Suche Hilfe bei der Erziehung nähe Düsseldorf

  • Hallo zusammen,


    vor 10 Monaten haben wir einen Schäferhund in unsere Familie geholt, da war er 8 Wochen alt.


    Wir haben mit 10 Wochen mit dem Hundetraining (positive Hundeerziehung mit Klicker und Leckerchen) begonnen. Aus meiner heutigen Sicht hat unsere damalige (personal) Hundetrainerin uns nicht gut beraten. Der Hund durfte z.B. in die Schuhe beißen und wir sollten einfach passiv abwarten bis er daran keine Lust mehr hatte und auch von einem Halsband wurde uns abgeraten. Auch das Einschränken des Hundes im Hause wurde nicht vermittelt.


    Grundsätzlich haben wir halt Sitz und Platz geübt und dem Hund viel gezeigt. Wir waren auch sobald Corona das zugelassen hat bei einer Hundeschule vor Ort die nach dem gleichen Muster gearbeitet hat.


    Das war alles ganz ok bis der Hund ca. 7 Monate alt war und die Bewegungsreize zugenommen haben. Unser Hund fing an massiv an der Leine zu ziehen und jede Bewegung Fahrradfahrer, Autos, Jogger etc. waren ein absoluter Reiz und unser Hund wollte unbedingt hin. Leckerchen haben ihn nicht interessiert und sowohl Hundeschule als auch personal Trainerin konnten uns keine richtigen Ratschläge außer "mehr Leckerchen" geben, was nichts geholfen hat.


    Wir haben dann eine neue Hundetrainerin geholt die nach Maja Nowak arbeitet. Hier wurde uns zumindest einmal beigebracht, dass man den Hund zu Hause deutlicher einschränken muss und das man sich körpersprachlich anders gegenüber dem Hund verhalten muss. Allerdings hat die Dame kein Konzept gehabt, nur intuitiv gearbeitet und konnte mir auch keinen Trainingsplan auf meine Bitte hin erstellen.


    Aktuell arbeiten wir wieder mit einer anderen Hundeschule, die eher konventionell arbeitet.


    Unser Hund hat mittlerweile 40 KG, STOPP klappt schon ganz gut, das situative Nein auch aber der Hund ist weiterhin extrem Nervös draußen und zieht stark an der Leine. Bei Fuß klappt eher nicht so gut. Andere Hunde und schnelle Fahrrad Fahrer sind immer noch ein großes Problem und er kann sich nur schwer bzw. nicht zusammenreißen. Unser Hund spielt auch eher grob mit anderen jungen Hunden. Bei erwachsenen Hunden läuft er gut mit.


    Wir geben wirklich alles um dem Hund eine gute Erziehung zukommen zu lassen. Wir haben bereits 2000 € in Hundetraining investiert mit mäßigem Erfolg. Es ist auch so, dass wir aktuell wenig Freude an dem Hund haben, da jeder Spaziergang stressig ist. Das Tier ist eigentlich super, er sucht die menschliche Nähe und hat bisher keinen Schutztrieb.


    Ich suche wirklich Hilfe bei der Erziehung. Unser Hund ist sehr selbstsicher und schwer zu beeindrucken. Gefühlt sind die Hundetrainer überfordert mit dem Tier und ich weiß langsam auch nicht mehr weiter. Ich möchte dem Tier gerne Freilauf ermöglichen, weil meiner Meinung nach ein so großes Tier nicht dauerhaft an der Leine gehalten werden sollte.


    Hat jemand einen guten Rat? Wer hat im Umkreis Düsseldorf wirklich nachweisliche Erfahrung mit der Erziehung von Schäferhunden.


    Wenn wir das ganz nicht in den Griff bekommen, dann müssen wir uns von dem Tier trennen und das möchten wir wirklich nicht.


    Viele Grüße

  • Hallo,

    und willkommen bei uns im Forum.

    Es wäre sehr freundlich, wenn du dich und "das Tier" noch im Bereich für neue Mitglieder kurz vorstellen würdest. :)


    Deine Beschreibung klingt nach einem ganz normalen heranwachsenden Gebrauchshund, zu dem man den DSH auch zählt.


    Ausschließlich "Liebe und Leckerlies" funktioniert bei solchen Hundetypen meist nicht, sie wollen und brauchen klare Regeln und Grenzen. Aber das habt ihr ja nun selber schon gemerkt.


    Ich komme nicht aus eurer Ecke und kann deshalb keine konkrete Adresse empfehlen, aber ich würde euch raten, einen HundeSPORTVEREIN (keine Hundeschule!) aufzusuchen.

    Am besten eine SV OG, da kennt man sich meist sehr gut speziell mit Deutschen Schäferhunden aus. :)

  • Hi,

    Ich würde mal in Oberhausen bei Daniel Jöris von der Dog university (da gibt's Videos auf YouTube) anfragen.

    Er hat auch einen LZ Schäferhund.

    Und ansonsten liest mal über Dirk Lenzen (Hundeschule animalstar) in Düsseldorf viel gutes.


    Wahrscheinlich können die beiden Euch helfen.


    Ansonsten wird es hier gerne gesehen, wenn man sich im vorstellungsthread vorstellt.

    Und Bilder vom Hund lieben wir alle

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen.


    Ich habe mir bereits Hundesportvereine angesehen. Hier wurde mir aber auch klar gesagt, dass die Erziehung woanders stattfinden muss da der Fokus auf IGP liegt.


    Die klassischen Schäferhundvereine habe ich mir auch angesehen und hier geht es nur darum, dass der Hund die IGP Prüfung besteht. Es darf immer nur 1 Hund auf den Platz und alle anderen Hunde müssen in Boxen weggesperrt sein. Das geht für mich leider an der Realität vorbei. Im realen Leben hat der Hund immer und überall Reize und Ablenkungen. Ein Hund der nur auf dem Platz ohne Ablenkung funktioniert ist nicht mein Ziel. Dazu fand ich das die Personen ohne ersichtliches Konzept sehr hart zu den Hunden waren.


    Vielleicht gibt es ja ein erfahren Forumsmitglied das bereit für ein Telefonat wäre. Ich suche auch Tipps um den Hund mehr mit Kopfarbeit auszulasten.


    Ich bin wirklich bereit Zeit und Geld zu investieren aber aktuell habe ich gefühlt kein Licht am Ende des Tunnels. Mein persönliche Ziel ist es mit dem Hund im Freilauf lange Wanderungen / Spaziergänge zu machen. Ist ein Schäferhund dafür die richtige Wahl gewesen?


    Viele Grüße

  • Welche Erfahrungen mit Hunden hast du selbst bisher in deinem Leben? Wie die anderen schon schrieben, wäre eine Vorstellung schön.


    Woher stammt dein Hund? Züchter, "Unfall"? Hochzucht oder Leistungszucht? Das wäre schon wichtig zu wissen, damit man einschätzen kann, ob dein Hund "arbeiten'' will oder muss, oder ob er " einfach" beschäftigt werden kann.


    Und wie sieht dein tägliches Leben mit deinem Hund aus? Ist er immer bei dir oder auch mal mehrere Stunden allein?


    Ich selbst komme aus Norddeutschland und meine Hundetraierin ist eher eine Menschentrainerin. Sie geht wirklich auf mich, meinen Hund und unser gemeinsames Miteinander ein.

  • Willkommen hier im Forum,


    Hast du Hundeerfahrung?

    Es wäre wirklich schön wenn du dich, im Vorstellungsbereich, mit deinem Hund vorstellen könntest.


    Ich habe mir bereits Hundesportvereine angesehen. Hier wurde mir aber auch klar gesagt, dass die Erziehung woanders stattfinden muss da der Fokus auf IGP liegt.

    Sorry, aber dir wurde wohl nicht gesagt,

    dass auch bei einer Hundeschule, DU den Hund erziehen musst.

    Du bekommst hier wie da Tipps, umsetzen muss das dann der Hundehalter aber selber.


    Unser Hund ist sehr selbstsicher und schwer zu beeindrucken. Gefühlt sind die Hundetrainer überfordert mit dem Tier

    ... oder mit dem Hundehalter... ;)

    Was wurde dir denn getaten um deine Probleme in den Griff zu bekommen?


    Ein Hund der nur auf dem Platz ohne Ablenkung funktioniert ist nicht mein Ziel.

    Das ist von keinem das Ziel.

    Aber erst mal muss der Gehorsam ohne Ablehnung funktionieren. Erst dann kann es mit dem Hund auch unter Ablenkung trainiert werden.


    Wenn wir das ganz nicht in den Griff bekommen, dann müssen wir uns von dem Tier trennen

    Wenn ihr was nicht in den Griff bekommt?

    Leinenpöbeln? An der Leine ziehen?

    Sorry, aber wenn das Probleme sind, um ein "Tier" :/ (seinen Hund) abzugeben, weiß ich eigentlich auch nicht mehr was ich schreiben soll.

  • Ich habe mir bereits Hundesportvereine angesehen. Hier wurde mir aber auch klar gesagt, dass die Erziehung woanders stattfinden muss da der Fokus auf IGP liegt.

    Die klassischen Schäferhundvereine habe ich mir auch angesehen und hier geht es nur darum, dass der Hund die IGP Prüfung besteht.

    Also bei uns ist das anders. IGP ist EIN möglicher Bestandteil der Ausbildung des DSH, aber die SVÖ (bin in Österreich) OGs hier bei uns bieten auch ALLE Alltagstraining (Einzel und Gruppe) an. :/


    Es darf immer nur 1 Hund auf den Platz und alle anderen Hunde müssen in Boxen weggesperrt sein. Das geht für mich leider an der Realität vorbei. Im realen Leben hat der Hund immer und überall Reize und Ablenkungen. Ein Hund der nur auf dem Platz ohne Ablenkung funktioniert ist nicht mein Ziel.

    Tatsächlich kann Einzeltraining für sehr reizempfindliche Hunde das Mittel der Wahl sein um überhaupt erstmal zum Hund durchzudringen... wir wissen nun ja nicht, wie dein Hund wirklich ist, aber es kann durchaus sinnvoll sein erst ohne das Beisein anderer Hunde oder Reize zu trainieren und erst später in eine Trainingsgruppe zu wechseln.


    Dazu fand ich das die Personen ohne ersichtliches Konzept sehr hart zu den Hunden waren.

    Das kann ich nun natürlich nicht beurteilen, und ich weiß auch nicht, was du als Härte empfindest.

    Kannst du das vielleicht noch etwas genauer Ausführen?

    Weil (nur) Klicker und Leckerlie haben's bei deinem Hund ja auch nicht wirklich gebracht, oder?


    Ich suche auch Tipps um den Hund mehr mit Kopfarbeit auszulasten.

    IGP Training zum Beispiel :D ;)


    Fährtenarbeit ist eine sehr schöne und ruhige Möglichkeit den Hund geistig zu Beschäftigen. Unterordnung (BGH) bietet sich beim Schäferhund natürlich auch an.

    Mantrailing, Stöbern, Agility, Canicross,...


    Mein persönliche Ziel ist es mit dem Hund im Freilauf lange Wanderungen / Spaziergänge zu machen. Ist ein Schäferhund dafür die richtige Wahl gewesen?

    Grundsätzlich ist der DSH ein ausgezeichneter Begleiter für solche Unterfangen, aber es gibt Typen denen reicht das, und es gibt Typen, die brauchen irgend eine Form vom Sport o.ä. (siehe oben) noch zusätzlich, und das natürlich regelmäßig.


    Es wäre wirklich hilfreich mehr über deinen Hund zu wissen.

    Hochzucht oder Leistungszucht, falls Papiere vorhanden: welche Zuchtlinie?

    Wenn du das nicht weißt, tut es auch erstmal ein Bild vom Hund selber...

  • Gevatter hast du dich vor dem kauf eines dsh dich über diese rasse erkundigt? Es sind ganz tolle hunde, aber sie benötigen ständige auslastung und zwar nicht nur körperlich, sondern durch ihre klugheit wollen und müssen sie auch hirnmässig trainiert werden. Für nur wandern und spazierengehen hättest du dich vll nach einem labi umsehen müssen.

    Sorry, wenn ich das so unverblümt schreibe.


    In einer ortsgruppe vom schäferhundeverein lernst du den richtigen umgang mit einem dsh, wie du ihn zuhause trainieren kannst und das musst du einfach täglich tun. Dann hast du auch den hund den du dir wünschst. Sie geben dir in der og tipps und ratschläge, helfen dir am platz. Aber zuhause ist das tägliche training.

    Der dsh will und muss gefordert werden, dann hast du auch einen ganz tollen weggefährten.


    Nicht gleich das handtuch werfen, sonndern such dir eine sv ortsgruppe, die werden dir ganz bestimmt helfen, wenn dir klar ist, dass die probleme von heute auf morgen nie verschwinden können und es eben tägliches traing benötigt!!

  • In einer ortsgruppe vom schäferhundeverein lernst du den richtigen umgang mit einem dsh, wie du ihn zuhause trainieren kannst und das musst du einfach täglich tun. Dann hast du auch den hund den du dir wünschst. Sie geben dir in der og tipps und ratschläge, helfen dir am platz. Aber zuhause ist das tägliche training.

    Das ist noch ein sehr guter Punkt!


    Der DSH ist kein Hund für 1x die Woche Samstag Nachmittag eine Stunde Hundeschule und dann hört der nach 3 Monaten.


    Er braucht tägliches Training. Die Übungen in der HuSchu sind eigentlich eher als Hausübungen zu verstehen, und die Woche darauf werden die Hausübungen dort dann kontrolliert, evt. kurze Hilfestellung dazu gegeben falls was noch nicht so klappt, und dann gibt's aber auch schon die Hausübungen für die kommende Woche auf.

  • Wenn du kannst, dann stell doch ein Video von deinem Alltagstraining hier ein. Es ist fast unmöglich, eine Ferndiagnose zu stellen, denn es müssen immer beide Seiten betrachtet werden.

    Du merkst ja, dass hier alle bemüht sind, dir zu helfen. Bitte stell dich und deinen Hund auch vor. Ohne weitere Informationen ist es noch schwerer, deine Situation nur annähernd zu beurteilen.


    Ich vermute, du musst mal zuhause für ganz klare Vorgaben deinerseits für deinen Hund achten. Der Teufel liegt im Detaill. Und da gibt es wirklich viel zu tun. Das Schöne daran ist, man kann auch viel tun.

  • Gevatter hast du dich vor dem kauf eines dsh dich über diese rasse erkundigt? Es sind ganz tolle hunde, aber sie benötigen ständige auslastung und zwar nicht nur körperlich, sondern durch ihre klugheit wollen und müssen sie auch hirnmässig trainiert werden. Für nur wandern und spazierengehen hättest du dich vll nach einem labi umsehen müssen.

    Sorry, wenn ich das so unverblümt schreibe.

    Naja, stehts und ständig müssen sie mitnichten "bespaßt" werden. Es reicht durchaus das tägliche Training, welches ja schon beim normalen Gassigehen quasi nebenbei stattfindet, aus. Es kommt, wie immer, darauf an wie man den Hund aufbaut. Wenn er natürlich von klein auf gelernt hat das es ständig Aktion gibt wird er diese dann später auch einfordern. Andersherum funktioniert es aber eben auch gemäßigter, so wie hier auch.

    Sorry, aber das mußte mal wieder gesagt werden. ;)


    Und nun mal zum eigentlichen "Problem":

    Der Hund hat offenbar von Klein auf nie wirklich gelernt Grenzen gesetzt zu bekommen. Das macht die Sache, jetzt wo er in der Pubertät steckt, natürlich nicht wirklich einfacher. Da kann es schon vorkommen, das jetzt mehr "Härte" vonnöten ist um sich durchzusetzen.

    Unser Hund ist sehr selbstsicher und schwer zu beeindrucken.

    Ich würde in dem Alter und mit der Vorgeschichte eher von "kackdreist" reden. Welche Konsequenzen hat(te) sein Fehlverhalten denn bisher?


    Mein Tipp zuerst einmal: Deutliche Grenzen aufzeigen und auch durchsetzten. Des weiteren am Grundgehorsam arbeiten. Das allein sorgt in dem meisten Fällen schon für deutliche Besserung.

    Mein persönliche Ziel ist es mit dem Hund im Freilauf lange Wanderungen / Spaziergänge zu machen. Ist ein Schäferhund dafür die richtige Wahl gewesen?

    Warum Nicht? Aber es ist wie mit allen Hunden, sie sind immer nur so "richtig" wie sie für ihre Aufgabe erzogen/ausgebildet sind.

    Hier laufen zB. ein Kaukasischer Owtscharka Rüde und eine Hollandse Herdershond Hündin zu 100% frei. Es geht also. :thumbup:

  • Hundeschule von Dirk Biller müsste in der Umgebung liegen. Ansonsten Jenny Sehfeldt