Jogger ohne Hirn oder Gewissen

  • Ja das mit dem selbst erschrecken ist leider immer so eine Sache. Bis man weiß was ist, hat man schon reagiert´. Aber selbst bei allen Bemühungen hat man als Hundehalter nun mal keine Augen im Hinterkopf, obwohl man manchmal schon verflixt nah dran ist.


    Was mich an solchen Dingen immer so ärgert ist, dass man das alles doch durch Kommunikation im Vorfeld lösen und entschärfen kann. Wenn man schon seinen Sprint nicht verschieben kann und will, warum nicht das Rad vorschicken und kurz bescheid sagen, warum nicht aus einiger Entfernung rufen? Im alten Gassigebiet war eine Dame mit Aussi und Dogscooter, die immer von weitem "Vorsicht Frau und Hund" gerufen hat, wenn die beiden ankamen. Sie hat das Tempo beim vorbei fahren zwar deutlich gedrosselt, war aber noch flott, ich hatte Zeit an die Seite zu gehen und dann war alles gar kein Thema. Ohne Schreck, ohne Drama.

  • Tilli So eine Dog-Scooter Situation gibt es hier auch. Finde ich richtig gut und funktioniert auch tadellos.

    Das was Du mit "Rad vorschicken" beschreibst ist ja genau der Kern von "eigene Verantwortlichkeit sehen und wahrnehmen", was in der heutigen Zeit vermehrt abhanden gekommen ist. Gerade hier in Deutschland sieht es sich für mich so aus, als fühlten sich viele nicht gesehen (Politik, Gesellschaft, Nachbarn) und wenn sich dann die Gelegenheit bietet, wo sie dann "endlich mal auf ihr Recht pochen können", dann tun sie das auch um so nachdrücklicher. Weg ist die Rücksicht und die Eigenverantwortung.

  • Perfekt beschrieben Pepper , danke. Ja bedauerlicher weise ist das genau so. Ich muss leider gestehen, dass mir oft die Größe (oder was immer man dafür braucht) fehlt drüber zu stehen und das was du beschrieben hast als Tatsache zu sehen, die mit mir persönlich erst mal nichts zu tun hat. Sondern mich, was schlimm genug ist, zum Statisten in der frustrierten Weltsicht eines anderen macht. Was an sich problematisch genug ist, aber kein persönlicher Angriff. Du hast mir gerade sehr weiter geholfen!

  • Wer weiß ob die abends im Radforum geschrieben haben, dass "diese dummen Pferdemenschen ihre scheiß Gäule nicht unter Kontrolle haben"... gut möglich. Und sie hätten Recht gehabt in dem Fall. Weil ich ja mit einem so großen Tier potenziell eine Gefahr darstelle und sich nicht alle Welt danach richten muss.

    Ich stimme deinen Ausführungen total zu, bis auf dies hier.


    Hier ist es einfach so, dass ein Radfahrer JEDERZEIT bremsen können muss. Das ist etwas, was die allermeisten Radfahrer nicht kapieren. Sie müssen ihre Geschwindigkeit so anpassen, dass sie bremsen oder ausweichen können. Wenn sich eine unklare Situation präsentiert, müssen sie so langsam fahren oder ggf. absteigen, dass niemand gefährdet wird. Ist einfach so.


    Deshalb ärgert mich das Thema Fahrradfahrer immer so, weil sie es einfach nicht kapieren.


    Wenn auf dieser Strecke Pferde nicht explizit verboten waren, musst du dir keine Gedanken machen ob du Fahrradfahrer genervt hast. :)

  • Als Münsteraner fällt mir dazu folgendes ein:



    😂

  • Ich kann deinen Ärger über den Läufer verstehen, ich ärgere mich auch über solche rücksichtslosen Zeitgenossen.

    Was sagte sie, die dumme Nuss? "Da müsst ihr Hundehalter eure Hunde schon im Griff haben.

    Aber bei allem Ärger, da hat sie recht. Wir müssen unsere Hunde im Griff haben, denn wir müssen mit der Dummheit und Rücksichtslosigkeit anderer leider immer wieder rechnen.


    Am liebsten hätte ich diesen Trottel angezeigt

    Mit welcher Begründung? Weil er schnell an euch vorbeigelaufen ist?


    Wie gesagt, ich ärgere mich auch immer mal wieder über Leute, die keine Rücksicht nehmen, egal, ob sie laufen oder mit dem Fahrrad unterwegs sind oder oder oder.

    Aber wenn ich mit meinem Hund unterwegs bin, muss ich damit rechnen, dass sich andere nicht so verhalten, dass der Hund sich nicht erschreckt oder es zu blöden Situationen kommt.


    Immerhin hast du den Läufer gut hören können. Viel schlimmer finde ich es, wenn Läufer oder Fahrradfahrer von hinten angelaufen oder gefahren kommen und sich nicht bemerkbar machen. Das kann nämlich echt zu blöden Situationen kommen und wir Hundehalter sind per se schuld, wenn etwas passiert. Eben weil wir unsere Hunde im Griff haben müssen.

  • Es ist für Hundehalter genauso wie für Autofahrer: die Schuld, wenn was passiert, wird dem vermeintlich Stärkeren zugewiesen. Also muss man sich leider immer so verhalten und nach allen Seiten absichern, dass man dabei die Doofheit / Dummheit der anderen Menschen mit einkalkulieren muss.

  • Aber, der Läufer hätte ja seinen spurt 100 m weiter erst anfangen können, dann wäre er vor uns gewesen und das darf und ist auch kein Problem.

    Teil des Intervalltrainings ist es, eben genau das nicht zu tun, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt in den nächsten Sprint zu gehen (abhängig von Intesität des Sprints und Pulsentwicklung). Ich als Tiermensch würde meinen Sprint trotzdem verschieben, aus Rücksicht und Selbsterhaltungstrieb, aber muss zugeben, dass ich das auch beim 3. Hund ggf nicht mehr wollen würde. Und man kann es eben nicht verlangen.


    Da kann man nicht davon ausgehen, seiner Tätigkeit ohne Störung nachgehen zu können. Wenn ich mit meinem Hund was ungestört trainieren will, muss ich das halt im Garten oder auf dem Platz machen. Wenn der Läufer seinen Trainingsplan ungestört durchziehen will, muss er das vielleicht auf der Laufbahn machen 🤷‍♀️

    Moment, ungestört würde ja bedeuten, der Läufer hätte Anspruch darauf gehabt, dass jemand mit seinem Hund aus dem Weg geht, damit er nicht drum herum laufen muss. Der Anspruch besteht selbstverständlich nicht im öffentlichen Raum. Wollte er ungestört trainieren, müsste er aufs Laufband oder den Platz, ja. Aber aus seiner Sicht hat er ja niemanden gestört, er ist ja nicht in den Hund rein gerannt. Er hat sich also schon auf die Gegebenheiten eingestellt, aber außer Acht gelassen, dass ein Hund eben auch eine Reaktion zeigt die er nicht einplant. Es gibt genug Menschen, die sagen, dass Hunde, die nicht so bombenfest sind (wir müssen nicht darüber diskutieren, ob überhaupt irgendein Hund so bombenfest sein kann dass er niemals unvorhergesehen reagieren kann) eben immer Maulkorb tragen müssen. Wollen wir solche Diskussionen nicht, halte ich es für nicht schlau, Aussagen zu treffen wie "Ein Jogger ist in hohem Tempo vorbei gelaufen, der hat kein Gewissen und das war gefährlich", denn was dann verboten wird sind die Hunde und nicht die Jogger.


    Man SOLLTE erwarten können, nicht von anderen Leuten oder deren Hunden belästigt oder gar gebissen zu werden, andersrum sollte man aber auch erwarten dürfen, dass Sportler und Spaziergänger einen nicht belästigen oder gefährden.

    Absolut, aber der Läufer hat niemanden gefährdet. Er ist ja nur gelaufen, die potenzielle Gefahr ging von dem Hund aus.


    Auch Kinder machen manchmal Sachen, mit denen keiner rechnet, damit muss ich als kinderfreier Mensch auch rechnen ^^ Deshalb fordere ich ja nun auch nicht die Verbannung von Kindern aus dem öffentlichen Raum. Leben und leben lassen.


    Hätten wir den Hauch einer Chance, die Kinder aus dem öffentlichen Raum zu verbannen, ich würde sofort unterschreiben :P Kinder und Hunde sind in ihren Rechten aber nicht gleich gesetzt.



    Was mich an solchen Dingen immer so ärgert ist, dass man das alles doch durch Kommunikation im Vorfeld lösen und entschärfen kann. Wenn man schon seinen Sprint nicht verschieben kann und will, warum nicht das Rad vorschicken und kurz bescheid sagen, warum nicht aus einiger Entfernung rufen?

    Das wäre zB eine richtig gute Lösung gewesen, wovon sogar alle hätten profitieren können. Rufen ist bei dem Puls allerdings unrealistisch :D Aber wenn man schon eine Begleitung hat, könnte man sie nutzen, aber die scheinen halt echt absolut keine Ahnung gehabt zu haben. Deshalb hätte man vielleicht etwas bewirken können wenn man die Radfahrerin freundlich anspricht und das Problem schildert. Wobei auch das nach hinten los gehen kann, jedenfalls ich töne immer rum, dass ich meinen Hund in jeder Alltagssituation unter Kontrolle habe und er deshalb für niemanden eine Gefahr darstellt... Ich möchte nämlich keine schärferen Auflagen für Hunde, sondern hätte nichts dagegen auch die Leinenpflicht ggf zu überdenken nach einer abgelegten Prüfung.


    Hier ist es einfach so, dass ein Radfahrer JEDERZEIT bremsen können muss. Das ist etwas, was die allermeisten Radfahrer nicht kapieren. Sie müssen ihre Geschwindigkeit so anpassen, dass sie bremsen oder ausweichen können. Wenn sich eine unklare Situation präsentiert, müssen sie so langsam fahren oder ggf. absteigen, dass niemand gefährdet wird. Ist einfach so.

    Ja, ich wäre auch stinkesauer gewesen wenn jemand in mein Pferd reinbrettert - natürlich müssen die bremsen können, aber sie mussten es nur, weil ich mein Pferd nicht ausreichen kontrollieren konnte. Aber er muss es ja lernen dürfen und das geht nur in real life. Und mein Pferd hat auf dem Radweg halt nichts verloren ^^ also im Idealfall. Ich will ja auch keine Radfahrer auf Reitwegen liegen haben. So weit sind wir mit dem Springen einfach noch nicht. Trotzdem bin ich froh, wenn jemand nett abbremst oder gar absteigt, und mich nicht noch blöd anmacht, ich hab mich doof genug gefühlt.



    Als Münsteraner fällt mir dazu folgendes ein:

    Als Ex Münsteranerin stimme ich zu ^^ Führerscheinprüfung im Ludgerikreisel ist eine besondere Prüfung. (Die Radfahrer kommen ja nicht plötzlich aus dem Gebüsch..." (Zitat Fahrlehrer). Doch! Genau das tun sie!!!

  • Tay Mein Fahrlehrer letztens im Unterricht beim Besprechen von Rechts-vor-Links:

    "Und jetzt kommt eine Information, die für die Radfahrer unter euch hier in Münster vielleicht neu ist : Rechts vor links gilt für alle, auch für Radfahrer!" 🤣🤣🤣

  • Tay nein, tut mir leid, ich sehe das nicht so. Wenn ein Läufer ungeachtet anderer Personen im öffentlichen Raum trainiert, dann verhält er sich unter Umständen halt einfach rücksichtslos. Wenn er seinen Sprint nicht um 100m verschieben will, obwohl da ein Mensch mit Hund ist, den er erschrecken kann, dann ist das kein rücksichtsvolles Verhalten. Das muss doch nicht sein. Du hast geschrieben, dass es einen als Läufer nervt, wenn man x-mal seinen Trainingsplan ändern muss und nicht so durchziehen kann wie man will. Aber das ist halt vielleicht nunmal so, wenn man sich im öffentlichen Raum aufhält. Du kannst doch nicht davon ausgehen, dass alle heim gehen wenn Du trainieren willst :D Ich weiss, manche Läufer und Radfahrer gehen davon aus, dass alle zur Seite zu springen haben, wenn sie angerannt/-radelt kommen, aber das ist eben genau dieses rücksichtslose Verhalten, das ich zum kotzen finde.

    Ich geh doch mit meinem Hund auch zur Seite, wenn ein Jogger kommt. Soll ich zukünftig genauso denken und einfach mitten auf dem Weg weiter mit meinem Hund spielen? Der kann ja auch auf die Wiese ausweichen...

  • Teil des Intervalltrainings ist es, eben genau das nicht zu tun, sondern zu einem bestimmten Zeitpunkt in den nächsten Sprint zu gehen (abhängig von Intesität des Sprints und Pulsentwicklung)

    jo, klar.. wäre wahrscheinlich auch alles kein Problem gewesen, wenn der Jogger seine vorherige Laufrichtung einbehalten hätte. Dieser Richtungswechsel ist bestimmt nicht Teil des Intervalltrainings ;)


    mit Joggern funktioniert unsere Koexistenz zur Zeit gut... die Fahrradfahrer erziehe ich gerade noch 8)

  • Tay , ich glaube es geht nicht um Recht, sondern um Hirn.


    Der Fussgänger der hinter einem parkenden Lieferwagen hervor auf den Zebrastreifen hechtet und dabei von einem herankommenden Fahrzeug totgefahren wird, hatte ja auch Recht. Ist aber jetzt tot. Dass der Fahrer des herankommenden Fahrzeugs schuld ist, nützt dem kaputten Fussgänger nichts mehr, hat aber das Leben des Autofahrers ebenfalls versaut.


    Das heisst, mit ein bisschen mehr Hirn, hätte grosses Unglück verhindert werden können, völlig ungeachtet der Gesetzeslage. :)

  • Ich geh doch mit meinem Hund auch zur Seite, wenn ein Jogger kommt. Soll ich zukünftig genauso denken und einfach mitten auf dem Weg weiter mit meinem Hund spielen? Der kann ja auch auf die Wiese ausweichen...

    Der Vergleicht stimmt ja einfach nicht. Es war ja Platz für den Läufer, es wurde ja bemängelt, dass er nicht eingerechnet hat, dass es eine Schreckreaktion vom Hund geben könnte, weil er schnell vorbei läuft - und die ggf gefährlich wäre. Und das muss er meiner Meinung nach auch nicht. Es wäre nett, ja. Aber ich kann nicht von allen Menschen verlangen, dass sie sich mit den psychischen Gegebenheiten auseinander setzen, die ein Hund mitbringt. Der Vergleich wäre also eher, dass ein Hundehalter 2 Meter neben den Weg geht, weil jemand evtl panische Angst vor Hunden haben KÖNNTE. Mache ich nicht. Ich rufe meinen Hund zu mir, aber stelle keinen zusätzlichen Sicherheitsabstand her, für den Fall dass jemand sich vor meinem Hund erschrecken könnte und dann einen Schreikrampf bekommt. Mit Hunden muss man rechnen im öffentlichen Raum. Mit Läufern auch. Ich hab Anspruch nicht von einem Hund angerüsselt zu werden und Anspruch nicht von einem Läufer angerempelt zu werden. Mehr nicht.


    jo, klar.. wäre wahrscheinlich auch alles kein Problem gewesen, wenn der Jogger seine vorherige Laufrichtung einbehalten hätte. Dieser Richtungswechsel ist bestimmt nicht Teil des Intervalltrainings ;)

    Nee, ich vermute er war auf Hälfte des Trainings, dann wechselt man eben die Richtung um die restlichen Intervalle plus Auslaufdistanz bis zu Hause zu haben. Ziemlich normales Vorgehen.


    Es ist eine ungünstige Situation, ja - aber ich sehe hier keine Schuldfrage aufgrund meines vermuteten Unwissens des Läufers, und Aussagen wie "Ich hätte den gerne angezeigt" finde ich fehl am Platz. Wir als Hundehalter haben dafür zu Sorgen, dass unser Hund keine Gefahr darstellt. Und wir haben keinen Anspruch, dass die Umwelt die Psyche unserer Hund einrechnet. Ja, es gibt Menschen die sich sackdoof verhalten, ich trainiere mit meinem Hund auch dass er sich überraschend von hinten anpacken lässt ohne loszugehen. Das muss man nicht, schon klar, niemand hat den Hund anzupacken, aber dass Vorbeilaufen auch in Hohem Tempo und überraschend keine Gefahr darstellt muss gewährleistet sein. Dass es ärgerlich ist, weil der Hund sich erschreckt und man danach ggf im Training berücksichtigen muss, dass es die Situation gab, verstehe ich völlig.