Erziehung oder Genetik??

  • Ich persönlich würde ein Knurren auch niemals unterbinden.

    Es ist ein wichtiges Mittel in der hündischen Kommunikation und geht stärkeren "Eskalationsstufen" voran.

    Je nach Hundetyp hätte ich beim Unterbinden Bedenken, dass diese Eskalationsstufe ggf. zukünftig übersprungen werden könnte und der Hund früher in eine deutlich unangebrachtere Eskalationsstufe verfällt.

  • Niemals würde ich nicht sagen. Es gibt Situationen wo Hunde eben kein Mitspracherecht haben und da möchte ich auch kein Knurren haben. Weil es aus Sicht des Menschen eben jetzt nicht angebracht ist.


    Wenn der Hund aber in seiner Box sitzt und sich über irgendwas aufregt und dann mit Knurren reagiert, würde ich das auch nicht unterbinden. Kommunizieren Hunde untereinander frei, würde ich das schon erst mal recht nicht unterbinden.

  • Ob es Sinn macht sowas zu unterbinden, das kommt halt drauf an.


    Bei den Hundetypen wo man sowas unterbinden sollte, sollte man aber auch nicht davor scheuen auch andere Eskalationsstufen entsprechend zu beantworten. So ehrlich muss man sein. Das hört dann beim Knurren nicht auf.


    Ich lasse mich zum Beispiel nicht anknurren, nur weil ich beim fressen am Napf vorbei gehe (ja, sowas hab ich momentan hier). Und genauso wenig lasse ich mich abschnappen für sowas. Und genauso wie ein Hund sich steigert, steigere ich mich ebenso. Da braucht man auch nicht grob werden, häufig reicht es bestimmt und präsent dagegen zu halten, den Hund weg zu schicken oder auch abzubrechen.


    Gleiches Thema medizinische Versorgung.

    Wenn wir beim Tierarzt irgendwas untersuchen müssen, dann hat Hund das so hinzunehmen und zu akzeptieren. Weder hat da dumm rum geknurrt zu werden, noch toleriere ich es anders zu eskalieren weil Hund das nicht einsieht.


    Und nein, ich hatte damit noch nie Probleme. Weder haben meine Hunde das knurren eingestellt, noch wurden sie dadurch asozial. Wo kommt denn dieses Märchen immer her? Das manche Hundetypen grundlos eskalieren ist häufig genetisch bedingt (nicht alle Rassen haben das gesamte Spektrum an Kommunikation) oder weil sie erzieherisch gelernt haben dass beißen zum Ziel führt.

  • Hier noch ein sehr interessantes Gespräch mit Ajay Singh, das sich stark mit Genetik beschäftigt. Äußerst interessant und hörenswert:

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  • Bei den Hundetypen wo man sowas unterbinden sollte, sollte man aber auch nicht davor scheuen auch andere Eskalationsstufen entsprechend zu beantworten. So ehrlich muss man sein. Das hört dann beim Knurren nicht auf.


    Da hast du recht.

    Es gibt aber eben auch den Typ Hund, bei dem du alle folgenden Eskalationsstufen beantwortet und abgestellt hast und dem du dann das knurren einfach lässt, weil es sonst halt beim Tierarzt regelmäßig tierschutzrelevant zugeht 😉


    Wohl dem, der einen Tierarzt hat, der selbst aktiver Gebrauchshundhalter und Sportler ist 🤣


    Zitat Tierarzt: Naja ... wenigstens lässt ers nun knurrend über sich ergehen. Ich kann so zwar das Herz nicht abhören, aber wenn der so lange ohne Luft zu holen knurren kann, dann sollte das in Ordnung sein

  • Gleiches Thema medizinische Versorgung.

    Wenn wir beim Tierarzt irgendwas untersuchen müssen, dann hat Hund das so hinzunehmen und zu akzeptieren. Weder hat da dumm rum geknurrt zu werden, noch toleriere ich es anders zu eskalieren weil Hund das nicht einsieht.

    Bin eigentlich total einverstanden hiermit und halte das auch so. Möchte aber gerne mal sehen, wie man das bei entsprechenden Hunden geregelt kriegt ;)


    Glaubt mir, ich bin gross, stark und habe keine Vorbehalte, ebenso lassen meine Tierärzte alles zu was in D nicht erlaubt wäre. Trotzdem KEINE Chance! Wenn der Hund sagt "nur über meine Leiche" dann kann man davon ausgehen, dass das auch der einzige Weg ist.

  • Ich hatte unterschiedliche Hunde-Verhalten beim TA.....

    Die Hündin war genial.....egal ob Blut abnehmen oder untersuchen, da gabs nix....., die ist auch mit dem Tierarzt dann alleine mit zum MRT......- alles ohne Maulkorb......

    Rüde 1 - ging nur mit Maulkorb und zu zweit - also mein Mann und ich mussten "das Getier" halten, damit eine Untersuchung statt finden konnte......

    Rüde 2 - KEINE Chance.....mit Maulkorb und Sedierung........

    Und das obwohl ich bei einem Tierarzt-Besuch relativ gechillt bin.....d.h. wenn ich meinen Hund ja kenne, weiß ich, was ich dann zu tun habe.

    Als ich bei Rüde 2 in der Praxis das erstemal angerufen habe und wollte denen erklären, dass wir evtl. sedieren müssen, sagen die nur.....haben sie ganz oft.......
    Ehrlich gesagt finde ich es alles andere als gut mit Sedierungen wegen Untersuchungen......aber was soll ich anders machen........

  • Ich würde sagen Tierarzt ist eine Ausnahmesituation. Ob der Hund da knurrt oder abschnappt würde ich - je nach Einzelfall und Situation - einfach stehen lassen.


    Notfalls Maulkorb drauf und wenns geht festhalten. Ich hatte bisher Glück und Hunde die jetzt kein Freund des Tierarztes sind, aber stillschweigend, natürlich mega dramatisch leidend alles über sich ergehen lassen.

    Aber was muss das muss!


    Allerdings würde ich den Charakter des Hunde nicht nach seinem Verhalten beim Tierarzt beurteilen und ob er gefährlich oder nicht gefährlich ist, das wird nämlich jetzt bei uns in der verhaltendesmedizinischen Evaulierung die für auffällige Hunde notwendig ist verlangt.


  • Zitat Tierarzt: Naja ... wenigstens lässt ers nun knurrend über sich ergehen. Ich kann so zwar das Herz nicht abhören, aber wenn der so lange ohne Luft zu holen knurren kann, dann sollte das in Ordnung sein

    Könnte meine TÄ sein. Enzo knurrt beim TA sobald er auf dem Tisch steht. Ich halte ihn von vorne jeweils links und rechts vom Halsband, kein winden oder schnappen, einfach nur knurren.


    Eine zeitlang war er bei einer Hundephysio die auch jede Menge DH in Behandlung hat und selbst mehrere Malinois im IPG führt, sie meinte auch das er nur knurrt um seinen Unmut zu bekunden und nicht um zu drohen.


    Jetzt geht es zur Chiropraktikerin, auch hier wird fleißig geknurrt.


    Alle drei sind dabei mega entspannt.

  • Könnte meine TÄ sein. Enzo knurrt beim TA sobald er auf dem Tisch steht. Ich halte ihn von vorne jeweils links und rechts vom Halsband, kein winden oder schnappen, einfach nur knurren.


    DAS ist eins zu eins Da Vinci 🤣 eine knurrende Statue 🤣🤣🤣

  • Klingen diese beiden Knurrarten irgendwie anders? Also drohen und unwohl fühlen? Ich kenne von meiner nur drohen/warnen (sehr tiefes Grollen), motzen (leiser und höher...heißt eigentlich ich würde es gern vermöbeln, darf aber nicht oder sitze im Auto und kann nicht) und eben Spielkurren (wie motzen nur lauter und irgendwie übertrieben)



    Meine ist beim TA wieder völlig aus der Art geschlagen, sie ignoriert. Sie ignoriert TA, deren Mitarbeiter und sogar den Praxishund so dermaßen, dass ich fürchte die zweifeln inzwischen an ihrer eigenen Existenz. Hauptsache die darf mich da reinzerren wie ein Holzrücker....nix halber Tervueren, halber Brabanter. Spezies verfehlt, aber immerhin richtiges Land, auch gut.

  • Leute, ich schreibe ja auch nicht, dass das unterbinden immer sinnvoll oder zielführend ist oder generell aus jedem Hund ein offenes Lamm macht.


    Mir ging es ja darum, dass man ständig liest, die Hunde würden dann halt direkt eskalieren, weil man ihnen das Knurren verbietet. Und so pauschal stimmt das einfach nicht. Und WENN man sich fürs unterbinden entscheidet sollte einem bewusst sein, dass das nicht nur Knurren betrifft sondern natürlich auch das was danach kommt. Man sagt dann doch Nicht „lass das“ beim Knurren und lässt sich dann abschnappen, das ist ja Quatsch und führt natürlich dazu dass Hunde lernen, dass die mit beißen ihren Willen bekommen. Das liegt dann nicht daran dass man Knurren unterbunden hat, sondern das der Hund mit beißen um Erfolg kam und dann einfach direkt dazu greift.

  • Gleiches Thema medizinische Versorgung.

    Wenn wir beim Tierarzt irgendwas untersuchen müssen, dann hat Hund das so hinzunehmen und zu akzeptieren. Weder hat da dumm rum geknurrt zu werden, noch toleriere ich es anders zu eskalieren weil Hund das nicht einsieht.

    Im speziellen bezog ich mich darauf und ich wüsste auch heute nicht, wie ich das abstellen könnte.