Wir wünschen uns einen Schäferhund (Familie mit 3 Kindern)

  • Genau genommen ein Tschechoslowakischer Wolfshund, aber das war wirklich eine Seele von Hund

    na, dann biste ja einiges gewöhnt

    Soviel ich weiß, sind die schwieriger als DSH.

    Weil in ihnen noch mehr Gene vom Wolf erhalten sind.


    Auf dem Bild ist ein ganz normaler Stockhaar Schäferhund.



    In welcher Ecke von D lebt ihr denn?

    Vielleicht wohnt jemand aus dem Forum in der Nähe und ihr könntet euch austauschen ( gute Hundeschule/Trainer) und auch mal den entsprechenden Hund sehen.

    Um festzustellen, ob die Rasse wirklich passt

    Einmal editiert, zuletzt von Kimba2001 ()

  • Altdeutsche Schäferhunde gibts garnicht, das Langhaargen wird beim DSH mitgeführt und ab und zu kommt n einem Wurf ein Langhaar raus.

    Altdeutsch war ebenso ein Marketingtick wie DDR-Linie.

    Es gibt altdeutsche Hütehunde aber die sind für Euch noch ungeeigneter wie ein DSH-Welpe.

    Sorry wenn das so hart klingt aber so wie Du euer durchgetaktetes Alltagsleben schilderst , und dass auch noch in einer Mietwohnung im 1.Stock würde ich dringend von dem Vorhaben abraten bzw. würdet ihr von mir als (ehemaliger) Züchter

    keinen Welpen verkauft bekommen.

  • , ich meine den Altdeutschen Schäferhund.


    Ich konnte nur noch nicht so ganz rauslesen ob das LZ oder HZ ist, oder eine Mischung?

    "Altdeutsch" ist in der Regel schlicht der Werbename den Verkäufer außerhalb der FCI ihren Langstockhaarhunden geben.

    Das kann alles sein, West, Ost, Hochzucht, Liestungslinie...


    Das auf dem Foto ist schlicht ein grauer DSH.

    Was da an Blutlinie dirnsteckt, kann man vom Bild her nicht sagen.


    na, dann biste ja einiges gewöhnt

    Soviel ich weiß, sind die schwieriger als DSH.

    Wobei Wolfshunde anders "schwierig" sind. Die haben komplett andere Bereiche zu den Problemen führen können, als Gebrauchshunde.



    Wenn wirklich Interesse am DSH besteht, würd ich einfach mal Google anschmeißen, schauen, wo die nächsten SV OGs sind und mal fragen, ob man vorbeikommen darf. Da kann man sich das ganze dann einfach mal Live anschauen, sich vor Ort mit den Leuten unterhalten und die Hunde mal kennenlernen.

    Ist das praktische bei der Rasse, die nächste OG ist in der Regel nur einen Steinwurf entfernt.

  • Herzlich Willkommen hier.

    Toll, dass du zu uns gefunden hast und dir vor der Anschaffung eines neuen Familienmitgliedes so viele Gedanken machst.


    Mein persönlicher Rat: wartet noch ein paar Jahre mit der Anschaffung eines Hundes und genießt das Leben mit euren Kindern.


    Wir haben uns den Schäferhund geholt, als das 3. Kind 12 Jahre alt war.


    Deine Vorstellungen lesen sich gut. Aber das tägliche Leben mit dem normalen Alltagswahnsinn lässt m.M.n. dabei nicht ausreichend Zeit, um einem Welpen, egal welcher Rasse, gerecht zu werden.

  • Hallo und herzlich Willkommen hier im Forum.

    06:30 Uhr Kinder aufwecken, anziehen, wickeln, stillen

    Dann klingelt dein Wecker aber deutlich früher. Denn Hundekind sollte schon versorgt sein, bis du dich um die Menschenkinder kümmern kannst. Zum Fahrrad fahren in Kindergarten wurde ja schon viel richtiges geschrieben.... geht mit welpe nicht.

    Ich selber bin nachts im Garten gestanden, das Baby angelegt, da der Welpe sonst in die Wohnung gemacht hätte...Du hast nicht mal ein Garten...

    Das was du dir erträumst (entspanntes Familienleben mit Hund) geht frühestens wenn Hundekind erwachsen ist. Bis dahin

    DSH Welpen gleichen oft mehr einer Sprungfeder mit Schnapp-Mechanismus als einem Kuscheltier. Die spitzen Zähne tun übel weh...ohne sichtbare Spuren geht es selten.

    Mit 3 Kinder hast du aber oft nicht die Zeit im richtigen Augenblick deine Aufmerksamkeit auf den Hund zu richten. Aus diesem Grund wirst du sehr wahrscheinlich nie zu 100% konsequent mit dem Hund sein können. Was wiederum bedeutet kann, dass der Hund nicht problemlos nebenher läuft.

    Du wirst immer ( wie schon geschrieben) auch exklusiv Zeit mit dem Hund benötigen.

    Also nochmals ca. +2 Stunden in deinem Tagesplan. Beim Welpen sieht es nochmals anders aus.

    ICH würde es mir rüchklichend nicht mehr antun. Schon gar nicht im 1. Stock einer Wohnung ohne direkten Zugang zum Garten.


    Sorry für meine deutlichen Worte. Aber wenn nachher keiner glücklich ist, ist niemandem geholfen. Und die Kinder werden ja auch größer. ;)

  • Herzlich willkommen bei uns im Forum!


    Ich finde es super, dass ihr euch so gut im Vorfeld informiert. :)


    Leider muss ich aber sagen, dass ich da unter den Umständen bei euch auch keinen DSH Welpen sehe.

    Eventuell einen aus der HZ linie, aber auch da stelle ich mir die Welpenzeit stressig vor.

    Es gibt aber auch schwarze HZ :)


    LZ aber echt auf keinen Fall.


  • Hallo und herzlich wollkommen Naturalfeeling :)


    Zuerst einmal - ich finde es nicht unmöglich, aber es ist sportlich und es muss aus Sicht des zukünftigen Hundes die Sicherheit geben, dass Ihr Euch bewusst dafür entscheidet - egal wie der Hund nachher wird und wie anstrengend es wird :)

    Es steht mir nicht zu "abzuraten" - aber auf das was kommt kann man ja hinweisen :D

    Aber der obige Plan funktioniert in der Regel nur Semi gut in der Praxis - den er geht immer vom Optimalfall und dem "funktionierenden" Verhalten von Hund und Kindern aus. Aber weder Hund noch Kinder "funktionieren" reibungslos, sondern beide müssen erzogen werden. Abgesehen davon, enthält Dein Plan weder Hausaufgaben machen mit dem Großen, noch Arztbesuch mit dem Kleinen, noch Kuchen backen für das mitlere Kind weil ein Kindergartenfest ansteht usw. um beliebige Aktivitäten und Verpflichtungen die täglich so dazukommen, aber eigentlich auf keinem Tagesplan stehen, aber trotzdem in der Regel mehrmals die Woche anstehen und die einen Großteil des allgmeinen "Familienstresses" ausmachen.


    Ich kopier mal meinen Text den ich vor Jahren mal an ein anderes Forenmitglied gerichtet geschrieben habe:

    der text ist aus diesem Faden: Umgang mit Schäferhund und Kind - Seite 4 - Ausbildung & Hundesport - Das Schäferhund Forum (das-schaeferhund-forum.de)


    Ich hatte 2 Kinder (1 und 10) + Selbstständigkeit und den Mann auf dauernder Auswärtstätigkeiten während der Woche. Daher weiss ich was der Wunsch nach einem Hund in Deiner Situation bedeuten kann.

    Obige Szenen und Situationen gibt es zu Hauf :) Kann lustig sein, kann aber auch echt an den Rand des Wahnsinns treiben.

    Und das hört ja nicht auf nur weil der Hund dann irgendwan mal stubenrein ist.


    Ich persönlich fand die "Anstrengung und den Stress" eigentlich nicht das schlimmste dabei, sondern mehr so den Punkt: ich zerreisse mich und trotzdem bleibt ein Gefühl das ich irgendwie trotzdem keinem so gerecht werde ich ich wollen würde. Bei 3 Kindern kommst Du täglich in Situationen wo Du deine Zeit auf die 3 aufteilen musst und das eben auch mit komplett nicht vereinbaren Richtungen, Aufgrund des Altersunterschiedes - ein Vorpubertier und ein Trotzkind das ist schon echt eine Zerreisprobe manchmal und dann noch ein weiteres Kind und ein junger Hund - da kann das Gefühl aufkommen das alle an einem zerren und letztlich niemand das bekommt was er braucht.


    Na klar wenn man einen Hund hat der eigentlich immer nur mitläuft und sich allem unterordnet dann kann das auch nicht so viel Mehrarbeit sein. Aber da steckt man leider vorher nicht drin :-/


    Daher überlegt zusammen mit deinem Mann ganz konkrete Sachen und Verantwortungen - also wer geht jeden morgen im Dunkeln bei Schnee und Eis mit dem Hund raus und wer macht derweile die Kinder fertig und wie gestaltet man das wenn einer mal ins KH muss usw. Also ganz konkrete Situationen des Alltags um die Verantwortung für den Hund ergänzt.

    Und das dann im Zusammenspiel mit:

    Hund entwickelt eine Abneigung gegen Artgenossen und flippt an der Leine jedes mal aus wenn er einen anderen Hunde trifft - was dazu führt, das Du ggf. mit Kinderwagen + weiterem Kind und nen 30kg Leinenpöbler da stehst

    Hund hat eine Ressourcenaggression und die kleinen Kinder können nix fressbares in der Hand haben

    Hund entwickelt eine terriotoriale Aggression oder auch eine Angst und jedesmal wenn Besuch kommt gibt es Drama - bei 3 Kindern kommt ja doch mal Besuch vorbei - das Management eines so nicht funktionierenden Hundes ist in Deiner Zeitaufstellung nicht enthalten.


    Ich will wie gesagt nicht abraten, sondern nur dazu anregen wirklich das schlimmst anzunehmende Szenario konkret zu besprechen und dann zu überlegen will und kann man das leisten oder fängt man erstmal mit einem gechillten erwachsenen Hund an der nicht direkt auch noch ein eigenes Paket an "Arbeitsanforderung" aufgrund der Rasse mitbringt.


    (In schön vorstellen/träumen macht keinen Sinn - denn es kommt meist immer anders als man denkt und wenn man vom schlimmsten ausgeht, kann es ja nur besser werden :) )


    Ich wünsche Euch eine gute Entscheidungsfindung :thumbup:

    Einmal editiert, zuletzt von nette ()

  • und vll. noch zur Ergänzung - ich bin eigentlich ein Fan von "Hund ist Hund egal welcher Rasse" aber an manchen Stellen machen sich Unterschiede der verschiedenen Rassen halt dann doch bemerkbar

    Ihr solltet die rassetypischen Eigenschaften eines Schäferhundes oder Altdeutschen Schäferhundes eben auch kritisch überprüfen was bedeutet das im Alltag an Training oder Konflikt-Management oder aus der Warte des Hundes: was braucht der um glücklich und ausgelastet zu sein und könnt ihr ihm das bieten. Einfach auf der Sachebene und das eben bei Eurer Entscheidung mit berücksichtigen.

  • Supertolle Beiträge und Ratschläge in diesem Thread, und ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen und sagen: Nein, keine gute Idee im Moment.


    Ein guter Züchter würde dir genau das Gleiche sagen und raten ein paar Jahre zu warten bis die Kinder älter sind und ihr mehr Zeit für einen Hund habt, egal welche Rasse, aber besonders bei DSH, die viel Zeit, Aufmerksamkeit und Training brauchen.


    Und dann kommt dann noch die Realität zu dem was man theoretisch geplant hat. Unser letzter Welpe kam mit Giardien und musste manchmal alle 20-30 Minuten raus, Tag und Nacht. Nach 2 Wochen hatte ich Augenringe wie ein Waschbär. Auch mit einem gesunden Welpen und 3 jungen Kindern, würde ich nach einer Woche ausziehen und irgendwo ein neues Leben anfangen. :)


    Wenn ihr noch ein paar Jahre wartet, dann hat die ganze Familie, inklusive Welpe, eine deutlich höhere Chance auf eine positive und dauerhafte Erfahrung.

  • Willkommen bei uns im Forum.


    Unser Leistungszucht-Rüde zog mit 8 Wochen ein, als der Kleine zwei und die Mittlere drei war (die Große ist schon aus dem Haus).

    Heißt ich musste niemanden mehr stillen, wohl aber wickeln und auch wegen Teilzeit-Homeoffice-Job (Hund braucht ja auch was zu futtern 8)) die Kinder zum Kindergarten und der Tagesmutter bringen.


    Ich neige dazu, mich in Details zu verlieren, deshalb versuche ich mal, mich kurz zu fassen:


    Es sind viele, viele, viele Dinge komplett anders gelaufen, als ich das erwartet, erhofft oder geplant hatte.

    Wir haben richtig viele Baustellen, die letztlich auf mangelnde Konsequenz zurückzuführen sind, da mit Kindern oft der Moment verpasst wird, korrigierend einzugreifen oder auch erwünschtes Verhalten im richtigen Moment zu markern und zu verstärken.

    Viele Sachen von denen ich dachte, es wäre eine Bereicherung für die Familie funktionieren so nicht.

    Ein Spaziergang mit allen ist schön und gut, reicht dem Hund aber nicht. Weil der Kilometer, den die Zwerge laufen (können), für einen Gebrauchshund grad mal "warmlaufen" ist und zu sagen: "Ok, dann machen wir nebenher eben Training, damit er richtig ausgelastet ist." - vergiss es. Du bist mit einem Auge und einem Ohr bei den Kindern und der Hund im besten Fall auch, im schlechtesten Fall mit beiden Augen und Ohren.


    Du oder dein Partner müsst also auch allein mit dem Hund raus. Das ist unterm Strich dann Familienzeit die fehlt.

    Auch Training in einem Verein findet ohne die Kinder und die Familie statt. Auch die "Nachbereitung", sprich Übung und Vertiefung der im Verein erlernten Sachen, funktioniert nur allein (zumindest im Aufbau, später können die Kinder gerne als Ablenkung dazu kommen, aber jede neue Übung musst du erst mal alleine aufbauen und oft, oft, oft üben, ehe du das Ablenkungslevel langsam steigern kannst - und Kinder sind ein (sehr) hohes Ablenkungslevel...). Das muss dir und deinem Mann klar sein, dass da einer von euch "gebunden" ist und für diese Zeit für die Familie "ausfällt".


    Die Zwickerei des Welpen zu Anfang wurde hier ja schon mal angesprochen; die Kinder und mich hat das viele Nerven und Tränen gekostet.


    Bei der Argumentation "der Schäferhund soll mich beschützen" kann ich nicht so ganz mitgehen.

    Meine Erfahrung ist 1. dass Menschen entweder eh Angst vor Hunden haben (so lang der Hund eine gewisse Größe hat) und dann eh die Straßenseite wechseln oder sie haben keine. In beiden Fällen ist es egal, welcher Hund zum "Beeindrucken" dabei ist.

    2. Nehmen viele Hunde (und Schäferhunde im Speziellen) sehr genau die Stimmung am anderen Ende der Leine wahr. Und einige neigen dazu, bei Unsicherheit nach vorne zu gehen. Wenn du dann also im Dunklen jemandem begegnest, vor dem es dich gruselt, musst du unter Umständen sehr gut aufpassen, dass der Hund nicht nach vorne geht und das schon mal für dich klärt.


    Einige Schäferhunde sind sehr reaktiv was Hundebegegnungen angeht. Was ist, wenn eurer so wird? Wie managst du das mit den Kindern? Was wenn er anfängt Fahrräder oder Autos zu jagen und du hast ein kleines Kind an der Hand und einen Kinderwagen dabei?


    Glaub mir, ich war total überzeugt davon, dass all das bei meinem Hund NATÜRLICH nicht passiert; er wächst ja in der Stadt auf, lernt das alles von Anfang an kennen, ich habe einen PLAN und viele Ideen und wenn A nicht funktioniert, dann machen wir halt B....


    Ha. Ha. Ha.


    Ich liebe meinen Hund. Wirklich.


    Aber rückblickend würde ich mich mit so kleinen Kindern nach einem Tierschutzhund umsehen.

    Es gibt viele gute Organisationen. Ich würde ein erwachsenes Tier suchen, das in einer Pflegestelle lebt, wo es bereits Kontakt zu kleinen Kindern hatte und die Pflegestelle sagt, dass das klappt.

    Das ist zwar ein bisschen die Nadel im Heuhaufen suchen und ein DSH-Züchter ist sicherlich schneller gefunden, aber ich werfe hier ernsthafte Zweifel in den Raum, ob ihr damit glücklich werdet und es das ist, was ihr euch vorstellt.


    Ich hoffe das kommt nicht bevormundend an oder so, als wollte ich euch das nicht gönnen.

    Obige Schilderungen rühren aus meinen persönlichen Erfahrungen und den Sachen, mit denen ich "auf die Schnauze geflogen" bin.

  • Wie einige schon schrieben es ist nicht unmöglich aber anstrengend.

    Wir hatten schon eine 13 jährige Hündin und ketztes jahr zog dann eine 8 wochen jung Hündin dazu. mein jüngster sohn war da 12 wochen alt. meine tochter 3. der Kleine ist ein herz und eine Seele mit der Hündin es gab klare spielregeln für beide seiten und der Hund lernte von Tag eins das sich die welt nicht um ihn dreht und das auch das Tagesprogramm für ihn sperrlich ist. Hundeplatz gibt bei uns momentan nicht mehr keine Zeit für. über die Sommermonate waren wir auch nicht trailen somit gabs nur ganz normale spaziergänge und toben im Garten.

    Die spaziergänge sind auch nicht so weite strecken da die alte dame nicht mehr so weit läuft.

    Ansonsten normale Erziehung läuft nebenbei und keiner von uns wirkt unglücklich. Sie lernen damit zu leben.

    Das beißen in die Kinder gabs nicht bei uns auch wenn sie mich das ein oder andere mal als kauknochen benutzt hat.

  • Wie viele bereits geschrieben haben: Es ist für Euch zur Zeit leider der falsche Zeitpunkt für einen Welpen. Und die Mütter hier haben Dir ja ausführlich von ihren Lebenserfahrungen mit Kindern und Welpe/Hund berichtet.


    Natürlich wolltest Du etwas anderes hören. Aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof... Wobei ich übrigens den DSH, auch aus Leistungslinien, nicht zwangsläufig als die falsche Rasse ansehe. Ich habe schon mehrfach Welpen abgegeben in Familien, auch solche die noch keine Hundeerfahrung hatten. ABER da war das jüngste Kind dann immer deutlich älter, mal mind. 5 Jahre alt.


    Natürlich gibt es Konstellationen in denen es auch mit einem Baby perfekt laufen kann. ABER da muss dann wirklich ALLES stimmen bezüglich der Begleitumstände. Z.B. derart dass mehrere Erwachsene (oder fast Erwachsene) immer anwesend sind und ggf. sofort jemand auf Kind(er) und/oder Welpe/Hund eingehen kann wenn es akut notwendig wird, während eine zweite Person in dem Moment die "Gegenseite" managed. Beide (Kinder wie Welpen/Hunde) benötigen u.a. Konsequenz im Umgang, oft in einem Zeitraum von Sekunden, und Konsequenz benötigt Zeit. Wenn dann gleichzeitig auch beim jeweils anderen ein konsequentes Handeln angesagt wäre und man ist alleine in so einer Situation geht unweigerlich alles den Bach runter...


    Auch ist Eure Wohnsituation eher suboptimal. In Bezug auf Kinder ODER auf die Aufzucht eines Welpenbzw. Haltung eines Hundes ist es machbar in einer Wohnung ohne direkten Zugang zu einem gesicherten Hof oder Garten zu wohnen. Mit Kindern (gerade noch sehr kleinen) UND einem Hund (und gerade einem Welpen) ergibt das aber eine Situation die von vorne herein nach Problemen geradezu schreit. Wenn z.B. ein Welpe beginnt auffällig zu schnüffeln und sich im Kreis zu drehen ist absolut schnelles Handeln angesagt um ihn SOFORT aus dieser Situation heraus zu nehmen und unverzüglich nach draussen zu bringen wo er sich lösen kann. Dito wenn ein Welpe gerade beginnt z.B. ein stromführendes Kabel anzuknabbern oder ein Plastikspielzeug zu fressen. Dein Baby kannst Du in so einem Moment aber nicht mal eben alleine auf dem Wickeltisch liegen oder in seiner Badewanne sitzen lassen und mit dem Welpen unter'm Arm die Treppe runter für 10 Minuten in den Garten zu verschwinden. Sogar bei einem direkten Zugang aus der Wohnung nach draussen müsstest Du zumindest in den ersten Wochen zusammen mit dem Welpen nach draussen gehen um ihm zu vermitteln wo er sich in Zukunft lösen soll und dass er dort die notwendige Sicherheit dazu hat (durch Dich, also Deine Anwesenheit).


    Auch sind die Kinder noch zu klein um begreifen und umsetzen zu können wie sie Strategien entwickeln können wenn z.B. das Spiel mit dem Welpen aus dem Ruder läuft.


    Von daher würde ich Dir empfehlen mit einem Hund noch zu warten bis das jüngste Kind mal mind. 5 Jahre alt ist. Bei meinem letzten Wurf habe ich einen Welpen in eine wunderbare Familie abgegeben. Ersthundehalter mit Kindern im Alter von knapp 6 und 8 Jahren. Diese Familie hat sich wirklich lange einen Hund gewünscht und die Wartezeit bis dahin sehr gut genutzt. Z.B. haben sie in ihrem Umfeld eine Ortsgruppe des Vereins für Deutsche Schäferhunde gefunden die einmal im Monat unter dem Motto "Kind und Hund" Kindern, die den Umgang mit Hunden noch nicht kennen, die ersten Erfahrungen im sachkundigen Umgang mit Hunden vermitteln. Derartige Möglichkeiten sind vielfältig, z.B. gibt es Tierheime und Tierschutzvereine in denen Kinder in Jugendgruppen an den Umgang mit Tieren heran geführt werden können. Man kann mit Tierheimhunden Gassi gehen, eine Patenschaft für einen Tierheimhund übernehmen. Man kann wirklich lange damit "schwanger gehen" einen Welpen/Hund in die Familie zu halen und sich während dieser Zeit zusammen mit den Kindern darauf freuen und gerade in Bezug auf den Schäferhund bereits erste Kontakte zu Haltern, Hundesportlern und -züchtern im Wohnumfeld dadurch knüpfen dass man schaut wann es in welcher Ortsgruppe oder welchem Hundesportverein Veranstaltungen gibt die man mal besuchen kann. Z.B. findet jedes Jahr Anfang Juni der "Tag des Hundes" statt an dem viele OGen/Vereine Tage der "offenen Tür" anbieten mit ganz unterschiedlichen Programmen. Aber auch über's ganze Jahr führen die meisten OGen/Vereine und auch viele Hundeschulen Veranstaltungen durch wie Prüfungen und Turniere in unterschiedlichen Hundesportarten, Ausstellungen, Sommerfeste usw.


    Und manch eine OG bzw. manch ein Verein hat eine wirklich schöne Außenanlage mit Spielmöglichkeiten für die Kinder und schönen Sitzgelegenheiten draussen, so dass es bei schönem Wetter ein Ausflug dorthin für die ganze Familie ein schönes Ereignis sein kann. Z.B. den Sonntag Mittag mal auf einer "Hundeveranstaltung" zu verbringen mit leckeren Salaten, Gegrilltem und i.d.R. sehr leckeren Kuchen. Und ganz nebenbei kann man sich auf diese Art schon einmal "sein" Netzwerk aufbauen damit man später vor Ort bereits Ansprechpartner hat wenn dann irgendwann der erste Welpe ins Haus kommt. Wo fühlt man sich wohl, wo stimmten die Außenbedingungen, wo sind einem die Leute sympatisch, wo spricht einen das gebotene Programm an, wer konkret kann einem helfen wenn es zu Problemen kommen sollte? All das kann man sich ganz prima erarbeiten schon lange bevor man sich den ersehnten Welpen ins Haus holt. Und die Wartezeit nutzen um möglichst viel über Hunde allgemein und über Welpen und die Wunschrase im speziellen zu erfahren. Nicht nur durch Züchter, sondern vor allem auch durch Halter der betreffenden Rasse.


    Und bis dahin freuen sich z.B. Tierheimhunde wenn sie hin und wieder mal von einer netten Familie ausgeführt werden. Das ist nicht in allen Tierheimen möglich und längst nicht mit jedem Tierheimhund. Aber man kann sich in mehreren Tierheimen erkundigen, und irgendwo wird auch ein Hund sitzen den man auch mit einer Familie mit kleineren Kindern mal ein Stück weit Gassi gehen lassen kann. Zudem sind die meisten Tierheime sehr froh wenn Menschen zum "Katzenstreicheln" kommen. Wie gesagt, die Möglichkeiten sich mit Hunden oder auch anderen Tieren zu beschäftigen sind vielfältig, auch wenn noch kein Hund bzw. anderes Tier in der Familie lebt. Und jegliche Erfahrung die man selbst oder die Kinder vor der Anschaffung eines Welpen/Hundes im Umgang mit Tieren macht machen das Leben nach dem Einzug eines Welpen/Hundes sehr viel leichter.

  • Hallo ihr Lieben und vielen Dank nochmal an alle für das nette Willkommen-heißen!


    Es waren wirklich wunderbar ehrliche und helfende Antworten dabei, das finde ich toll!


    Ich sage euch mal kurz was stand der Dinge ist nach einem langen Gespräch mit meinem Mann gestern Abend.


    Dass der Hund hauptsächlich an mir "hängen bleibt" ist mir von vornherein klar. Vielleicht sollte ich noch erwähnen dass ich bereits Erfahrung mit einem Welpen habe, wir haben unsere Münsterländer/Wolfshund-Hündin damals auch mit 8 Wochen geholt.


    Mein Mann geht nur Teilzeit arbeiten (5 Stunden am Tag + durchschnittlich 45 Min. Fahrtzeit). Ich bin ganz zuhause (mindestens noch 3 Jahre) und arbeite danach ebenfalls nur Teilzeit (max. 5 Stunden).


    Wir haben uns dazu entschlossen im Dezember, wenn alles passt und wir den richtigen Züchter etc. gefunden haben, einen Welpen zu holen. Mein Mann ist von Dezember bis ca. März/April zuhause (durch eine Fußfehlstellungskorrektur, die auch bei dem anderen Fuß letzten Winter gemacht wurde). Dadurch kann er immer auf die Kinder aufpassen, v.a. wenn ich mal kurz mit dem Welpen runter muss zum Pipi machen. Ich habe dann auch Zeit für kleine Sozialisierungsausflüge und um den Grundstein für eine gute Erziehung zu legen. Was wir von Tag 1 trainieren möchten ist die Beißhemmung, das ist uns ganz wichtig.


    Wir haben aktuell ein Wickelzimmer, in dem nur gewickelt und angezogen wird. Dort wird der Hund seine "Höhle" bekommen, sowie seinen Essensplatz. Bei diesem Zimmer bleibt die Tür zwar offen aber es ist durch ein Treppengitter abgesperrt, sodass man Hund und Kinder im Fall von Ruhe, Fressen, mal kurz nicht aufpassen können, trennen kann. So der Plan.


    Ich bin erstmal sehr dankbar für den Tipp mit der SV OG, ich hab gestern schon angerufen aber leider niemanden erreicht. Wenn es klappt würden wir dort mal vorbeischauen und uns alles ansehen und vielleicht erste Kontakte knüpfen.


    Sollte wirklich mal die Hütte brennen in Form von alle krank o.ä., hätten wir jemanden der Gassi gehen könnte, den der Hund auch ca. 2x die Woche sieht und kennt.


    Zu dem Thema mit eigene Zeit für den Hund, v.a. auch fürs Training: Da habt ihr absolut Recht. Wir haben die Lösung gefunden, in dem ich (in Erwachsenen Alter) eine Stunde morgens rausgehe, wenn mein Mann noch zuhause ist und die Kinder schlafen. Das ist für mich kein Problem, auch nicht bei Schnee und Kälte. Aber wir haben uns vorgenommen noch in ordentliche Kleidung zu investieren, mit der es auch im Matsch o.ä. Spaß macht.


    Nachmittags wäre es dann ein normaler Spaziergang im Wald o.ä., oder ein Ausflug mit dem Fahrrad.


    Abends dann nochmal eine kleine Runde


    1x die Woche SV / Hundeschule anfangs bekommen wir auch hin.


    Ihr könnt natürlich gerne nochmal schreiben was ihr von den Ergebnissen unseres gestrigen Gesprächs denkt, ob ihr noch irgendwas wichtiges anfügen möchtet oder ich etwas völlig unterschätze, ich bin für jede Sichtweise und Erfahrung, jeden Tipp und Ratschlag dankbar!


    Ich hätte allerdings noch ein paar Fragen:


    1. Wie gewöhne ich den Welpen von Anfang an an Ruhe, damit er nicht ständig auf Strom ist und später immer Aktion fordert (vielleicht habt ihr ja aus eigener Erfahrung Beispiele?)


    2. Reicht eine Stunde Exklusiv-Zeit mit dem Hund, in der auch geübt wird (er kommt natürlich auch mehr raus, aber ich rede jetzt vom üben alleine mit ihm)? Ich versuche natürlich auch zuhause korrigierend einzugreifen wenn etwas ist.


    3. Wir kommen aus dem südlichsten Bayern, genau genommen aus dem Chiemgau (LK Traunstein). Ich wäre natürlich auch interessiert, falls es jemanden hier vor Ort gibt, der Tipps oder Erfahrungen zu guten Züchtern, guten Hundeschulen, Erziehung o.ä. hat.


    4. Kann mir jemand einen Züchter empfehlen, der auf gesunde Zuchthunde mit "geradem Rücken" achtet? Bevorzugt Hochzucht oder vom Wesen her "entspanntere" Leistungszucht-Hunde. Uns gefallen die dunkleren Schäferhunde sehr, also nicht die typischen Kommissar-Rex-Farben.


    5. Reicht dieses 1x pro Woche im Verein mit Obedience o.ä. einem Gebrauchshund zum Glücklich-sein aus? (Zusätzlich zu allem was ich bisher genannt habe, wie es ungefähr bei uns ablaufen würde). Oder wie oft geht ihr mit euren Hunden dort hin?


    Vielen lieben Dank schonmal für eure Mühe!