12 Wochen - Klein aber Oho

  • Hallo Magic. Als ich deinen ersten Post las, habe ich mir gedacht na Mahlzeit. Das kann in der Zukunft noch ordentlich schief gehen. Ein DSH ist und wird nie ein Labbi sein. Auch ein äußerst ruhiger Schäfer nicht. Du hast ein Sportgerät unter den Schäfer, den grauen. Je eher du dich davon verabschiedest das der Hund wie dein Labrador wird, desto besser für alle. Das heißt nicht, dass man die Hände über den Kopf jetzt werfen soll, aber man schon bereit sein sich anzupassen. Du bist ja hier, also willst du was tun. Das ist sehr gut und eine gute Voraussetzung. Um es unverblühmt auszudrücken, es wird vieles anders als vorher mit einem Labi. Ein DSH wird euch mehr fordern. Ihm wird ein Gassi nicht reichen auch ein langes Gassi nicht. Auch nicht tägliches langes Gassi nicht samt Joggen. Körperliche Auslastung ist das eine, aber ein DSH will auch geistig ausgelastet werden. Er will denken. Vergiss das später bitte nicht. Mach dir mal jetzt schon Gedanken, wie du deinen Hund in der Zukunft geistig auslasten möchtest. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Unterordnung, Fährten ( suchen ) etc. Informiere dich ein bisschen jetzt darüber. Welche Angebote gibt es bei dir in der Umgebung ( damit man dir beibringt wie man es macht ). Das du Hundeschule / Welpenkurs besuchst ist super. Der Kontakt zu den Artgenossen darf nicht zu kurz kommen. Nach der Welpengruppe besuche bitte Junghundekurs und mache die Begleithundeprüfung (BH). Wieso? Das ist empfehlenswert, weil du lernst dort wie dein Hund tickt und was du tun kannst und nicht kannst damit ihr euch gegenseitig versteht. Richtig Kommandos verknüpfen, richtig korrigieren, der Hund lernt mit verschiedenen Altagssituationen ( Jogger etc. ) umzugehen und du lernst wie DU umgehen sollst. Wieso? Weil ein DSH viel, viel mehr Trieb hat als ein Labrador. Du lernst dort mit dem Trieb umzugehen. Den Trieb zu lenken. Ein grauer Schäfer will seinen trieb ausleben dürfen. Wird er es niergends können dann sucht er sich einen Ventil (Fahrradfahrer, Jogger, Autos etc. ). Ein weiterer Vorteil von BH ist, die Übungen lasten den Hund geistig aus. Der Hund denkt mit. Er arbeitet, ein DSH will arbeiten. Dazu kommt, das durch das gemeinsame Arbeiten verbessert sich eure Bindung.

    Wieso der ganze Text, wenn du eigentlich ganz andere Fragen hattest? ;):P Weil ich nicht ganz so rauslesen konnte, ob du dir all dessen bewusst warst bei der Anschaffung von einem Schäfer. Wenn nicht, ist auch nicht sehr schlimm, wenn du dir dessen zeitnah bewusst wirst. Ich stresse es so, weil je eher du es verstehst, desto früher kannst du artgerecht das Zusammenleben gestalten. Es ist nicht dazu gedacht um dich fertig zu machen. Das ist ein Welpe, aus ihm kann alles werden. Ein kleines Wesen der entweder ein super treuer, ausgeglichener, wesenfester und loyaler Begleiter werden kann, oder ein frustrierter, unausgelasteter Hund der dadurch unerwünschte Verhalten entwickeln kann die man DANN schwer rausbekommt ( von Leinenzieherei bis Agressivitäten auf bestimmte Reize ).

    Ok. Zu deinen Fragen :) Ein Hund lernt durch Verknöpfungen. Bringt man ihm etwas bei, zB. einfachheitshalber das Kommando Sitz: zuerst bringst du den Hund zB. durch das hochhalten von Futter dazu, das er sein Hintern auf den Boden setzt, berührt es den Boden, sofort super freuen und mit Futter belohnen. Dies wiederholst du in dieser Art VIELE Male. Dann machst du das selbe mit dem Wort "Sitz". Wiederhollst viele Male. Bis der Hund versteht: Hintern am Boden = Leckerli. Dann kann das Futter direkt vor der Nase weglassen und erst danach belohnen. Diese Schritte müssen mehrmals wiederholt werden. Ein Hund, braucht 100 Wiederholungen um überhaupt das Hinsetzten und dazugehöriges "Sitz" zu verknöpfen. Und das ist ein Schritt. Daher: jede auch so kleine neue Kommando ( oder Erwartung von dir an den Hund ) braucht Wiederholungen.

    So. Wieso soll ein Hund etwas machen? Was motiviert ihn? Es gibt ncihts motivierendes besonders für einen Welpen als Futter. Für einen Welpen ist es überlebenswichtig, hat er nicht genug Futterdrang, dann stirbt er ( in der Wildnis ). Er fährt also total auf das Futter ab. Das machst du dir zur Nutze. Macht er etwas ( am Anfang reicht Ansatz ) das du möchtest, kriegt er Futter ( Wiederholungen ). Macht er es etwas was du nicht willst ( kein Futter ). Bsp. unseres Sitz. Welpe hat gecheckt ouuuui Leckerchen. Ich will, ich will, ich will. Ich kann es kaum erwarten, ich will. Er setzt sich zwar hin aber krabbelt dann an deine Beine weil er Leckerchen will. Du kannst a) es belohnen BEVOR er zu dir auf die Beine Krabbelt b) nicht belohnen. Belohnst du es trotzdem, lernt der Welpe ahaaaaa wenn ich genug aufdringlich werde weil ich es will, dann kriege ich was ich möchte. Du willst aber das der Welpe lernt das in dieser Welt passiert alles nur wenn DU es möchtest. Also kein Leckerli. Hund weg von dir, vielleicht Leckerchen verstecken und bestimmend "nein". Hund schaut blöd aus der Wäsche "waaas, ich verstehe meine Welt nicht". Du sagst dann Sitz. Welpe setzt sich hin, du machst Halli Galli und zack Leckerchen. Welpe lernt: ahaaaa das Anspringen lohnt ja nicht ( wiederholungen!)

    Du kannst den einfachen Sitz Beispiel vom Prinzip ( was lernt mein Hund ) auf alles andere übertragen. Manches kann man nicht wie Sitz wiederholen zig Male auf ein Mal (Zb. Jogger anbellen ). Das Zauberwort heißt: Konsequenz. Was lernt der Hund ( brauchst immer noch Wiederholungen!! ) wenn du 10 Mal es richtig ihm beibringst, beim 11 Mal aber vielleicht keine Zeit gerade hast und ein Jogger kommt und der Hund bellt halt. Hund lernt; ahaaaa ich kann es doch und es passiert nichts, beim nächsten Mal probiere ich es noch mal!. Wiederholungskette unterbrochen du fängst bei 0 an. Manches zu erlernen ist für einen Welpen sehr schwer. Man geht auch nicht zuerst auf Mount Everest wenn man den heimischen Berg nicht erklimmern kann. Du fängst zuerst ohne Ablenkung dann steigerst du es ( Wiederholungen!) mit Ablenkung ( Wiederholungen!). Für einen triebigen DSH sich ruhig zu verhalten wo er sooo viel Energie hat ist wie Everest erklimmern. Ruhe muss dein Welpe lernen. Am besten zu Hause, erst dann steigern. Puh, zu deinen Fragen nun.

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  • Er versteht zwar Sachen viel schneller, fordert aber auch viel mehr.

    Das ist das tolle an einem Schäfer. Er hat eine super schnelle Auffassungsgabe. Du kannst sooo viel machen aus ihm. Natürlich fordert er es. Er will ja arbeiten ;) Will beschäftigt werden. Steuere es. Bring ihn zum Nachdenken ( lastet übrigens auch aus ). Was muss ich also tun das ich an mein Futter komme? Was will der Mensch von mir?

    Bewaffne dich mit Futter und überlege dir zuerst was du am Ende erreichen willst. Dann zerlege es im viele kleine Schritte. Überlege dir dann bei jedem Schritt, was genau du mit dem Futter bestätigst. Was willst du nicht erreichen? Führe die Schritte durch und erst dann steigere die Ablenkung. Sei großzügig mit dem Belohnen aber auch konsequent. Du stellst die Regeln auf. Hilfreich ist es, statt den Welpen aus der Schüssel zu füttern sich sein gesammtes Futter am Tag zu erarbeiten. Es gibt am Anfang soooo viel neues soooo viele Möglichkeiten das gewünschte zu bestätigen. Du willst den kleinen nicht zum Tode mästen :P:D Außerdem, wenn er für sein Futter was tun muss ( Futterdrang ) tut er es auch eher als wenn sein Bauchi bereits voll mit dem Futter aus der Schüssel ist. Außerdem was lernt der Hund wenn er das Futter aus der Hand bekommt und nicht aus Schüssel? Buaaaah, Frauchen ist das höööhste nur da gibt es nämlich Futter. Ich werde besser in ihrer Nähe bleiben, wer weiß wann das Futter wieder für mich rausspringt? Vorausgesetzt du nimmst Futter zum Gassi auch mit ;)

    Kann ich von ihm erwarten, dass er halbwegs an der Leine neben mir geht (ich meine nicht Fuß, bei Gott nicht, ich meine kein Psycho Gezerre in jede Richtung inklusive Einwickeln der Beine und damit einhergehender Mordversuch)?

    Jein. Nein = er kann das gar nicht ( Wiederholungen! + was will die von mir ? überlege dir was du erreichen willst + Schritte + durchführen ) außerdem es gibt sooooo viel neues in der Welt zu entdecken ( für den Welpen alles ^^ ). Ja = du kannst langsam nachdenken wie du es anstellst das er in der Zukunft tut was du willst.

    Wie groß ist die Leine? Eine kurze Leine ist kontraproduktiv. Er will ja seine Welt entdecken und das soll er ja. 3-4 m Leine ist in Ordnung. Da hat er trotzdem die Möglichkeit zu schnuppern ohne gleich in der Leine zu liegen. Weil was lernt er sonst? Leine ist ja kurz und so ein kleiner Racker der ordentlich Pfeffer im Hintern hat darf dann alles nicht,. Dann denkt er sich buaaaah, Frauli aber da ist eine Schnecke, die ist soooo toll, da will ich jetzt gucken. Die Leine hindert ihn sehr rasch. Da spürt ein Welpe da ist ein Zug an meinem Hals, es ist unangenehm, ich will weg von dem Zug, außerdem haaloooo die Schnecke! Welpe zieht, irgendwann bist du genervt und gibst nach. Welpe lernt: ahaaaa! Wenn ich nur ganz doll ziehe dann komme ich schon hin. Um es zu vermeiden, gib ihm schon bisschen Leinenfreiheit. Er will doch gucken. Wenn sich die Leine aber trotzdem spannt, dann bleibst stehen und rührst dich keinen Schritt. Es ist eine Geduldsprobe! Er wird es wahrscheinlich oft machen und du musst jedesmal konsequent sein. Sonst: ahaa diesmal hat es geklappt, ich werde es beim nächsten Mal versuchen! Ein Welpe ist nciht blöde ;) Du kannst auch kurz bevor die Leine anspannt die Richtung wechseln. Und erst wenn die Leine wieder locker ist zum Begehrobjekt mit dem Hund hingehen. So lernt er: wenn die Leine locker ist komme ich zum Objekt meiner Begierde.

    Kann ich von ihm erwarten, dass er nicht an meinem Essen schnuppert und schleckt?

    Das liegt an dir. Wenn er es tut, dann hast du es bereits erlaubt. Es gibt nichts schöneres für einen Welpen als Futter. Er will es. Ein Rudelführer bestimmt aber wann das Futter kommt. Was vermittelst du den Welpen? Erlaubst du ihm an DEIN Futter ran? ( welcher Rudelführer erlaubt in der Natur an eigenes Futter, wo die Resourcen knapp sind ??????? :/ da wird aber der Übeltäter aber sooo schnell zähnefletschend verjagd ). Anscheinend hatte Welpi schon mit dem Futter erfolg. Wieso soll er es nicht immer wieder versuchen? Er wird es solange tun bis er immer wieder Erfolg hat. Da hilft es nur: nicht an sein Erfolg kommen. "Nein", Wegschieben bei den Versuchen. Kapiert er und unterläßt den Versuch ( brauchst gutes Timing ) kannst du das gewünschte Verhalten mit dem Futter belohnen ( nicht deinem 8o).

    Kann ich von ihm erwarten, dass er mir nicht ins Ohr beisst wenn ich ihn trage?

    Da wurde schon erwähnt. Auuuuuuaaaa + ignorieren. In deinem Fall, nicht mehr tragen. Weißt du wieso das Aua wichtig ist? Wenn der Welpe bei seinen Geschwistern ist und spielt und vielleicht übertreibt und die Zähnchen zu doll drücken, dann quitscht der Brüderlein und vielleicht verärgert versenkt die eigenen Zähnchen in den Welpen ihrerseits. Welpe lernt: oha! Wenn ich zu feste bin, dann will mein Brüderlein nicht mehr mit mir spielen und ich bekomme vielleicht meinerseits aua. Uuu nicht gut. Macht er es oft genug, dann verknöpft er es fest. (Wiederholungen).

    Das kannst du also zur Nutze machen. Du willst nicht das er dir in das Ohr beisst ( ist lieb gemeint von ihm, tut dir aber weh ). Du ahmst am besten den Brüderlein weil der Welpe es im Bestfall schon kennt und verknöpft hat.


    Kann ich von ihm erwarten, dass er nicht seine eigene Kacke frisst?

    Da hilft es nciht dazu kommen lassen. Kein Erfolg geben, siehe oben.

    Kann ich von ihm erwarten, dass er kommt wenn ich ihn rufe?

    Jein. Nein = er weißt noch nicht was du von ihm willst, das musst du ihm erst beibringen. Außerdem es gibt soooo viel interessantes in der Welt ( für den Welpen alles ), besonders für einen DSH der unmengen an Energie hat. Ja = du kannst damit anfangen zu überlegen was du erreichen willst und in kleinen, kleinen Schritten steigern.

    Du willst also das der Hund nach dem Rufen kommt. Fange zu Hause an, da gibt es nicht so viele Ablenkungen ( du willst nicht in Konkurenz stehen zu dem tollen tollen Schmetterling oder ? ;)). Du kannst ihn direkt mit Futter locken, oder dein Freund haltet den Welpi, du rennst weg ( trieeeb, außerdem huuuui waaaas da will ich mit!!) und mit Futter und hoher netter stimme schau oder was auch immer sagst ( auf sich und Futter aufmerksam machst ). Irgendwann bleibst du stehen und dein Freund lasst den Welpi los. In dem Moment wo der Welpi sich in Bewegung setzt zu dir sagst du "komm" oder "ran" oder was auch immer es später sein soll. Der Welpe rennt zu dir du machst den super Affen aus dir. Sich super freuen, Futter geben etc. Ah was für ein tolles Spiel, denkt sich der Welpe. Du wiederholst das oft genug. Welpe verknöpft dann das "hier" ( alles braucht Wiederholungen ). Und lernt da gibt was zum Futtern :love: Du verknöpfst das herkommen mit etwas positiven. Dann kannst du es draußen mit wenig Ablenkung versuchen. Draußen ist es wichtig, das du den Welpi nur rufst, wenn du dir sicher bist das er kommt. Laaangsam Ablenkungen steigern. Es wird dir nicht geholfen später, wenn der Hund ein Mal kommt und ein Mal nicht. Später wenn er größer wird, hilft da die Schleppleine. Wenn er nicht kommt und aber gelernt hat fest was "hier" heißt holst du ihn. Der Hund soll im Bestfall nicht die Möglichkeit dazu bekommen nicht zu kommen. Das mit Schlepp aber im Junhundealter. Wenn du ihm nicht die Gelegenheit gibst zum nicht horchen, dann macht er das abhauen auch nicht. Kommt er, dann belohnen. Auch wenn etwas auch sitzt. Die Motivation zu kommen darf den Reiz nicht verlieren. Später, übe mit anderen Hunden zB. rufst ihn, er kommt, belohnen und wieder freigeben. Es soll keine negative Verknöpfung enstehen ( Rufen = aus mit Spaß weil Leine ). Wieso soll der Hund dann sonst kommen wenn es aus mit Laufen ist?

    Kann ich von ihm erwarten, dass er nicht "GERONIMO" mäßig auf jedes Kind zuspringt was er sieht?

    Tut er es? Wieso? Weil er Erfolg hatte. Weil du nicht eingegriffen hast. Er hat nicht gelernt das es nicht erlaubt ist und was du stattdessen von ihm erwartest.

    Spielen mit den Kindern ist nun erlaubt wenn er nicht springt. Er will ja hin. Du bestimmst wie. Positiv verknöpfen. Das unerwönschte von nun an nicht zulassen.

    Kaffeehaus. Lupin muss nicht aufs Klo, er hat auch keinen Hunger oder Durst. Ihm ist einfach nur langweilig. Ich hingegen sitze seit 2 Sekunden und erwarte mir von ihm, dass er zumindest eine halbe Stunde unter der Bank liegt und eine Ruhe gibt. Er versucht alles erdenkliche um hinauszukommen inklusive herzzerreißendes Jammern (das macht er gerne.) - ich schimpfe.

    Du hast wahrscheinlich mit Mount Everest angefangen :D War das sein erster Besuch`? Übrigens, als er nach Schimpfe endlich Ruhe gab, dann DA wäre der Zeitpunkt für Leckerchen und Lob. Schließlich hatte er gewünschtes Verhalten zum allerersten Mal in der Situation gezeigt, das will man doch mit Futter verstärkern oder? ;) Er weißt noch nciht was du in einem Gasthaus von ihm willst. Soooo viele Gerüche und Menschen, vielleicht macht es ihm auch Unbehabgen etc. Solche Besuche am Anfang immer kurz halten und positiv für euch beide Abschließen.



    Nicht den Kopf hängen lassen. Ich habe meinen ersten Schäfer mitten in der Pubertät aus zweiter Hand übernommen ( mit Baustellen ). Und es WAR eine Umstellung und es war schweißtreibend. Wenn man aber bereit ist, sich dem Hund ein bisschen anzupassen ( zumindest was seine Bedürfnisse angeht ) kann man es schaffen und gemeinsam glücklich werden.

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  • Haha nein. Ich wollte auch noch was dazu schreiben. Ich würde es einfach soo schade finden wenn es bei denen schief geht und ein nächster Schäfi zum Wanderpokal wird. ;(

    Ein Welpe wird nur das was aus ihm gemacht wird. Er kann alles werden. Es ist wunderbar aber auch mit viel Arbeit verbunden. Nicht ohne Grund sagt man, das man sich einen Welpen nur dann anschaffen soll wenn man genug Zeit hat.

    Die rassentypischen Charachterzüge spielen in der Erziehung eine Rolle. Man erzieht einen Labrador anders als einen Weimeraner und anders als Chiuhauhua. Weil die von Grund aus andere Charachtereigenschaften besitzten. Man achtet in der Erziehung auf was anderes vermehrt weil die anders fordern. Der eine hat keine Probleme im Wald, der andere ist aber sooo aufs Jagen aus. Aus allen Hunden kann am Ende aber ein ausgeglichener Begleiter werden. Ich wünschte mir so sehr, dass ich Gin als Welpe bekommen könnte mit dem jetztigen Wissen ;(

  • Wenn ich eines weitergeben kann - dann das zwischen Labrador und Schäferhund Welten liegen.

    Der Labrador (wenn nicht grad aus der Leistungslinie) ist schon zufrieden, wenn er dabei sein darf. Der kann stundenlang mit seinen Gedanken beim Futter oder am Traumen sein, Hauptsache das macht er in Anwesenheit der Familie. Meinen Labrador konnte ich überall hin mit nehmen. Sie hat keinen Ort für langweilig oder zu stressig empfunden. Sie hat sich dann hingesetzt oder hingelegt, oder einfach nur in die Umgebung geschaut und gewartet - bis ich wieder meine Wege fortsetzte. Ob ich nun schnell mal mit ihr auf der Bank war oder stundenlang im Cafe saß , das war ihr egal. Sie ging mit mir bergauf bergab, Hauptsache mit mir. Ein Labrador ist nicht dumm - keineswegs, jedoch sind sie Optimisten und , meine zumindest, Minimalisten. Die hat sich über noch so kleine Gesten gefreut.

    Der Schäferhund ist mit der bloßen Anwesenheit seiner Menschen nicht zufrieden.
    Er lebt für den Menschen, aber verlangt auch, dass der Mensch für IHN lebt. Ein Geben und Nehmen eben.
    Natürlich, er geht auch jeden Weg mit, aber für ihn muss alles einen Sinn haben, ein Ziel haben.
    Er kann auch stundenlang unterm Tisch liegen bleiben, aber er braucht entweder ein Kommando dazu oder einen Sinn darin (sprich eine Belohnung nachdem er seine Aufgabe ruhig zu liegen erledigt hat).
    Ein Schäferhund schaltet nicht mal so eben ab oder klingt sich aus der Welt. Ein Schäferhund geht nicht verträumt neben einem am Gehweg. Wenn ich etwas gelernt habe, dann dass ein Schäferhund ständig auf Obacht ist. Der scannt seine Umgebung ständig und sucht nach neuen Aufgaben Findet er die nicht beim Besitzer, so sucht er sich eine Aufgabe.


  • toll geschrieben Cuki ??

    Magicbustrip auch ich hatte vorher labbies... und das ist eine ganz andere Welt. Argos verlangt mir viel mehr ab und ich wäre froh wenn ich dieses Forum schon früher entdeckt hätte. Dann hätte ich einiges anders und mit einem ganz anderen Blickwinkel getan.

    Das für mich wichtigste ist, das ich immer ruhig bleiben muss auch wen es manchmal schwer fällt.

    Aber es hilft dem Wuff ungemein.

  • meine Erwartungen an ihn sind im großen und ganzen eigentlich reaktiv simpel- ich will einen Partner auf den ich mich verlassen kann. der egal ob auf ski tour am Berg oder auf dem schlauchboot am see an meiner Seite ist. mehr muss er nicht können. und dazu gehört auch dass er ohne Leine nicht automatisch abhaut wenn wo ein laub fällt oder am Horizont ein Hund auftaucht oder er in einer tour jammert weil das Boot oder der sessellift nicht schnell genug sind und ihn die langeweile packt. ist das komplette utopie meinerseits oder ist das möglich?

    Klar kannst du es erreichen, wenn du den Hund erziehst und artgerecht auslastet. Körperliche + geistige Auslastung. Dann ist er eh zufrieden und begleitet dich überall hin. Damit er dich überall abe rhinbegleiten kann, muss er "sicher" für die Umgebung sein. Sozialisiert. Sonst nimmst ihn bald niergends mehr mit, weil er Gefahr darstellt.

    Ich hoffe wir haben dir nicht heiden Angst eingejagt. Du hast einen Welpen, du kannst alles aus ihm machen. Dein Welpe kann zu solch einen Hund werden wie du es möchtest, oder eben nicht.

    Er kann auch stundenlang unterm Tisch liegen bleiben, aber er braucht entweder ein Kommando dazu oder einen Sinn darin (sprich eine Belohnung nachdem er seine Aufgabe ruhig zu liegen erledigt hat).

    Gin ist da gemütlicher. Wenn ich für Prüfungen für die Uni stundenlang lerne, dann liegt er unter dem Tisch bei meinen Füßen, ohne Kommando. Stehe ich aber auf, dann will er action.

    Ein Schäferhund schaltet nicht mal so eben ab oder klingt sich aus der Welt. Ein Schäferhund geht nicht verträumt neben einem am Gehweg. Wenn ich etwas gelernt habe, dann dass ein Schäferhund ständig auf Obacht ist. Der scannt seine Umgebung ständig und sucht nach neuen Aufgaben Findet er die nicht beim Besitzer, so sucht er sich eine Aufgabe.

    Oh ja. Das ist auch eine Eigenschaft, die ganz anders zu den Labradors ist. Schäfer sind ausgezeichnete Wachhunde. Denen entgeht nichts. Gin hat mich um 3 in der Nacht geweckt, als er mit beiden Pfoten am Fensterbrett stand und rausschaute. Und draußen vor dem Fenster? Ein Fuchs.

    Dem Schäfer entgeht nichts. Es macht das ganze bisschen problematisch am Anfang in der Erziehung, weil dann darf dir auch nichts entgehen. Willst ja davor reagieren und nicht erst danach ;)

    Ein Schäfer aber, gibt dir immens viel. Du kannst dich später sowas von an ihn verlassen. Wenn der Hund ruhig ist, dann ist auch nichts, ist etwas im Gebüsch zB. dann ist er sicher alarmiert. Das mit Aufgaben suchen wenn er keine hat stimmt auch ^^

  • Der letzte Satz erinnert mich an Lischie. Es kam einfach niemand unbemerkt an mich heran. Und die wusste auch genau wen ich bemerkte und wen nicht. IMmer 100% wachsam. Wenn ich im Wald Pilze sammeln war,hat die,während ich irgendeinen Weg lief,ihr Ding gemacht und herumgeschnüffelt und was ihr halt so einfiel. Aber sobald ich einen Pilz sah, den Weg verlies,mich um den Pilz kümmerte,identifizierte,abschnitt,was auch immer,lies die sofort alles stehen und liegen und setzte sich teils demonstrativ an den Wegesrand (wo ich ihn verließ) und schaute links und rechts. Sollte jemand kommen,wurde dieser jemand erstmal davon abgehalten den Weg weiterzugehen,solange zumindest,bis ich sie rief.^^ Unglaublich einfach nur...^^

  • Entspannt spazieren gehen kann ich mit Lotte. Die träumt zwar nicht vor sich hin, aber ist intensiv beschäftigt mit "Zeitung lesen " oder heutzutage "soziale Netzwerke checken ". Ludwig? Da muss man viel mehr aufpassen. Fremde Umgebung, mit Rudel incl Lotte, das beschäftigt ihn auch. Aber bekannte Strecken und vielleicht noch allein-da muss zumindest der Ball dabei sein, um ihn zu beschäftigen. UO einbauen und Suchspiele muss sein. Unsere Hündin vorher war sehr unkompliziert und absolut geeignet für Anfänger. Aber sie war schon sehr untypisch für einen DSH.


    Cuki, du hast dir echt viel Mühe gemacht! ?

  • Der letzte Satz erinnert mich an Lischie. Es kam einfach niemand unbemerkt an mich heran. Und die wusste auch genau wen ich bemerkte und wen nicht. IMmer 100% wachsam. Wenn ich im Wald Pilze sammeln war,hat die,während ich irgendeinen Weg lief,ihr Ding gemacht und herumgeschnüffelt und was ihr halt so einfiel. Aber sobald ich einen Pilz sah, den Weg verlies,mich um den Pilz kümmerte,identifizierte,abschnitt,was auch immer,lies die sofort alles stehen und liegen und setzte sich teils demonstrativ an den Wegesrand (wo ich ihn verließ) und schaute links und rechts. Sollte jemand kommen,wurde dieser jemand erstmal davon abgehalten den Weg weiterzugehen,solange zumindest,bis ich sie rief.^^ Unglaublich einfach nur...^^

    Solch ein ähnliches Verhalten zeigt Dogmeat auch. Bin ich anwesend und nicht abgelenkt schnuppert er mal hier mal dort, geht seinen Weg und ist sichtlich entspannt. Klar aufmerksam ist er immer, typisch Schäferhund :love: Da kann ein weit entfernter Spaziergänger der plötzlich aus dem Wald rauskommt schon mal 10 Minuten stock steif beobachtet werden. :D


    Hole ich aber mein Handy raus, krame in der Tasche, binde mir die Schuhe oder mache sonst etwas das mich daran hindert die Umgebung zu beobachten, hält er inne mit dem was er gerade gemacht hat und scannt die Umgebung. Man merkt ihm richtig an das er sofort "übernimmt". Er setzt sich dann auch meistens in meine nähe und hat alles im Blick 8)


    Abends wenn mir bissl unheimlich ist, ich bin sehr ängstlich :whistling: kann ich mich voll auf ihn verlassen. Ist er ruhig und entspannt weiß ich alles ist gut, sobald ihm etwas skeptisch ist wird er stock steif und macht sich groß, knurrt und bellt richtig schön tief 8)


    Also ich bin froh einen DSH zu haben und keinen Labrador :evil::P

  • Wie sagte mal ein gewisser Rütter in einer Sendung als Gast,als er so Hunderassen kurz beschreiben sollte zum DSH? War nur ein Satz.^^

    "DSH?"

    "naja........ er ist eben wirklich der Polizeihund unter den Hunden"

  • meine Erwartungen an ihn sind im großen und ganzen eigentlich reaktiv simpel- ich will einen Partner auf den ich mich verlassen kann. der egal ob auf ski tour am Berg oder auf dem schlauchboot am see an meiner Seite ist. mehr muss er nicht können. und dazu gehört auch dass er ohne Leine nicht automatisch abhaut wenn wo ein laub fällt oder am Horizont ein Hund auftaucht oder er in einer tour jammert weil das Boot oder der sessellift nicht schnell genug sind und ihn die langeweile packt. ist das komplette utopie meinerseits oder ist das möglich?

    Bei unseren Schäferhunden war es möglich.

    Die Bea und Senta sind richtig tolle Freizeitpartner geworden, die man überall mit hin nehmen kann und auf die man sich auch verlassen kann.


    Es hat aber auch viel Arbeit gekostet, um die beiden Hunde so zu erziehen.

    Mit einem Goldi oder Labi hätte man es wohl wesentlich einfacher gehabt.


    Bei deinen Erwartungen hätten ein Goldi oder Labi wohl auch besser gepasst.





    Ich wollte wieder einen Retriever, mein Partner hingegen wollte etwas zum Sport machen und hatte sich in den deutschen Schäferhund verliebt.

    Dann passt der Schäferhund doch zu deinem Partner.

    Die Welt des Hundesportes ist groß. Mit seinem Hund in einem Hundesportverein zu arbeiten macht riesig spass.

    Mit viel Fleiß und Arbeit erhält man außerdem einen einen tollen Team-Partner.

  • Er setzt sich dann auch meistens in meine nähe und hat alles im Blick


    Abends wenn mir bissl unheimlich ist, ich bin sehr ängstlich kann ich mich voll auf ihn verlassen. Ist er ruhig und entspannt weiß ich alles ist gut, sobald ihm etwas skeptisch ist wird er stock steif und macht sich groß, knurrt und bellt richtig schön tief

    So ist es bei uns auch. Und da ich gesundheitlich angeschlagen bin, scheint Harras öfters derMeinung zu sein, die Führung übernehmen zu müssen. Ich arbeite drann.

  • Hm, wenn ich das so lese - ich bin mir bei Askja echt nicht sicher... Sie ist bei unseren Gängen immer um mich rum, auf mich fixiert, wartet, dass wir was machen oder will mir zeigen, wenn sie was Interessantes gefunden hat. Die ist so locker und entspannt drauf, ich könnte jetzt echt nicht sagen, ob sie da noch aufmerksam die Gegend im Blick hätte. Im Dunkeln entfernt sie sich nie von mir - ihr bester Freund, Labrador Paul, pflügt derweil durchs Unterholz. Sein Frauchen meint dannn auch immer "aaah, toll, so ein wachsamer Schäferhund". Ich hab eher den Eindruck, sie ist einfach gerne in meiner Nähe.

    Wenn Pinquetta über Harras schreibt, dass er sich nähernde Leute fixiert und sie dann schon gewappnet sein muss - andere Leute sind Askja in der Regel sch... egal.

    Als uns am Rosenmontag ein versprengter grölender Karnevalist auf dem Bürgersteig entgegenkam, da reckte sie sich, die Pommestüten steil nach oben und fixierte ihn im Vorbeilaufen. Dasselbe Verhalten bei einem Spaziergänger, der uns entgegenkam in einem etwas unkoordinierten Gang (er drehte sich beim Gehen eine Zigarette). Aber ich bin mir fast sicher, dass sie sowas zwar anzeigt, aber diese Leute nicht angehen würde. Vielleicht wundert sie sich nur, wenn irgendwas von der Norm abweicht?