Vorbereitung zur Begleithundeprüfung...

  • Es ist schon schwierig, eine Gratwanderung halt. Der Hund soll freudig laufen aber wann sollte man dieses Ziel aufgeben? Wann weiß man, dass man einen Hund erworben hat, der für UO nicht geeignet ist?

    Bei den Hunden die ich für die Hütearbeit an den Schafen ausgebildet habe hat es so 1-1/2 Jahre gedauert bis ich gesagt habe, ne dat wird nix.(ist aber mit UO schwer zu vergleichen!)

    Das waren von ca. 20 D. Schäferhunden gerade mal 3, interessanterweise hatten 2 von denen vorher BH und 1 ist dann später im IPO-Bereich zu hohen Punktzahlen aufgetaut bei ihrer neuen HF.


    Bei den altdeutschen Hütehunden, die ich in meinen Anfangsjahren im Beruf hatte, war die Ausfallquote höher was aber zum grossteil an meiner Unerfahrenheit lag.

  • Danke, Ihr habt sehr viel geschrieben und ich kann wirklich nicht auf alles jetzt eingehen. :thumbup: Muss ja auch nicht sein.


    Ich habe gesehen, dass sie dort Stachel-HB umhaben. Sie nutzen diese wahrscheinlich, wenn sie es für notwendig betrachten. Das meinte ich mit Arbeitshalsband. (sorry, in irgendeinem Hundesport-Ausstatter sah ich mal die Bezeichnung "Arbeitshalsband", aber abgebildet waren Stachel-HB).

    Daran sieht man, dass die in dieser Gruppe mit starkem Zwang arbeiten, was im 100%igen Gegensatz zu der Methode steht wie meine private Trainerin arbeitet.


    Ich werde bei meinem jungen, sensiblen Hund keinen Zwang anwenden. Aber ich brauche einen Plan, wie ich seine Aufmerksamkeit bekomme, und zwar gleich, wenn ich auf den Platz gehe.


    Die Gruppe führt mich nicht vor. Ich stelle mich halt nicht sehr selbstbewusst an wenn sie da zugucken.

    Das Problem ist, dass ich derzeit ja noch bei der anderen Trainerin bin, und die Chefin der Gruppe hat mir gesagt, dass sie sich dann da noch nicht reinhängt, was ich mache. Das wäre ja auch i.O.

    Aber dann hatte ich eben diese Probleme, dass es nicht so richtig funktionierte, was zu Hause im Garten immer so gut läuft.

    Und dann hat sich die Chefin eben doch eingeklinkt und so einige Bemerkungen abgelassen, wie ich oben beschrieb.



    Waschbär

    Ich möchte keine Theorie machen. Ich glaube, dass ich sowas nicht brauche. Ich weiß wie man dem Hund etwas beibringt vom Prinzip her. Manchmal mangelt es aber an Geschick oder an guten Aufbaumethoden, also wie man etwas praktisch aufbaut. Dafür gibt es ja auch Bücher, Videos und das Forum.


    Ich muss mich einfach viel mehr auf mich und meinen Hund konzentrieren und die anderen ausblenden. Ich muss mein eigenes Ding machen.


    Der Platz ist gut dort und es sind ja nicht alle ausgebildeten Trainer dort gleich, denke ich. Und ich muss versuchen, auch an meinem eigenen Plan festzuhalten.

    Und wenn es bei der Aufmerksamkeit noch hapert dann muss ich eben nur das üben. Mit Spaß für den Hund.

    Sobald der Hund aufmerksam ist und sich auf mich konzentriert macht es auch richtig Spaß mit ihm. Und wir können auch schon viel, halt noch nicht so lange und schon gar nicht das ganze Laufschema. Dafür habe ich noch viel Zeit.


    Mit der Art und Häufigkeit der Bestätigung/Belohnung muss ich noch experimentieren.

    Eher häufiger. Und bei der Art der Bestätigung stelle ich mich manchmal technisch zu ungeschickt an. Dann kriege ich den Ball nicht schnell genug raus. Oder die dämliche Beißwurst kommt gleich mit rausgeflogen weil die auch magnetisch ist, ok das war das dämlichste, was mir passiert ist :D


    Aber wenn die Chefin sagt: Der Hund soll das für Dich machen! Der macht das aber nur für den Ball oder das Futter. Hat sie damit recht? Oder nicht? Sie hat sich auch abfällig geäußert zur Art wie ich stimmlich lobe. Ich neige immer noch dazu die hohe Stimme zu verwenden. Sie meint ich sollte ein ruhiges "Fein gemacht" sagen und den Hund einmal ruhig über den Rücken streicheln.



    Übrigens, heute war ich bei der Wesensbeurteilung.

    SV-Ortsgruppe Henningsdorf (bei Berlin).

    Sa. und So.

    ca. 16 Hunde.

    14 LZ, Witus und noch einer waren die einzigen HZ


    Der Richter war sehr zufrieden mit allen Hunden, alle am oberen Level. Auch Witus hat sich super geschlagen.

    Aber was mir wieder bewusst wurde: die LZ Hunde sind völlig anders. Die rennen viel mehr rum, gucken gleich überall nach.


    z.B. die Geräusche, Motor-Kettensäge, Metallkette im Schubkarre sowie Schüsse waren für Witus kein Probem. Aber zum Nachsehen und inspizieren der Geräuschquelle musste ich mit Witus hingehen. Die LZ haben ihre HF hingezerrt. :D


    Egal, das ist halt so.


    Man hört, wenn man genau hinhört, wenn sich da die Hundeprofis unterhalten, raus, dass auch dort mit Zwang gearbeitet wird.


    So Sprüche wie: "Die war so durchgeknallt, ich bin nur bis zur IGP II mit der gegangen, ich konnte die gar nicht mehr verhauen".

    Muss evtl. bei LZ Hunden so sein, ich weiß es nicht, die Züchter brauchen ja schnell ihre Prüfungen in der Leistungskarte dass sie schön züchten können.



    Micha369 ,in meinem Verein ist während jeder Trainingseinheit UO einer unserer 2 Ausbildungswarte bei und neben mir und kann dadurch die kleinsten Fehler sofort korrigieren, es gibt keine lauten Anweisungen so nebenbei vom "Spielfeldrand",ja manchmal , wenn ich mich ein bisschen Begriffsstutzig zeige, nehmen sie meinen Hund an die Leine und erklären was gemeint ist.

    Das ist ja in dieser Gruppe auch so.

    Mir ist halt noch kein Trainer zugeordnet, weil sie mir nicht reinpfuschen wollen. Also sie erwarten von mir, dass ich sage: ok, ich habe jetzt keine private Trainerin mehr. Und am liebsten wohl auch: Jetzt mache ich alles so, wie Ihr es mir sagt.

  • Waschbär

    Ich möchte keine Theorie machen. Ich glaube, dass ich sowas nicht brauche.

    Dann frag ich mich warum Du andauernd vor Problemen stehst die Du ganz offensichtlich alleine nicht lösen kannst. Sonst müsstest Du doch nicht dauern nachfragen. Schon gar nicht wenn Du gleichzeitig mit ZWEI Trainern trainierst (also auf zwei Hochzeiten tanzt). 8)

  • Zitat von Micha

    Aber wenn die Chefin sagt: Der Hund soll das für Dich machen! Der macht das aber nur für den Ball oder das Futter. Hat sie damit recht? Oder nicht?

    Damit hat sie definitiv recht, aber das muss man sich erarbeiten.


    Zitat von Micha

    So Sprüche wie: "Die war so durchgeknallt, ich bin nur bis zur IGP II mit der gegangen, ich konnte die gar nicht mehr verhauen".

    Muss evtl. bei LZ Hunden so sein, ich weiß es nicht.

    Um Gottes Willen, nein ...




    Ich gratuliere dir zur bestandenen WB Micha369:):thumbup:

  • Micha369 was bedeutet LZ und HZ? Leistungs- und Herdbuchzucht?


    @alle zu meiner Frage wegen BHP und Platzarbeit. Dann müsste man der Sache wirklich einen anderen Namen geben. Begleithund ist nun mal Begleithund. Die von euch aufgelisteten Folgekurse sind dann doch schon wieder reiner Sport.

  • Ebenfalls herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Wesensbeurteilung.


    Ich finde es schrecklich, wie sehr manche Ausbilder noch im „anno dazumal“ feststecken. Da hat kein Gedanke für Veränderung Platz. Für solche Menschen würde ich mir wünschen, dass sie unzählige Male unter maximalem Stress Perfektion abliefern müssen und wenn sie das nicht auf die Reihe bekommen, gibt es voll auf die Mütze. Manche würden es glaube ich wirklich nur so kapieren, dass sie damit selber todsichere Knoten in die Köpfe ihrer Hunde bringen. Das hat nichts mit Ausbildung zu tun, das ist das Abliefern erlernten Verhaltens unter ständiger Angst, ohne Freude und Motivation.


    Hundeplatz ist für Witus noch neu. In dieser aufregenden Umgebung kannst du von deinem Hund noch keine lange Aufmerksamkeitsdauer erwarten. Ich weiß, es ist schwer, sich vom Gedanken, sich beweisen zu müssen, lösen zu können.


    Sieh es doch einfach als gute Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln. Nimm dir das mit, was für dich und Witus passt und lass dich weder auf Diskussion noch Zwangsmaßnahmen ein.


    Geh deinen Weg und gut ist’s. Allerdings solltest du wirklich die Theorie mit ins Boot nehmen, du willst doch wissen, wie ein Hund tickt und er am Schnellsten lernt.

    Wenn du das weißt, wird dir vieles leichter fallen und du kommst auch schneller voran. Nicht nur Witus muss in die Schule, auch du🤪

  • Micha369 was bedeutet LZ und HZ? Leistungs- und Herdbuchzucht?


    @alle zu meiner Frage wegen BHP und Platzarbeit. Dann müsste man der Sache wirklich einen anderen Namen geben. Begleithund ist nun mal Begleithund. Die von euch aufgelisteten Folgekurse sind dann doch schon wieder reiner Sport

    LZ = Leistungszucht, Hunde aus Leistungslinien

    HZ = Hochzucht, Hunde aus Schönheitslinien


    eine BH ist in weiten Bereichen reine Dressur. Vieles von dem braucht man im wirklichen Leben nicht so. Aber viele Elemente sind schon sehr gut, z.B. eine sichere Ablage des Hundes (Platz-Kommando).


    Oder ein sicheres Heranrufen.


    Wobei, wenn ein Hund auf dem Hundeplatz während der BH super schnell zu Dir gelaufen kommt dann ist das eigentlich auch nur ein Trick, welcher bei Katzensichtung oder einer läufigen Hündin nicht funktionieren muss.


    Aber: Die ganze, viele Arbeit in Vorbereitung auf eine schöne Begleithundeprüfung bringt ja noch was anderes: Eine Bindung Deines Hundes an Dich, was wiederum sehr hilfreich im tägl. Leben ist.

  • Ich finde, eine gute Unterordnung ist vor allem eines: eine gute Gymnastizierung und Stärkung des Körpers. Man schult dabei so viele Fähigkeiten wie Koordination, Konzentration, "zuhören", Selbstbewusstsein, Körpergefühl...


    Durch falsches Training kann man natürlich auch viel kaputt machen. Ich finde sehr schade, dass Unterordnung immer nur als "Gehorsam" gesehen wird.

  • Micha369 was bedeutet LZ und HZ? Leistungs- und Herdbuchzucht?


    @alle zu meiner Frage wegen BHP und Platzarbeit. Dann müsste man der Sache wirklich einen anderen Namen geben. Begleithund ist nun mal Begleithund. Die von euch aufgelisteten Folgekurse sind dann doch schon wieder reiner Sport.

    Das heißt BH-VT ( = Begleithundeprüfung mit Verhaltens-Test). Das ist die Einstiegsprüfungen für die meisten Hundesportarten. Ohne BH-VT keinen Start im Agility, Turnierhundsport, Obedience, Fährtenhundsport, Gebrauchshundesport... Und das heißt halt so weil im Unterordnungsteil auf dem Platz ein paar ganz wenige Unterordnungsübungen abgefragt werden, die jeder Begleithund zumindest rudimentär verinnerlicht haben sollte: Mit und ohne Leine bei seinem HF zu bleiben wenn dieser sich bewegt, sich hinsetzten oder hinlegen auf ein Hörzeichen hin und dort so lange zu bleiben bis er gerufen oder abgeholt wird. That's all... Und wenn das auf dem Hundeplatz nicht funktioniert, dann funktioniert es unter Ablenkung schon mal gar nicht... Die Reaktion des Hundes auf Umweltreize und wie der HF seinen Hund dabei händeln kann wird im Verkehrsteil abgefragt.


    Dass Hunde auf VDH-Sportveranstaltungen zuvor diese Prüfung abzulegen haben hat versicherungstechnische Gründe. Wer keinen Hundesport betreiben möchte, der kann ja auch eine Begleithundeprüfung in einer Hundeschule ablegen. Steht doch jedem frei die Art von Begleithundeprüfung abzulegen die er braucht oder möchte.

  • @alle zu meiner Frage wegen BHP und Platzarbeit. Dann müsste man der Sache wirklich einen anderen Namen geben. Begleithund ist nun mal Begleithund. Die von euch aufgelisteten Folgekurse sind dann doch schon wieder reiner Sport.

    Die BH-VT IST Sport.

    Nur weil mittlerweilen immer mehr kommerzielle Hundeschulen auf den Zuf aufspringen und sie ihren Kunden zu vollkommen überteuerten Preisen als "Alltagsprüfung" verkaufen wollen, braucht die Prüfung keinen neuen Namen.

  • Was meinst du mit Arbeitshalsband? Ein Stachelhalsband? 8| Die sind gesetzlich verboten und die Strafe ist bis zu 25.000€ hoch, wenn ich mich richtig entsinne, wenn man damit erwischt wird.


    Hier in Deutschland nicht. Ich glaube, in Ö und Ch ist das so.


    Bei uns ist es so, dass auch nahezu immer jemand mit auf dem Platz ist und guckt. Da gibt es auch kein Zurufe vom Rand.

    Auch bei denen, die bereits sehr erfahren sind, wird immer mal mit drauf geguckt und auf einschleichende Fehler hingewiesen, und wenn es nur eine unbewusst gegebene Körperhilfe ist.


    Hinterher wird immer noch mal das eine oder andere durchgesprochen.


    Im Grunde ist das gemeinsame Training eine "Abfragung der Hausaufgaben". Man übt ja auch unter Woche weiter, damit man in der gemeinsamen Übungsstunden dann eventuell auftretende Probleme zeigen und besprechen kann.


    Auch deshalb finde ich es wichtig, nicht nur zum Platz zu fahren, seine Übungen zu machen und wieder wegzufahren, weil man keinen Bock darauf hat, ein paar Stunden am HuPla zu bleiben. Klar ist der eigene Hund nur ein paar Minuten auf dem Platz, aber das ist ja bei allen so, auch wenn es bei dem einen oder anderen auch mal länger dauert, wenn an einem Problem gearbeitet wird. Kann einem ja selbst auch mal so gehen.

  • Ich habe die vrobereitung zur Begleithundeprüfung mit Harras in "unserer" Hundeschule gemacht und war dort sehr zufrieden.

    Die Gruppen waren immer überschaubar, was die Teilnehmerzahl anging und die Trainerin war kompetent. Sie sit immer auf jeden eingegangen und auch für spezielle Fragen it dem entsprechenden Hunde-Mensch-Team noch etwas länger geblieben. Für jeden war es klar, dass nicht nur einmal in der Woche auf dem Platz geübt wurde, sondern dann auch zuhause.


    Nur da es eben einen Schule und kein Verein ist, muss man sich fürs Ablegen der BH dann noch in einem Verein seiner Wahl anmelden.

  • Klar, manchmal braucht man auch etwas Zwang, aber ich habe das Gefühl, dass es an etwas anderem liegt. Ich war einfach nicht interessant genug für Witus. Ich hatte keinen Ball vor seiner Nase, auch kein Futter.

    Finde den Fehler. Nicht DU bist es für den dein Hund sich interessiert, sondern Ball/Spielzeug und Futter sind für ihn interessant(er). Daran würde ich zuerst arbeiten, zumindest wenn ich will das der Hund etwas für MICH tut.

    Und natürlich sollte es auch Konsequenzen haben, wenn der Hund bereits erlerntes nicht ausführen will (eben weil es keine Belohnung dafür gibt).

  • das ist es ja, woran sich die Geister scheiden.


    Wie macht man das?


    Habe grad gestern wieder gelesen, dass positive Bestrafung sehr schlecht ist für das Lernen.

    Der Hund lernt in einer freudigen Stimmung viel besser als wenn er Angst hat.


    Also geht am besten positive Belohnung weil nur damit der Hund in eine freudige, für das Lernen optimale, Stimmung versetzt wird, oder?


    Aber wie soll ich positiv belohnen wenn der Hund nicht aufmerksam ist?


    Frage:


    Ich sah ein Video in dem wurde erzählt (von CaniKult) dass, wenn der Hund unaufmerksam ist und das Rufen des Namens ignoriert, man rückwärts mit dem angeleinten Hund weggehen soll, so lange bis er sich wieder auf mich konzentriert.


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    Das wäre meiner Meinung nach Negative Strafe, also etwas angenehmes wegnehmen, oder?


    Der Hund hat einen Reiz, welchen er interessant findet, und wo er eigentlich hin will, aber ich ziehe ihn quasi weg davon. Und gebe ihm ein einfaches Leckerchen.

    Kommt er beim nächsten Ansprechen gleich von alleine mit dann gibt es ein tolles Leckerchen, also positive Belohnung.