IGP Abteilung C - Der Schutzdienstfaden

  • Lawinenverschüttete auszubuddeln

    @Asni, du sprichst hiermit einen 2. wichtigen Punkt in dieser Problematik an, die Zucht...

    Viele Bereiche in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben sind auf gut ausgebildete und BELASTBARE Arbeitshunde angewiesen. Die Stockbelastung im SD, die Überprüfung der Schußfestigkeit selbst bei der Zuchtschau, Motorsäge und sogar Wackelbrett bei der Wesensüberprüfung sind Kriterien für die Zuchtauswahl.

    Ich hütete am Anfang meines Berufslebens auf einem Truppenübungsplatz, da durften meine Hunde nicht angsterfüllt wegrennen wenn neben uns die Panzer geschossen haben.

    Der Rettungshund muß seine Arbeit zielgerichtet fortsetzen auch wenn neben ihm Motorsägen kreischen oder die Bagger arbeiten.

    Polizei u. Militär beziehen ihre Hunde großteils aus der geordneten privaten Gebrauchshundezucht.

    Ein weiteres aufweichen der Zuchtvoraussetzungen wäre fatal.

  • Sollte der SD Verboten werden und das wird er früher oder später leider! Dann werde ich mit dem Sport aufhören und nur noch spazieren gehen und Futterdummys werfen!

  • Eins zwei drei.

    Einmal editiert, zuletzt von MistyWind1889 ()

  • Spannender Aspekt...es geht also nicht nur der eine Weg.

    Wenn man die Ausbildung über den Beutetrieb vorschreibt, wären die Vorraussetzungen für alle gleich...aber kann man das kontrollieren/sehen, wie ein Hund ausgebildet wurde?

  • Es ist überhaupt nicht vorgeschrieben wie man einen Hund ausbildet also in welchem bereich ob Beute oder Wehr! Es gibt ja eine PO in d der drin steht was der Hund zu leisten hat bei der jeweiligen Prüfungsstufe!

    den Unterschied erkennt man wenn man ein bisschen Ahnung hat!

    Der Wehrbereich wird bei uns z.B. nur fürs Verbellen angereizt !

    Alle anderen Bereiche sind von Natur aus eh Beutebereiche!

  • Wenn man die Ausbildung über den Beutetrieb vorschreibt, wären die Vorraussetzungen für alle gleich...aber kann man das kontrollieren/sehen, wie ein Hund ausgebildet wurde?

    Sehen kann man das schon. Mal deutlicher, mal weniger deutlich.


    Aber sowas vorzuschreiben halte ich für schwierig, geht es in der (guten) Hundeausbildung doch darum, damit zu arbeiten was man hat, sprich, was der Hund von Natur aus mitbringt, und nicht ihn in ein für alle identisches Ausbildungsschema zu quetschen. :/


    Nicht alle Hunde sind gleich gelagert, also hat man da schon von vornherein wieder keine "gleichen Vorraussetzungen".

    Sehr viele Hunde kann man wunderbar in der Beute komplett durcharbeiten, viele aber eben auch nicht (nur).

    Entweder, weil der Beutetrieb nicht so stark ausgeprägt ist, oder weil er so stark ausgeprägt ist, dass der Hund komplett hohl dreht. Besonders beim Verbellen wird eben darum oft gerne in der Aggression gearbeiteitet. Viele Hunde können da freier Bellen.


    Dazu kommt noch, dass Hunde manchmal auch nicht in den Bereichen bleiben... hat er eine entsprechende genetische Veranlagung, kann es sein, dass der mit zunehmendem Alter und Reife trotzdem mehr in die Konfrontation mit dem Helfer als solchen geht, und nicht weiter bloß brav "den Ärmel anbellt."

    Wie sollte man dann mit solchen Kandidaten verfahren?

  • Naja, die PO gibt vor, dass der Hund "hohe Dominanz und Entschlossenheit -

    Selbstsicherheit - Belastbarkeit - voller fester und beständiger Griff - aufmerksames, dominantes Bewachen - drangvolles Stellen - druckvolles Verbellen", zeigt.


    Das lässt doch einiges an Interpretation für den Richter zu. Hier bei uns ist es schon so, dass die Richter gerne eine einigermassen "autentische" Konfrontation sehen, aber wie gesagt, es gibt Leute, vor allem bei den Malis, die haben vierbeinige Punktesammler, wo ich jetzt nicht unbedingt "dominantes Bewachen und hohe Dominanz sehe". (Ich gehöre übrigens nicht zu den Kritikern solcher Vorstellungen)


    Abgesehen davon ist beim Schutzdienst die Auseinandersetzung mit verschiedenen Trieben, diese anzusprechen, zu kontrollieren und dem Hund bewusst zu machen, genau das, was das Besondere und Reizvolle dabei ist.


    In keiner anderen Sportart lernt man seinen Hund so tiefgründig und in allen Facetten seiner Natur kennen!

    Dazu kommt noch, dass Hunde manchmal auch nicht in den Bereichen bleiben... hat er eine entsprechende genetische Veranlagung, kann es sein, dass der mit zunehmendem Alter und Reife trotzdem mehr in die Konfrontation mit dem Helfer als solchen geht, und nicht weiter bloß brav "den Ärmel anbellt."

    Wie sollte man dann mit solchen Kandidaten verfahren?

    Die gäbe es ja dann nicht mehr, weil sich die Gebrauchshunderassen dann schon zu Schönheits- und Kuschelrassen entwickelt hätten :D :D

  • Die gäbe es ja dann nicht mehr, weil sich die Gebrauchshunderassen dann schon zu Schönheits- und Kuschelrassen entwickelt hätten :D :D

    :D

    Naja, aber irgendwann würde sowas (Vorschrift rein über Beute auszubilden) ja beschlossen werden. Fallen die bis dahin vorhandenen Hunde, die das vielleicht anders sehen oder umsetzen dann einfach alle am Beschlusstag tot um? :D :D


    Diese Entwicklung sie du da beschreibst wäre dann wahrscheinlich eine Folge des Ganzen, die sich im Laufe der folgenden Jahre einstellt - die Diensthundeführenden Behörden würden sich übrigens bedanken. :D

  • Tiere dürfen kein Verhalten zeigen oder erlernen, das potentiell für den Menschen gefährlich ist (in Beißarme beißen, Menschen verbellen…)“.

    ... Dann würde es aber ganz schnell eng werden bei den Rettungshunden.

    Die sich im übrigen zu 100 Prozent in Privathand befinden. Die Behörden führen keine RH's


    Und zum Thema verbellen habe ich eine klare Meinung. Wir hatten Hunde die am Samstag die RH-FL oder RH-TR bestanden haben und am Sonntag den IPO Wettkampf gewonnen haben. Und zu meiner Zeit wurden auch die meisten Hunde im IPO beim verbellen über den Wehrtrieb aufgebaut.


    Übergriffige Hunde bei der Anzeig (verbellen beim RH wird so genannt) habe ich eigentlich nur bei den "Beute-dubel" erlebt. Gerade wenn das Opfer frei zugänglichen gefunden wurde.

    Wir sagten dann immer gerne: "Beute macht doof"

    Es wird von Außenstehenden oft so wahrgenommen:

    Beute = alles nur Spiel und damit gut.

    Aggression = böse und damit schlecht.

  • Beute = alles nur Spiel und damit gut.

    Aggression = böse und damit schlecht.

    Dass Beute aus Hundesicht fressbares Futter darstellt, lassen wir besser mal außen vor… :D

  • Ihr Lieben, ich finde es soooo spannend hier mitzulesen.
    Schafring  Lobo  Ruebchen  @Asmi  Axman

    Ich verstehe inzwischen, warum euch (und mich inzwischen auch) so pauschale Phrasen wie von

    Rütter, aus dem Stand auf 180 bringen.

    Jeder Hund kommt mit anderen Anlagen und deren Ausprägungen. Und diese verändert sich mit dem Alter

    auch noch und es bedarf viel Feingefühl und Fachkenntnis, dies zu erkennen und entsprechend angepasst

    mit dem Hund zu arbeiten.

    Ob man es grundsätzlich gut findet, einen Hund im Stechschritt neben seinem/r Besitzer/in herlaufen zu sehen, ist

    ja am Ende auch nur Geschmacksache wie Dressur Reiten gut zu finden oder halt auch nicht.

    Solange der Hund Spaß an der Sache hat.

    Es gibt nur einen Punkt, über den komme ich nach wie vor nicht hinweg.

    Das der Hetzarm am Menschen hängt...praktisch den Arm symbolisiert und man kein Kissen oder

    Keil, wie ich ihn schonmal bei uns am Hundeplatz gesehen habe, nimmt.

    Ich möchte es so beschreiben.

    Ich bin als ehemaliger Soldat an der Waffe ausgebildet, und wer schon jemals eine Waffe getragen hat weiß wie

    sich das anfühlt, wenn man aus Unachtsamkeit den Lauf in Richtung eines Menschen hält.

    Das ist Regel Nummer 1, das Erste was man lernt, niemals eine Waffe, ob geladen oder ungeladen, gegen einen Menschen zu richten.

    So in etwa fühlt es sich für mich an, wenn ich diese Szenen sehe, in denen ein Hund mit voller Kraft in den

    Hetzarm fliegt. Gleichzeitig fasziniert mich natürlich diese Dynamik und Kraft, die da drinsteckt.

    Vielleicht gibt es einen plausiblen und funktionalen Grund, das es der Arm sein muss.

    Oder es ist in der Historie "Schutzdienst" begründet.

    Egal, fühlt sich komisch an.

  • Eins zwei drei.

    Einmal editiert, zuletzt von MistyWind1889 ()

  • Eins zwei drei.

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