnig beliebt waren dann die fortgeschritteneren Spiele, wie, mehrere Hundeführer rufen und die Hunde laufen parallel oder dann auch in entgegengesetzter Richtung zu ihrem HF.


    Auf andere HF mit Hund zugehen und kurz vor Begegnung abrufen, jeweils Paare oder alle gemeinsam zur Kreismitte. Liegen bleiben wenn andere Hunde vorbeigehen, entweder neben HF oder dann auch wenn HF nicht daneben steht usw usw. Ganz viele Spiele, die die Bindung eines Teams stärken und trotzdem auch mal Kontakt zu einem anderen Hund bieten.


    Ziel war ausserdem, dass alle Hunde lernen sollten, auf andere Hunde mit Ruhe und Gelassenheit zu reagieren und dass der HF jederzeit die Situation kontrolliert und entscheidet ob ein Kontakt stattfindet oder nicht.


    Ich wünschte ich hätte mit Axel an so etwas teilnehmen können. ^^

  • Es kommt tatsächlich viel auf den Hund selbst darauf an.


    Benji ist von Anfang an ein mega cooler Hund, der mit allen gerne spielt, aber auch aufhört, wenn ich mit ihm weitergehen möchte. Kommt er nicht gleich mit, wenn er mit anderen im Freilauf spielt, ist die Alternative ein Ball und der lockt immer.

    Warum hätte ich mit ihm in eine Welpengruppe gehen sollen. Sein Verhalten war und ist einwandfrei.


    Nachdem Sam von kleinauf schon auf andere Hunde reagiert hatte, war es für uns ganz gut, dass in der Nähe eine Hundeschule mit Welpengruppe war. Für Sam war es das schönste überhaupt. Überall Hunde und er hat leidenschaftlich mit allen gespielt. Allerdings hatte er sich nur sehr schwer von den anderen Hunden getrennt. Er ist ein totaler Rudelhund und fühlt sich auch jetzt bei den Socialwalks im Rudel total wohl. Das ist seine Welt. Und es ist schön, dass ich seine Welt auch kennenlernen darf. Wo er sich am wohlsten fühlt.


    Ein Rudel konnte ich ihm allerdings damals nur bis zum Ende des Welpenkurses bieten. Dann nicht mehr. Sein Verhalten einzelnen Hunden gegenüber habe ich schon mal erwähnt, ist sehr mühsam. Das ist eben Sam.

    Man lernt viel aus der Beobachtung heraus, über ihr Grundverhalten, wenn sie mit Artgenossen zusammen sind und spielen. Ihre Muskeln ganz anders in Anspruch nehmen, ihre Psyche daran wächst. Sie lernen gewinnen und verlieren und wachsen daran.

    Ich bin der Ansicht, dass hauptsächlich junge Hunde das spielen mit Artgenossen brauchen. Nicht immer, aber immer wieder und wenn die Gelegenheit passt, dann ist es doch super, wenn nicht nur wir Menschen menscheln, sondern auch Hunde hündisch sein dürfen.

    Wo ist das Problem?

  • Hier auch contra-WelpenSPIELstunde.


    Welpenstunde wo sie andere Hunde sehen und auch mal kurz Kontakt aufnehmen können (wenn sie wollen) sind natürlich i.O., brauch' ich jetzt aber auch nicht wirklich. Aber sie sollten da schon lernen, immer mit einem Ohre bei ihrem Menschen zu bleiben.

    Welpen alle ableinen und machen lassen, halte ich persönlich für großen Quatsch. Was ich aber für essentiell halte ist Kontakt zu souveränen Althunden. Da lernen sie aquädates sozialverhalten und Kommunikation, und nicht von aufgedrehten, schüchternen, hysterischen, etc. anderen Welpen.


    A.J. durfte in die Welpenspielstunde und ich heute zwar ein absoluter Pazifist, aber auch ein extremer Mobber und Jäger.

    Den kann ich nur mit sehr selbstbewussten und großen Hunden laufen lassen.

    Kleine oder unsichere werden gnadenlos und anhaltend herumgescheucht.


    Ero ging nicht in die Welpenspielstunde, der wuchs in unsrem Rudel auf (3 intakte Rüden, 3, 4 und 5 Jahre alt) und hatte in unregelmäßigen Abständen mal gemeinsame Spaziergänge (mit teilweisem Freilauf) mit 2 verschiedenen erwachsenen Hündinnen.
    Der ist heute freundlich und den kann ich zu allen Hunden, unabhängig von Geschlecht, Alter und Größe hin lassen.

    Zwei "Schwächen" hat er:

    - Bei der ersten Begegnung kann er recht stürmisch wirken, was aber halt auch zum Teil einfach seiner Ausstrahlung geschuldet ist

    - Wenn ihn einer dumm anmacht, also quasi ein anderer Hund Streit anzettelt, putzt Ero ohne lang zu fackeln drüber und faltet den rigoros zusammen. :D

  • Ich war im vorigen Verein in der Welpengruppe mit Kiara, hauptsächlich deswegen, weil sie als Welpe so ein Schisser war, was andere Hunde betrifft. Obwohl mit 8 Geschwistern, Mutter, Großmutter und Tante aufgewachsen, dann bei uns als Zweithund und die erste Begegung mit Fina lief, als hätten sie sich schon ewig gekannt. Aber vielleicht lags daran, das halt alle Weißen irgendwie gleich aussehen. ^^

    Den sobald ein anderer Hund auftauchte wars vorbei, hinter mir oder Fina verstecken und dann kräftig aus dem Hinterhalt meckern. Da hatte ich Anfangs echt zu tun, ihr das auszutreiben, dabei war Fina anderen Hunden gegenüber neutral bis freundlich und immer souverän im Auftreten. Aber der kleine Dreikäsehoch meinte hier Randale veranstalten zu müssen. In der Welpengruppe war aber auch nicht viel Rassenvielfalt vertreten. Da war ein Wurf Eurasier, 5 oder 6 Wurfgeschwister, dann kam nach einer Weile noch ein Eurasier dazu aus einem anderen Wurf (wir hatten im alten Verein eine Eurasierzüchterin und die hat die ganzen angeschleppt). Und dann glaub ich noch ein Aussi oder Border und ein schwarzer Mischling, glaube das waren alle. Dafür lief das Spielen recht harmonisch, die Eurasier haben sich eher aufeinander eingeschossen und haben untereinander gepöpelt (gerade die Rüden waren bereits heftig, also da musste der eine oder andere des öfteren vom Spiel ausgeschlossen werden, da waren einige Situationen die echte am kippen waren, aber immer nur auf die Wurfgeschwister bezogen) und den Rest zimlich links liegen lassen. An so richtiges Spielen kann ich mich bei Kiara in der Welpenstunden eigentlich nicht erinnern, mal kurz mit dem einen oder anderen eine Runde laufen, aber dann war Schluß, sie ist überhaupt eher der Läufer, so körperbetontes Spielen war ganz am Anfang mit Fina ein wenig, sie war ja mit 10 schon nicht mehr so gut zu Fuß, aber jetzt ist auch das vorbei und dann noch mit dem Hund meiner Freundin, da wird zuerst wie bekloppt durch die Gegend gelaufen (die Kinder retten sich immer gleich auf den Spielturm, wenn wir bei ihnen im Garten sind), dann laufen die Hunde so 5 min bis Josef k.o. ist und dann gehts nach einer kurzem Verschnaufpause (mehr gönnt ihm Kiara nicht) mit den Rangeleien weiter. Beide sind dann total abgesabbert um den Hals.<X


    Ob nun Welpengruppe oder nicht, ist schwirig zu beantworten würde ich sagen, zieht gerade ein Welpe ein, kann man gute Welpengruppen von schlechten Welpengruppen schwer unterscheiden, man kann im nachhinein sagen, wäre wohl besser gewesen nicht hin zu gehen, aber von vorn herein kann man das als Ersthundehalter kaum beantworten. Weiß man zwar schon mehr, weil man schon Erfahrung hat, hat man vielleicht auch keine Wahlmöglichkeit und muss das nehmen was angeboten wird. Aber einen Welpen gänzlich von anderen Hunden fern halten, halte ich definitv nicht für richtig.

    Wie soll den der Hund sonst die Kommunikation mit anderen Hunden lernen? Ich bin auch der Meinung das Hunde im Erwachsenenalter Kontakt mit anderen Hunden haben sollen. Nicht wahllos, aber WENN MÖGLICH mit ein paar Kumpels Freundschaften pflegen.

  • ch bin der Ansicht, dass hauptsächlich junge Hunde das spielen mit Artgenossen brauchen. Nicht immer, aber immer wieder und wenn die Gelegenheit passt, dann ist es doch super, wenn nicht nur wir Menschen menscheln, sondern auch Hunde hündisch sein dürfen.

    Wo ist das Problem?

    Na, da liegen wir ja wirklich nicht weit auseinander in unseren Ansichten.

    Punkte die ich wichtig finde:

    - Der Spielkamerad ist nachgewiesen freundlich

    - Spielkamerad und eigener Hund kennen die Regeln, wie erst nach Freigabe ins Spiel gehen, ohne Ruhe und Abwarten vor dem Spiel keine Freigabe, Abruf ist jederzeit möglich.


    Tut mir leid, ich bin da so "verkopft", weil ich so viele Leute gesehen habe, die Probleme mit dem Hund haben, weil der nicht als Junghund schon die Regeln gelernt hat.


    Beispiel, meine Freundin in den USA, der Hund (undefinierbarer Mischling von ca 35kg, kräftig) ist ein Schatz mit anderen Hunden, wurde "gut" sozialisiert (HuTa, Welpenspielgruppe).


    Problem: Will spielen.


    Beim Spazierengehen will er zu anderen Hunden zum spielen. Weil er das auf der Strasse an der Leine nicht kann, wurde daraus Frust und daraus entwickelte sich Frustgebell und mit der Zeit wurde das immer schlimmer. Verbellt andere Hunde wie ein wilder. Jetzt hat sich das ganze so hochgefahren, dass sie der Situation kaum noch Herr wird. Mittlerweile ist nicht ausgeschlossen, dass er aus Frust auch beissen würde, wenn er in Reichweite käme. In der HuTa ist er immer noch sehr verträglich.


    Sie hat verpasst, dem Hund, als er klein war beizubringen, wie die Regeln bei Hundebegegnung sind. Impulskontrolle bei Hundebegegnung. Ruhe, Abwarten auf was der HF entscheidet und dies respektieren, dafür belohnt werden. Ich weiss wirklich nicht, was daran falsch oder grausam sein soll.


    Das heisst ja nicht, dass man den Hund für immer und ewig von allen anderen Hunden abkapseln soll. Man möchte einfach nur keinen Rambo an der Leine (oder ohne Leine) haben.


    Für mich ist es auch Bestandteil von Sozialisation, dass der Hund vernünftige Umgangsregeln kennt, schliesslich möchte ich, dass er auch mit MIR sozialisiert ist und meine Bedürfnisse ebenfalls respektiert. Das gehört zum Zusammenleben, das ist Teamgeist.


    Axel hat auch im Erwachsenenleben immer wieder mit anderen Hunden freien Kontakt gehabt, mit dem Jungrüden meines Helfers (jetzt nicht mehr), der Hündin meines Helfers, der Hündin meiner Nachbarin, dem Rüden meines Nachbarn (ging total schief 8o ), Rüden daher nicht mehr auf der Liste von Kontaktpartnern :D . Und die Hunde in meinem Haushalt natürlich. Welpe, Junghund, Althund...... Reicht das nicht? Muss man mit der ganzen Welt kuscheln wollen?

  • Wir werden zu gegebener Zeit nochmal einen Versuch mit den Schäfi-Onkeln starten. Vielleicht haben die Tage mit Jonte etwas bewirkt und die Bohne ist jetzt schon nicht mehr so eine Schissbux. Eine erwachsene Hündin wäre mal noch interessant, aber ich bin hier wohl weit und breit die einzige mit Hündin :D

    Und dann schauen wir morgen, was die Leiterin der neuen Welpengruppe zu sagen hat. Beim Gassi gehen üben wir weiterhin die Impulskontrolle - stehen bleiben und den anderen vorbeilassen funktioniert einwandfrei. Weitergehen und am anderen Hund vorbei ist noch nicht so super, aber das Böhnli ist halt auch immer noch klein und hat noch ein paar Tage Zeit :)

  • Also ich war nie in einer HuSchu oder ähnlichem Verein. Meine Hunde "mußten" auf einer stinknormalen Wiese lernen wie sie mit anderen Hunden klarkommen und, wenn sie wollten, auch spielen konnten. Und das hat ihnen ganz sicher nicht geschadet. Alle sind sehr suverräne Hunde geworden, die sich zwar im Ernstfall nicht die Butter vom Brot nehmen lassen würden, aber trotzdem sehr gelassen und souverrän reagieren.

    Ich habe da nur sehr wenig moderiert und im Prinzip nur darauf geachtet das sie nicht über "Bedarf" gemoppt wurden bzw. gemobbt haben.

  • Ero ging nicht in die Welpenspielstunde, der wuchs in unsrem Rudel auf (3 intakte Rüden, 3, 4 und 5 Jahre alt) und hatte in unregelmäßigen Abständen mal gemeinsame Spaziergänge (mit teilweisem Freilauf) mit 2 verschiedenen erwachsenen Hündinnen.
    Der ist heute freundlich und den kann ich zu allen Hunden, unabhängig von Geschlecht, Alter und Größe hin lassen.

    Vielleicht war es aber auch genau das, dass Ero die Möglichkeit bei Dir hatte, im Rudel aufzuwachsen und damit so souverän wurde. Boomer der väterliche Freund, AJ zwar schon erwachsen, aber dennoch wird er mit ihm gespielt und Rangkämpfe ausgespielt haben. Im Rudel gelten Regeln und an das haben sich alle zu halten, bis es evtl. mal kracht, weil der Jüngere übernehmen möchte.


    Ich finde so eine Gelegenheit, die Ero da bei Dir hatte, einfach klasse und genau das zeigt sich dann auch später mal.


    AJ hatte ja erst immer "nur" Boomer und der war sehr groß und evtl. auch mächtig, so dass es einfach gar nicht diese Spielereien geben konnte.

    Bei Sam war es ja ähnlich, da gab es Nelli und die war viel älter als er und da war es einfach klar, dass er immer den kürzeren gezogen hat. Spiele in dem Sinn, raufen und balgen, gab es da nicht.


    Ich schließe daraus, da AJ und Sam sich im Verhalten:

    A.J. durfte in die Welpenspielstunde und ich heute zwar ein absoluter Pazifist, aber auch ein extremer Mobber und Jäger.

    Den kann ich nur mit sehr selbstbewussten und großen Hunden laufen lassen.

    Kleine oder unsichere werden gnadenlos und anhaltend herumgescheucht.

    sehr ähneln. Zufall?

    Oder weil es ungefähr genauso in der Prägezeit abgelaufen ist und natürlich der Typ Hund sich ähnelt.