Erfolgserlebnisse mit unseren Schäferhunden

  • Ich hoffe, dass die Wunde am Daumenballen inzwischen verheilt ist und das neue Spielzeug genauso geliebt wird, wie der Fußball - der definitiv als Kopfkissen bleiben muss ;)


    Heute muss ich aber auch mal eine Runde meine Freude mit Euch teilen, nachdem ich vorletzte Woche eine extrem frustiges Erlebnis mit Chia hatte, das mich wirklich in ein Loch schubste.


    Ich laufe ja häufig mit Gassigehfreundinnen und deren Hunden und am Montag vor zwei Wochen waren wir in Begleitung des Australian Shepherd-Berner Sennen-Mixes Lemmy unterwegs, als kurz vor unserem Hof, respektive auf dem Feld unseres Nachbarn ein Feldhase flitzte. Chia sah in, wollte hinterher, ich rief sie und sie blieb auch stehen ... doch dann rannte Lemmy los und Chia wie ein geölter Blitz hinterher. Das Schlimme an der Situation war - mal abgesehen davon, dass Chia mich ignorierte , dass das Feld exakt an die Schienen der Nordwestbahn grenzt, wo zweimal pro Stunde (5 vor und 5 nach zu jeder vollen Stunde) der Zug vorbeifährt ... und es war kurz vor sechs. Ich sah die Hunde schon tot auf den Schienen liegen.


    Irgendwann (wahrscheinlich war es nicht mal eine Minute, die sich aber wie eine Ewigkeit anfühlte), drehte Chia um und kam zu mir zurück und Lemmy folgte ihr dann auch.


    Sicher wäre Chia nicht nochmal losgerannt, wäre Lemmy nicht dabei gewesen und vermutlich war es nicht mal der Hase, den sie zu erlegen gedachte, sondern der Spaßfaktor, den es ihr brachte, mit Lemmy so richtig losrennen zu können. Trotzdem war ich extrem gefrustet, dass sie mich ignoriert hatte.


    Was mich aber nun sehr freut ist, dass in den letzten drei Tagen sowohl morgens, als auch Abends zahlreiche Kaninchen, Feldhasen und Rehe unterwegs sind und sich Chia perfekt abrufen lässt. Vorgestern saß ein Kaninchen sogar genau neben dem Weg im Gebüsch und schoß in dem Moment, in dem wir es passierten, genau vor den Hunden über den Weg und das daran angrenzende Feld. Chia war zwar sofort "on", aber ein "Nein!" reichte, um ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich zu richten. Ich war so glücklich, dass ich wirklich ein Freudentränchen vergießen musste.


    Gestern liefen wir dann abends, als es schon langsam dämmerig wurde und auf dem Feld standen vier Rehe. Die Hunde sahen sie, schauten sich die Rehe auch an, die Rehe schauten zurück und das wars. Wir liefen entspannt weiter, die Rehe grasten genauso entspannt weiter. Kurz darauf schossen zwei Rehe direkt vor uns über den Waldweg. Wieder waren die Hunde zwar interessiert, blieben aber bei mir und versuchten nicht mal im Ansatz hinter dem Wild herzurennen.


    Das Beste war dann aber, dass wir kurz darauf eine Gassigehfreundin mit ihrem Berner Sennenhund Fredy trafen und prompt noch ein Reh über den Weg rannte. Fredy rannte mit aller Energie, die er aufbringen konnte, auch umgehend hinterher und Chia wollte Fredy gerade Gesellschaft bei der lustigen Jagd leisten, als ich sie rief und dann ging mir das Herz auf! Denn Chia blieb stehen und drehte zu mir um, während Fredy weiter in den Wald lief (ihm geht zum Glück sehr schnell die Puste aus, denn rückrufbar ist er nicht so wirklich gut).


    Ich war wirklich unendlich stolz auf meine kleine Chia ... und auf Bene bin ich es ja sowieso immer, denn die verkneift sich das Jagen zum Glück schon lange und kommt auch nur in absoluten Ausnahmefällen auf die Idee, hinter irgendwas herzurennen, wenn ich damit nicht einverstanden bin ... aber als sie zu uns kam, jagte sie alles, was sich bewegte und unsere Gassigänge waren drei Monate lang von Blut. Schweiß und Tränen geprägt, denn so oft, wie ich von ihr umgerissen wurde, wenn sie etwas Jagdbares entdeckte, wären die Stellen an meinem Körper ohne Blessuren deutlich weniger, als die mit Schürfwunden und blauen Flecken oder Brandblasen. Sie war eben auf den ungarischen Straßen zur Jägerin geworden und ich habe kurz nach ihrem Einzug mit Entsetzen gesehen, wie geschickt sie Mäuse fängt und killt.


    ... und Chia. Ja die ist ja wegen eines Vogels, den sie glaubte, fangen zu können, mit knappen vier Monaten in ein Weizenfeld gerannt und darin blieb sie dann auch erst mal verschwunden. Gefunden habe ich sie dann, weil sie wohl auch nicht mehr so genau wusste, wo sie uns wiedertrifft und sicherheitshalber nach Hause rannte ... über die Schienen der Nordwestbahn und die Straße vor unserem Hof!


    Meine Schleppleinen waren darum lange Zeit meine besten Freunde ... und ich bin unendlich froh und dankbar, dass ich sie nun nicht mehr brauche und auch Chias Aussetzer sich nicht manifestierte.

  • daumenballen ist geschichte, aber der lederball mit gezerre auch. Das war mein fehler und ich hab daraus gelernt.


    Da wäre mein schreck auch riesengross gewesen und im nachhinein hätte es auch noch eine zeit gedauert, bis ich zum einen verkraftet und zum anderen das vertrauen wiedergewonnen hätte. Puh und das ganze noch mit der bahn. Aber es ist ein wunderschönes erlebnis, wenn man hinterher bemerkt, dass deine hunde aus deiner hilflosen und erschreckenden situation etwas gelernt haben und jetzt so super reagieren. Freut mich sehr für dich.

  • Mit der trainerin haben wir gestern mit dem mantrailen angefangen. Ich hätte mir nicht gedacht, dass das zum einen für sam so anstrengend, aber es ihm zum anderen so enorm viel spass machen würde. Er war dann sowas von erledigt als wir wieder heimkamen, dass er nur noch gefressen und dann ein paar stunden geschlafen hatte.

    Da ich ja eigentlich noch von früher das schnurgerade sv training so intus habe, werde ich jetzt wg der hd von sam und dem tollen einfallsreichtum meiner trainerin viel flexibler im denken und im fördern von sam. Was soll ich sagen, es macht voll spass und freude aus sam

    Eigenschaften herauszuholen, an die ich früher nicht ansatzweise gedacht habe. Dsh kann man noch ganz anders fördern, nicht nur uo, fährte, schutzdienst.

    Nächste woche geht es mit mehr ernsthaftigerem mantrailing weiter und ich freu mich schon darauf :)

  • Ich kann Dir sagen, Dina & Basko waren auch nach ihren 1. Mantrail stunden platt.

    Unsere Trainerin sagte auch, die brauchen ne Woche um das richtig zu verarbeiten.

    Aber beide machen das mega gerne

  • Wir haben ja damals, nachdem sämtliche Gelenkbelastenden Sportarten weggefallen sind mit dem Trailing angefange. Wir machen es jetzt schon bald 2 Jahre professionell und gestern waren wir nach der Zwangspause der Knie OP endlich mal wieder Trailen.

    Er war spitze wie immer und schläft eigentlich bereits nach jedem Training schon im Auto auf dem Weg nach Hause ein und daheim geht es direkt aufs Plätzchen zum weiter pennen.

    Mantrailing ist für meinen Hund die Aufgabe die ihn am meisten fordert und ihm Mega Spaß macht.

  • Verbena

    Respekt !! Wir hatten bisher noch keine Wildbegegnungen, aber nachdem im Herbst schon jedes Blatt gejagt wurde ... und zu meinem Leidwesen heute früh wieder unsere Katze || ... da kommt sicher noch was auf mich zu.

  • Wie alt ist er jetzt? Palinka74

    10 Monate?

    2 Wochen älter als meiner.

    Witus ist auch ein Jäger, würde ich sagen. Er hat sich schon vom Welpenalter an für jedes Laubblättchen interessiert, was vom Wind verblasen wurde. Autos fand er auch zum Hinterherspringen interessant und bei Katzen dreht der frei. Autos haben wir in den Griff bekommen, so fast 100% reagiert er da nicht mehr drauf.


    Leider gibt es hier zu wenige Katzen als dass wir es extra an der Katze trainieren könnten.


    Rehe gibt es aber da habe ich ihn immer an der Schlepp und lenke ihn meist ab mit einem MO sodass er die Rehe oft gar nicht bemerkt und die hauen dann ja ab. Viel zu selten sieht er sie wirklich mal. Aber wenn dann hol ich die Beisswurst raus und spiele mit ihm. Damit lässt er sich gut ablenken.


    Katzen ist echt ein Problem, wenn ich die selbst nicht sehe er sie aber wittert (z.B. hinter einer Hecke oder unter einem parkenden Auto.



    Aber wenn Du eine Katze besitzt dann sollte es doch möglich sein, ihm das abzugewöhnen.

    Wenn der da wie ein Wahnsinniger hochdreht und hinterher will dann würde ich schon mit Körpereinsatz ihm es unangenehm machen und natürlich gleichzeitig Abbruchsignal und tolles Trieb-Spielzeug rausholen.

    Schleppleine und die Situation suchen, herausfordern. Ich meine, erst gestern war der Rütters wieder im TV. Da ging es zwar um Welpen und Babys/Kleinkinder. Aber der Trainer und auch Rütters haben hier für den Einsatz von Klapsen plädiert. Und das war ein Welpe von 9 Wochen oder so.

    Also wenn der voll im Trieb auf die Katze ist dann kannst Du ihm auch schonmal eine "Feuern"

    Also musste Dich mal rantasten und sehen, wie viel er benötigt dass er das kapiert dass Katze nicht schön ist.

  • falsch es gab keine Klapse verniedlichend für Schläge sondern den Schnauzgriff. Und es ging um die Thematik Kleinkind wird von Leonbergerwelpen gebissen/angesprungen und gejagt.

    Was das mit Katzen zu Tun hat erschließt sich mir nicht.

  • Ich hab ihm heute eine gefeuert - schon aus Reflex. Arme Bella hat fast einen Herzkasper bekommen. Und er weiß auch gaaaaanz genau, dass er sie nicht jagen darf. Gestern abend lag sie auf der Couch und er auf dem Teppich davor. Das hat wunderbar geklappt, weil ich ihn im Blick hatte. Das üben wir aber auch seit Wochen ....


    Heute früh nach dem Gassi hab ich ihn reingelassen und nicht mit der Katze gerechnet. Tja .. war doof. Vor allem für die Katze. Wir machen uns mit 1 Sek. Unachtsamkeit wieder alles kaputt. Die hat natürlich jetzt Panik und kommt wahrscheinlich die nächsten Tage nicht wieder runter. Ich weiß echt nicht, wie das im Sommer werden soll, wenn alle Türen offen sind und alle im Garten. Sie darf ja seit einer Woche ca. auch raus und genießt das sehr (so lange der Hund nicht in der Nähe ist).

  • Also musste Dich mal rantasten und sehen, wie viel er benötigt dass er das kapiert dass Katze nicht schön ist.

    Da wäre ich echt vorsichtig, wenn und falls ich so aversive Mittel überhaupt in Erwägung ziehen würde, weil nichts anderes mehr geht. Also wenn und falls, würde ich das nicht ohne Trainer machen. Nur mal kurz das Timing verhauen, und der Hund hat raus, dass Katze nicht schön ist.....aber so richtig, dann geht es nicht mehr um grobes Spiel das unterbunden werden muss, sondern um "ran an den Feind".


    Ich habe zwar keinen Jäger, aber wir haben einen Katzenfeind....und ganz ehrlich, da wird der Flauschball zur Furie. Wenn ich ihr da noch einen mitgeben würde, und zwar so, dass sie das in dem Zustand merkt wäre mir das erstens deutlich zu viel und würde sie zweitens noch anstacheln, da bin ich sicher.


    Palinka74 : gibts es denn mit euren Methoden schon erste kleine Fortschritte bei der Katze? War das jetzt eher eine Ausnahme? Mit 10 Monaten haben die echt noch manchmal Kabelbrand zwischen den Ohren.



    Ahhh oki, Antworten haben sich überschnitten.