Die Anfänge mit Bo

  • Also, wegen der Seife hab ich mich jetzt noch in verschiedenen Foren umgehört. Das kommt ja total oft vor! Scheinbaren finden viele Hunde Seife lecker, weil sie entweder handgemachte Bioseife ist oder auch tierische Fettte/Mehl enthalten. Ich wusste das gar nicht, unsere früheren Hund haben nie was geklaut, nicht einmal leckeres Essen vom Tisch. Schon gar keine Seife. :)


    Bo hat jetzt nämlich gezielt wieder eine bestimmte Seife aus dem Badezimmerschrank geklaut und verspeist, obwohl offen neben dem Waschbecken eine Verbene-Seife liegt. Die hat er nicht angerührt, der Feinschmecker 8) ... Franzosen halt. ;) Aber wie er nun an die Seife im Schrank gekommen ist ... :?:keine Ahnung.

  • Aber wie er nun an die Seife im Schrank gekommen ist ... :?:keine Ahnung.

    eine bestimmte Sorte von schränken aufmachen ist für unsere auch kein Problem ?


    Ich staune immer wieder auf was für Ideen der hund kommt und finde es total schön sie dabei zu beobachten ?

  • gut das meiner dafür zu doof ist. :D

    Das ist in der Tat ein Segen, weil es alles sehr unkompliziert macht. Wir haben uns Jahre lang keine Gedanken machen müssen, ob vielleicht irgendwo ein Teller mit Bröseln steht oder ob wir vergessen haben, eine wichtige Tür abzusperren. Bis zum ca. 3. Lebensjahr ist der DSH auch auf Schränke geklettert, wenn man dachte, man hätte dort etwas in Sicherheit gebracht :D und hat sich dazu noch einen Stuhl vor den Schrank geschoben. Aber das war dann irgendwann vorbei und er war nur noch ein Traum von Hund.

  • Bo ist jetzt die 6. Woche bei uns und ich finde, er hat sich toll eingelebt. Mittlerweile wiegt er 27,4 kg bei 67 cm (nicht 61).

    Er kann 3 Stunden alleine bleiben und stellt nichts an. Wenn nichts Schmackhaftes greifbar ist. :P


    Er hat einmal das Futter vom Herd geklaut und macht alle unversperrten Türen auf, das ist zu verschmerzen angesichts der kurzen Zeit. Ansonsten sehe ich die Entwicklung positiv. Er geht jetzt auch mal alleine schlafen oder bleibt liegen, wenn wir aufstehen. Er muss nicht jede Bewegung kontrollieren.


    Er macht am Straßenrand Sitz und Steh und kann bei Fuß die Straße überqueren. Er geht vom Sofa runter, wenn wir es sagen und lässt sich jederzeit aus dem Garten hereinrufen. Da ist doch ein guter Anfang, finde ich.


    Zwei Hundeschulen habe ich ausfindig gemacht, dich gut klingen und nicht weit weg sind. Allerdings ist noch Sommerpause (bei uns sind noch Ferien bis 9.9.)


    Die Hundebegegnungen sind noch rar, da wir herausgefunden haben, dass er extrem schnell hochdreht und beim Spielen schnell grob wird. Aber er lässt sich meistens abrufen, was mich ganz baff macht. Einmal hat er sich mit einer jungen Hundedame gut verstanden, beide haben sich bekannt gemacht und dann wieder zu ihren Haltern rufen lassen (Bo ist kastriert). Ich war selbst leider nicht dabei, daher kann ich nicht viel dazu sagen. Dann allerdings hat die Hundedame wohl gebrummt oder geknurrt und Bo hat sie daraufhin grob angegangen, so dass die beiden mit körperlichem Einsatz getrennt werden mussten.


    Ein anderes Mal ging ich mit Bo zur Wiese, wir standen noch an der Straße, da raste ein anderer, nicht angeleinter Hund, von der Wiese her mit gefletschten Zähnen und wilden Drohgebärden in uns rein. Normalerweise hätte ich die Leine fallen lassen, aber ich stand ja mit Bo direkt an der Straße und wer weiß, in welche Richtung die beiden getobt oder sich gekloppt hätten (ich wollte nicht, dass das mitten auf der Straße ausgetragen wird). So schnell wusste ich nicht recht, was tun und bin dann ein paar Schritte rückwärts gegangen und habe Bo zu mir gerufen. Er hat sofort reagiert und seine Aufmerksamkeit mir zugewandt. Der andere Hund hat dann auch nach dem 5. oder 6. Rückruf auf sein Frauchen gehört. Da ist mir so richtig bewusst geworden, dass ich solche Begegnungen eigentlich gar nicht kenne, mit den Hündinnen ist mir noch nie so etwas passiert. Da war immer alles so entspannt. 8)


  • Hallo, ich möchte mal ein Update posten. Bo ist jetzt 8 Wochen bei uns. Er hat einen heftigen Jagdtrieb und hat draußen ständig die Nase am (oder im) Boden. Ich glaube, Fährtensuche oder Mantrailing wäre was für ihn.


    Inzwischen können wir ohne Schleppleine Ball und Frisbee spielen. Wenn er von Düften auf der Wiese abgelenkt wird und einer Spur folgt, lässt er sich wieder heranrufen. Auch von Mäuselöchern lässt er sich abrufen, aber nur mit Pfeife, da ist er zu vertieft. Auch Übungen zur Impulskontrolle machen wir fast täglich, auch das klappt gut.


    Allerdings hat er einen paar Marotten, die scheinbar „Mali-typisch“ sind und mit denen wir noch nie zu tun hatten, weshalb man vielleicht doch erst nach einem anderen Kurs suchen sollte (erst die Pflicht und dann die Kür): Er springt plötzlich und blitzschnell Leute an, die zu nah an uns vorbeilaufen. Nicht aggressiv wirkend und locker verspielt, aber das geht ja gar nicht. Uns anzuspringen, konnten wir ja schon relativ gut in den Griff bekommen, aber fremde Personen nicht anzuspringen, da braucht man halt mehr und regelmäßig Trainingspersonen.


    Und dann das Umkreisen: Wenn wir z.B. auf der Terrasse am Tisch sitzen, umkreist er uns ständig. Wir unterbrechen das dann, aber dann kam vorgestern ein Erlebnis hinzu, das uns sehr peinlich war:


    Ich hab vor dem Haus war herumgeräumt und gekehrt, mein Mann war in der Küche. Bo wollte wohl möglichst uns beide im Auge behalten und lief ständig zwischen uns hin und her. Als er gerade bei mir draußen war und ich mal kurz mit dem Rücken zu ihm stand, war er danach weg. Da hab ich mir noch nicht gleich was dabei gedacht, er ist ja schnell und war wohl schon wieder im Haus. Aber irgendwie hat mich ein seltsames Gefühl beschlichen und ich bin zur Straße vor und hab ihn gerufen. Er war auch tatsächlich dort auf dem Gehsteig unterwegs. Und jetzt kommt es: Gleichzeitig, als ich ihn rief, ging auf der Straße ein Nordic Walker vorbei. Statt zu mir zu kommen, lief Bo zu dem und umkreiste den Passanten in ca. 1 Meter Abstand in „leichtfüßigem Trab“ und war nicht mehr davon abzubringen. Der Mann begann zu schwitzen und wagte nicht, sich zu rühren. Er sagte kein Wort. Kein Rufen oder Pfeifen half mehr. Ich versuchte den Kreis zu unterbrechen und ihn festzuhalten, aber es gelang mir nicht. Ich konnte ihn nicht zu fassen kriegen, er wich mir aus und zog beharrlich seine Kreise um den Mann herum. Schließlich kam mein Mann hinzu, der mitbekommen hatte, dass auf der Straße was los war und zu zweit haben wir es dann geschafft. Wir haben uns natürlich entschuldigt und erklärt, dass wir noch am Anfang der Erziehung stehen usw. Aber es war soooo peinlich und es gibt schon viele Menschen, die in so einer Situation in Panik geraten könnten. Vielleicht hat von euch jemand hier noch Gedanken oder Erfahrungen dazu?

  • Da bin ich jetzt gespannt auf Antworten!

    Ich erlebe das hin und wieder bei der ehemaligen rumänischen Straßenhündin einer Bekannten und hab mir das bisher nie erklären können.