Mein Hund ist extrem fixiert auf andere Hunde

  • Hallo zusammen,

    Ich bin langsam echt ganz schön verzweifelt und könnte euren Rat gebrauchen. Meine Amy ist so extrem auf andere Hunde fixiert, dass momentan jeder Gang anstrengend ist. Ich muss immer schauen und kann nie entspannen, denn sobald Hunde um die Ecke kommen, will sie hin. An der Leine pöbelt sie leider und so richtig wegtrainiert bekommen wir es nicht. Bin gerade vom Spaziergang zurück und echt gefrustet ;(

  • Hallo wir haben das selbe Problem. Unser Trainer sagte uns keinen Kontakt an der Leine ermöglichen und es aussitzen. Notfalls einen Bogen laufen. Wir haben das nun seit vier Monaten ausprobiert und sind auch noch genervt. Hoffe es kommen noch Tipps.

  • Hallo ,Benny hat es auch gemacht ! Voriges Jahr aus dem Tierheim adoptiert ,war ganz schlimm .Dann bekam ich hier den Tipp mit Wasser ,also bei jeden Spaziergang Spritzflasche und derTasche und sobald er anfing zu bellen, knurren eine Ladung Wasser über den Kopf .Hat nicht lange gedauert und er hat es sein gelassen wenn wir jetzt an Hunde vorbei laufen ignoriert er kleine ganz und bei den großen schaut er und wenn die nichts sagt macht er auch nichts .Sind noch am üben das er die großen auch ignoriert ,lobe ihn jedesmal wenn er nichts sagt und bekommt ein Leckerchen

    LG Andrea

  • das könnt ihr trainieren... dauert halt.

    Wasserflasche ist eine Möglichkeit. Wobei man aufpassen muß, das das "nein" oder eben der Befehl den ihr geben wollt vor dem Wasser kommt. Und ihr müßt das Wasser auch nicht auf den Hund spritzen.... auf die Erde direkt vor den Hund hilft auch schon oft.

    Die Flaschen von O2 sind gut.

    Und mein Favorit: Schön-Füttern ?

    Damit habe ich echt gute Erfahrungen gemacht. Ich habe die Leckerlis aus der Hand... zum fangen aus der Luft und über den Boden kullern... eingesetzt.

    Auch ein Spielzeug kannst du einsetzen, falls Leckerlis nicht wichtig genug sind.

    Im Notfall morgens nicht füttern und Futter nur bei Hundebegegnungen erarbeiten lassen.

    Das "schau" trainieren und auch mit einbauen.

    Argos wollte alle großen Hunde.... ganz besonders Rüden... einfach nur anfallen. Es hat gedauert aber wir sind schon richtig weit gekommen.

    Und ganz viel loben sobald er einmal wegschaut vom anderen Hund.

    Ich denke aber das Geduld hier am wichtigsten ist.

  • Vielen Dank für die Antworten.

    Schön füttern mit Ritual versuchen wir schon, allerdings kriege ich das nicht hin auf kleinem Raum ( Feldweg/Bahnübergänge etc.)

    Wasser werden wir nun auch mal testen.

  • Vielen Dank euch allen!

    Ich habe sie schon seit sie 8 Wochen alt ist. Es hat sich so langsam eingeschlichen. Ich denke, es kommt daher, dass ich sie immer zu jedem hingelassen habe, damit sie bloß gut sozialisiert wird. Jetzt habe ich den Salat. Sie kann den Frust nicht aushalten und daraus ist eine richtige Leinenaggression geworden.


    Wir haben bisher so trainiert, dsss ich Entfernung einbaue und dann mit Kommando schau und Leberwursttube. Aber der Abstand muss immer noch groß sein und das geht eben im Alltag nicht immer. Da kommt einen ja auch mal plötzlich jemand entgegen. An der Leine lasse ich sie grundsätzlich zu keinem Hund, das verstehen auch leider viele nicht.


    Das mit der Wasserflasche finde ich eine interessante Idee. Amy liebt zwar Wasser, aber erschrecken tut sie sich bestimmt. Also Abbruchsignal und dann Wasser marsch... :P


    Momentan bin ich so traurig darüber, ist auch so anstrengend..

  • ich habe wegen Argos schon so viele Tränen vergossen.... aber irgendwie geht es dann doch wieder vorwärts.

    Seit 11 Tagen führe ich Tagebuch (seitdem er seinen Chip hat) und beim Lesen habe ich festgestellt das ich die positiven Entwicklungen gar nicht so intensiv abgespeichert habe wie die negativen. Jetzt lese ich jeden Tag bevor ich schreibe dir vorigen Tage nochmal durch und freue mich über das erreichte ?.

    So habe ich nicht mehr das Gefühl immer nur auf der Stelle zu treten.

  • Es ist hilfreich zu hören, dass man nicht allein ist. Ich habe auch schon manchmal vor Enttäuschung geweint. Und komme so oft gefrustet vom Spaziergang nach Hause. Ist ja ein Teufelskreis, durch das Pöbeln kann sie so wenig Kontakt zu anderen Hunden aufnehmen, weil alle denken, sie sei gefährlich. Der berühmte aggressive Schäferhund :rolleyes:


    Das finde ich eine gute Idee, mit dem Tagebuch. So sieht man die Entwicklung :thumbup:Mir kommt es momentan echt so vor, als ob ich auf der Stelle trete.

  • Vom Handling des Hundes abgesehen ist es für Dich auch seeehr wichtig, dass Du Dich freimachst von dem, was andere denken! An der Leine nich zu anderen hin, der Hund bleibt angeleint etc - DEIN Hund - DEINE Entscheidung! Da wird man oft für arrogant etc gehalten. Phhhhhh!!!

  • Du bist nicht allein !Auch ich habe wegen Basko schon viele Tränen vergossen- er hatte eben bis zum Alter von 11 Monaten,als wir ihn holten,Nichts kennengelernt und hat mich anfangs kaum wahrgenommen. Frontalkontakte "können "wir immer noch nicht. Bei uns hilft nur Geduld, Bogen gehen..

    Ein Spaziergang ist auch jetzt noch eine Herausforderung für mich,entspannt z.B.den Gedanken nachhängen und vor sich hinschlendern ist nicht.

    Wahrscheinlich gibt es kein Universalrezept -,in leichten Fällen klappt es schon mit Füttern,aber bei uns hat es nie was bewirkt.

  • Deine Unsicherheit überträgst du auf Amy. Sie spürt deine Emotionen. Bei jeder Hundebegegnung wirst du angespannt, vor allem dort wo du nciht ausweichen kannst und da ist Amy schon in "Acht geben" Stellung, bevor ihr den Hund überhaupt erreicht habt.

    Dann fixiert sie, ihr kommt näher, Spannung steigt, das Ventil öffnet sich im Moment des Vorbeigehens.

    Du musst diesen Ventil auslassen oder nicht voll werden lassen, bevor ihr in der Höhe des Hundes kommt.

    Es reicht oft, das Fixieren zu unterbrechen. Du musst entspannt und souverän in dir DRINNEN sein. Du kannst dem Hund nichts vorspielen, du musst lernen das es wirklich der Fall ist.

    Wenn sie auzuckt, nicht schreien, Theather machen. Ich quitiere es mit bestimmten "lass das".

    Soweit seids ihr aber nicht. Ich weiß genau welche Phasen ihr durchmacht. Ich habe es alles schon durch. Auch die Verzweiflung nach Rückschlägen.

    Übrigens, auch auf den Feldwegen kannst du schön ausweichen, Bogen machen. Einfach rein ins Feld.

    Kurzgefasst:

    1. Abstand so wählen immer, das dein Hund ansprechbar ist. Dh. Bogen.

    2. Beobachte Körpersprache; Bevor der Ventil hoch geht, lasse ihn ab. (Fixieren, anspannen, anschleichen)

    3. Durch die Abstände bekommst DU Sicherheit.

    4. Finde heraus was der Amy das wichtigste ist. Spielzeug? Trainiere eine Sache ein, das diese sehr hohen Stellenwert bekommt. Diese Sache wird dir helfen Amy aus dem "tunnel" bevor sie explodiert rauszuhollen.

    5. Sollten TuT nixe kommen ohne Leine, lerne die Rudelabsicherung SELBST zu übernehmen. -> TuT nix kommt, du tust Amy hinter dir, machst dich breit vor dem ankommenden Hund, vll kleiner Schritt nach vorne, Körpersprachlich -> du kommst nicht vorbei -> und hau ab bestimmend sagen. Seeeehr viele beeindruckt man dadurch und drehen um. Mein erster Erfolg war an einem Chiuhuahua ;) Mein Hund war sehr beeindruckt. Ich zeigte ihm ICH habe die Situation im Griff und er braucht nicht einschreiten. + es verleiht dir wieder Sicherheit

    6. Bei Rückfällen nicht verzweifeln. Es wirft euch im Training zurück, ja, aber du lernst daraus und verbesserst DICH. Bekommst du Routine und Sicherheit mit der Zeit.

    7. Übe separat Impulskontrolle. zB. ball werfen, nur mit "ok" darf Amy hin zum Ball.

    8. Wenn sich Gelegenheit ergibt und ein Hundefreund kommt wo Amy sich gut versteht sonst: verbinde die Übung der Impulskontrolle. Leine ab, sie muss solange sitzen bis sie "ok" bekommt. Dann darf sie zum kumpel hin. Vorausgesetzt es wird nicht gekeift. Am Anfang wenn es sein muss, wartest du solange bis sie ruhig wird. Kommt der Moment? -> "Braaaaav, ok!". Du hast geschrieben das die Pöblerei durch Frust entstanden ist. Die Motivation von Amy müsste also sein "ich will hin zum Hund". Du bestätigst sie natürlich. Wenn sie ruhig ist, wenn sie ok abwartet. Wichtig: nicht an Hunden üben die ihr nicht kennt und du nicht 100% weißt Amy mag den Hund uns vice versa! Auch nicht "freigeben" wo Amy voll auf Spannung ist und nicht ruhig, kann gewaltig schief gehen.

    9. Wenn du sattelfest in 1-9 bist, verringere den Abstand zu dem fremden Hund. Schau ob sich der Abstand verringert hat, wo Amy noch ansprechbar ist. Wiederholen.


    EDIT: wenn du zu den einzelnen Punkten eine Frage hast, dann frag. Ich werde ab Donnerstag mehr Zeit wieder haben und werde versuchen dann näher einzugehen

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  • Du bist nicht allein !Auch ich habe wegen Basko schon viele Tränen vergossen

    Genau so ging es mir zeitweise auch. Gerade wenn so ein junger Hund in der Pubertät ist, kostet es manchmal Kraft und Nerven (wie auch bei Menschenkindern ;) manchmal).

    Harras mag i.d.R. auch alle Hunde und will zu ihnen. Aber wenn ich mit ihm unterwegs bin unterbinde ich das (so gut wie es geht). Meistens gehe ich auch in Gegenden, wo ich weiß, wir sind alleine.


    Hundekontakte lasse ich nur noch auf ausgewählten Hundewiesen/-plätzen zu. Da bin ich selbst entspannt und locker, weil ich die meisten Hunde und ihre Menschen kenne und weil Zäune drum sind.

  • wir haben grad son kandidaten auf dem platz wir haben angefangen das sie dem hund das apportieren des futter beutels schmackhaft machen.

    und dann haben wie angefangen schleppleine dran und auf große distanz hund fixiert ansprechen hund dreht kopf beutel fliegt .

    wir konnten letztens sogar schon dichter an die hunde ran gehen. hab den leuten jetzt auch geraten langsam zu hause auf der straße damit anzufangen. wenn er fixiert wird er angesprochen und hat dann die wahl zwischen spiel spaß mit seinen menschen oder frust schieben weil er nicht zum anderen hindarf.

    somit ist auch der lerneffekt für den hund größer.

    allerdings ist es wichtig das der hund kapiert und der mensch es nicht die ganze zeit vor der nase hängt so nachdem motto ich lenk ihn ab. sondern erst hinter her , es dauert vielleicht monate aber kann auch in allen anderen dingen helfen da du für dein Hund auch intressant wirst


    ganz wichtig find ich einfach weiter gehen wenn du stehen bleibst oder ihn hinsetzen lässt hat er noch mehr zeit zum fixieren.