Unser erste Tag im SV

  • Zum Thema fährten....da hatte ich bisher nur einen, der wirklich über die Fährte gerannt ist. Dem war das auch immer zu einfach. Ich hab da verschiedene Sachen probiert bis ich ihn endlich ausbremsen konnte. Futter überrannte er in seiner Hektik auch ganz oft.
    Ein Stachler führte da auch nicht zum Erfolg, solche Dinge interessieren diesen Hund nicht, da ist er doch sehr hart im Nehmen.
    Erfolg hatten wir nachher übers "sperren". Er dürfte erst weiter, wenn er das Futter aufgenommen hat und das befand sich wieder in jedem Schritt. Das ging auch nur mit einer 2.Person, da ich ihn kräftemäßig nicht händeln konnte. Auch an den Gegenständen wurde er so lange blockiert, bis er entspannte. Da dauerte eine 200 Schritt Fährte auch mal ne gute Stunde :D
    Nach 3 Einheiten hat es dann aber einigermaßen funktioniert. Ich konnte zwar noch keinen Kaffee auf der Fährte trinken, wurde aber auch nicht mehr hinterher gezogen.
    Was die UO betrifft, sehe ich es wie Angelika. Die UO führe ich eigentlich von Welpe an ohne Leine durch und das funktioniert ganz gut, möchte da aber auch kein Weltmeister werden. Eine freudige UO mit Ausstrahlung um die 90 Punkte reicht mir vollkommen aus (und wenn es mal 85 sind, ist es auch okay).
    Im SD...hm....kommt ganz auf den Hund an. Aber ich denke, mit einem vernünftigen Team kann man jeden Hund so aufbauen, dass es nicht nötig sein wird.
    Im Alltag braucht man das in der Regel auch nicht, aber zur Gefahrenvermeidung kann es schon angebracht sein (zB. großer Hund, kleiner Besitzer. Plötzlich kommt eine Katze aus dem Busch gesprungen...)
    Nach meiner OP hat es mir sehr geholfen, den Hund dann auch zu halten, wenn etwas war.
    Von daher würde ich es nicht ganz verteufeln. Es kommt immer auf den Hund und die Umstände an und auch, wie man welches Hilfmittel einsetzt. Mit einem Halti kann man viel mehr Schaden anrichten als mit einem Stachler, wenn man es nicht richtet anwendet. Genauso die Würger, Schlingen usw.

  • ostholstein: Abbauen muss ich nur was für den Hund zur Gewohnheit geworden ist. Wenn ich etwas nur ein- oder zweimal einsetze, merkt sich das der Hund nicht für sein ganzes Leben. Zumal man dann von der Teilnahme an Prüfungen, dem Einsatz im Dienst oder an der Herde etc. noch meilenweit entfernt ist.


    Dass Du auf Hundeplätzen schon viel Mist gesehen hast bedeutet doch nicht dass jeder dort schlecht arbeitet. Ich hab auch schon viel Unsinn gesehen, u.a. auch mit dem Clicker (mit dem kann man Hunde in die Verzweifelung treiben). Trotzdem unterstelle ich nicht dass es niemanden gibt der damit richtig umgehen kann.

  • Und Du meinst alles ist anders nur weil jemand statt eines Schäferhundes z.B. einen Malinois an der Leine führt???

    Nein, sicherlich nicht. Die Mali-Szene dürfte im Grunde beim Sport nicht viel besser wegkommen, als beim DSH. Aber hier auch wieder das Problem des Images: Hund = Sportgerät.


    Da dies aber nichts daran ändert, dass hier so viele User einen Beitrag liken, der Starkzwangmittel im selben Beitrag mit "sachgerechter und dosiertem Umgang" in den Himmel loben, verabschiede ich mich hier...sonst muss ich mich übergeben. <X

  • Mein Hunde ob jetzt zu Hause im Alltag oder auf dem Hundeplatz baue ich grundsätzlich über Bindung zu MIR auf! Ich will das SO! Andere wollen die Bindung zum Spielzeug oder sonst was. Aber ich möchte das meine Hunde für MICH arbeiten und nicht für Futter, Spielzeug und CO. Auszubilden ist das oft viel schwieriger und dauert in der Regel auch länger.


    Ich möchte auch gerne, daß mein Hund für mich arbeitet. Aber wollen wir doch mal ehrlich sein, die meisten Hunde sind Egoisten und arbeiten nur für die Beute oder das Leckerlie.
    Bei Hunde, die ein ausgeprägtes "Will to please" zeigen, reicht auch ein Lob.
    Hunde, die unter Zwang ausgebildet bzw. geführt werden, arbeiten damit sie den Zwang entgehen.



    Bei einem Hund , den man schon als alten Hasen bezeichnen könnte, kann man schon eher annehmen das er für mich arbeitet.
    Sogar Drogenspürhunde im Polizeidienst werden mit der Beißwurst bestättigt.

  • Letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob und wann er ein Stachelhalsband einsetzt und dazu seinen gesunden Menschenverstand einsetzen.
    Ich habe neulich einen Beitrag gelesen, in dem stand, dass die meisten Hunde zwischen 1 bis 2 Jahren abgegeben werden. In dem Alter bekommt man das Ergebnis seiner Erziehungsarbeit zu spüren.
    Wenn man in dem Alter dann meint, seine Erziehungsfehler mit Stachelhalsband und Co. korrigieren zu müssen, dann hätte man besser ohne Hund bleiben sollen.

  • @ostholstein,


    ich nutze ALLE Möglichkeiten. Selbstverständlich werden meine Hunde auch mit Spielzeug und Co. bestätigt. Aber der Focus soll nicht auf dem Spielzeug oder dem Futter etc. pp. liegen. Wenn Du nämlich an Prüfungen solche Hilfsmittel nicht hast, zeigt sich, ob der Hund trotzdem bei Dir ist und "freudig" mitgeht, oder nur so nebenbei trottet, weil er weiß es gibt ja eh nichts. Ich habe andersrum auch Hunde gesehen, die mit extremen Zwang ausgebildet wurden, dass in Prüfungsituationen eben NIX mehr ging, weil der Hund wußte, Heute kommt halt kein "Zwang" oder "Einwirkung".


    Beides finde ich nicht gut. Hier muss man eine Balance finden um Prüfungen gut zu meistern. Heute habe ich mal meine Pokale wieder abgestaubt und habe mich einfach daran erfreut, wie viel ich mit meinen Hunden bei Prüfungen erreicht habe. Besonders Stolz bin ich auf meinen Tierheimhund Derry! Mit Ihm habe ich die meisten Prüfungen erfolgreich absolviert. Bis Heute einfach nur ein toller, aber ganz und gar nicht einfacher Hund. Er war und ist immer noch ein Hund, der alles nach "vorne" umsetzt. Gerade bei ihm habe ich gelernt ohne Hilfsmittel jeglicher Art zu arbeiten, weil er sich gegen die Hilfsmittel gesetzt hat - er zog sich nämlich in der Aggression extrem hoch. Allerdings musste ich mit meiner Autorität den Hund eben doch in der "Spur" halten bzw. bringen, denn sonst hätte ich einen Hund gehabt, der gefährlich für Mensch und Tier gewesen wäre.


    Angelika

  • Da dies aber nichts daran ändert, dass hier so viele User einen Beitrag liken, der Starkzwangmittel im selben Beitrag mit "sachgerechter und dosiertem Umgang" in den Himmel loben, verabschiede ich mich hier...sonst muss ich mich übergeben. <X

    Ich "lobe nix in den Himmel". Für mich gibt es nur nicht pauschal "gut" und "böse". Im Einzelfall kann jedes Ausbildungshilfsmittel für den einzelnen Hund, immer vorausgesetzt es wird richtig angewendet, positive Auswirkungen haben. Einmal richtig angewendet kann einem Hund u.U. lebenslangen Stress ersparen und somit mehr Lebensqualität bieten (ich schreibe hier "u.U.", was nicht gleichbedeutend ist dass das für jeden Hund gibt). Die Ergebnisse der Studien der TiHo Hannover (Fachbereich Tierschutz!) belegen das.


    Ich persönlich muss mich immer bei irgendwelchen Gutmenschen übergeben, die (angebliche) Tierquälerei nur erkennen wenn ein Hund ein Stachelhalsband trägt oder ein Teleimpulgerät. Ohne diese optischen Krücken hingegen fällt ihnen nicht auf wann ein Hund ausbildungstechnisch unter enormen Stress steht und der Hundehalter das nicht abzustellen vermag.

  • möchte dem noch hinzufügen, dass die meisten leider immer Äpfel mit Birnen vergleichen wollen. Alltagstauglichkeit sollte jeder Hund haben und Ausbildung in verschiedenen "Sportrichtungen" ist ein ganz anderes Paar Schuhe.


    Wenn man das Beides in eine Topf wirft kommt nur "schei.." dabei heraus. So ist das auch mit Hilfsmitteln egal ob das jetzt nur eine Leine, Halsband, Stimme, Leckerlie oder sonst was ist.


    Man beachte auch, es gibt unterschiedliche Trieblagen beim Hund, die sich sehr selten im normalen Alltag zeigen und wenn sie sich zeigen, die meisten nur Hundehalter dann ein extremes Problem beim Händeln derselben haben.


    Aber das ist ein großes Komplexes Thema und darauf will ich jetzt auch nicht näher eingehen.

  • Ich habe vom Sport nicht viel Ahnung,die Hundesportler die es hier,bei mir, gibt haben samt und sonders Hunde die auf dem Platz funktionieren wie Schweizer Uhrwerke(zumindest laut dessen was die Besitzer von den Prüfungsergebnissen verlauten lassen),ob sie dazu gezwungen werden o.wurden kann ich nicht beurteilen,was sie allerdings alle gemeinsam haben ist das sie in ihrer Freizeit nix können und mehrheitlich im Stachel laufen.Diese Hunde unterscheiden offenbar ganz klar zwischen Platz und dem Rest.


    Ich finde es grossartig hier von Leuten zu lesen die offenbar Platz und Alltagsgehorsam gleichermaßen wichtig finden.


    Ich habe mich für Joschi ganz klar entschieden einen anderen Weg zu gehen und ohne Stachel und co. auszukommen ,muss aber auch zugeben das ich trotz Trainer etc als Frau von 1,60 Körpergrösse oft an meinen Grenzen war und sehr viele neue Ideen denken musste.Ich habe mich sehr oft gefragt ob das mulmige Bauchgefühl das mich stets ,in seinen leinenaggressiven Zeiten begleitet hat ,wirklich dienlich war ihm die notwendige Sicherheit und Führung zu geben.So richtig glaube ich nicht dran...


    Definitiv kann ich sagen das er mit 2,25 Jahren nicht im Ansatz so weit in der Ausbildung ist wie jeder seiner Vorgänger in meinem Leben.Aber ich kann auch sagen das ich noch von/mit keinem anderen Hund so viel gelernt habe wie wie mit ihm und außerdem hat es sich gelohnt:mittlerweile Stimmt die Richtung und er lernt schneller als ich je erwartet habe.


    Dennoch kenne/ kannte ich Hunde die unter den hier als Starkzwang genannten Methoden sich enorm Positiv entwickelt haben und die durch den Einsatz bzw den dadurch entstandenen Lernprozess einen viel besseres Leben geführt haben.
    Ob diese Hunde auch mit netten Methoden ans gleiche Ziel geführt hätten werden können wird man schlecht herausfinden können

  • Nun muss ich doch nochmal meinen Senf dazugeben. Im Sportbereich kann ich nicht mit reden, mein Hund ist ein Familienhund.


    Wie und was man macht, ist am Ende eine Frage der Haltung. Nur weil es dies und das gibt heißt es doch noch nicht das man es dann nutzen muss.

  • Mein Hund ist ein Familien und Sporthund.
    Und funktioniert auf dem Platz genau so wie außerhalb.
    Ich denke die Erziehungsmethoden sind nicht zu pauschalisieren. Sondern hängen vielmehr vom Hund ab.
    Es macht auch viel aus ob der Hund als Welpe oder als Erwachsener Hund in die Familie kommt. Hier kann man schon sagen wenn ein Erwachsener Hund mit Erziehungsfehlern daher kommt, Hilfsmittel gezielt eingesetzt eine Lösung sein können.
    Selbst getan , 2 mal angewendet danach nie wieder.
    Und ich kann nicht behaupten das mein Hund nicht klar im Kopf war eher im Gegenteil.
    Ich will damit nicht sagen das es immer eineLösung ist sondern nur eine Möglichkeit.

  • @Wolfskralle


    Warum verabschieden? Bisher sind doch ausschliesslich verschiedene Ansichten hier raus zu lesen, wurde doch niemand verbal unter der Gürtellinie angegriffen :)


    Ich persönlich werde nie verstehen, warum Hundesport teilweise mit Erfolgsdruck geführt werden muss und dann solche Dinge zum Einsatz kommen sollen. Im Motorsport mal die Drehzahl hochschrauben um ein paar Sekunden rauszuholen ist ja ok, Autos sind auch Gegenstände...Boxen, Kampfsport, haut euch Medikamente in Kopf wie ihr wollt, das ist dann immerhin des Menschen Entscheidung...aber Hunde? Lebewesen, die garantiert nicht "sagen" ey Herrchen, brems mich mit allen Mitteln, wenn ich übers Ziel hinaus schiesse. Für mich ist Fakt, Hunde, egal welche Rasse gehört kein Zwang aufgedrückt. Ist schon armseelig genug, daß der Mensch auf diesem Planeten über alles bestimmt was und wer wie leben darf.


    In diesem Sinne...frohe Weihnachten!